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Dieb meines Herzens

Dieb meines Herzens

Titel: Dieb meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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erstaunt.
    »Man käme der Sache näher, wenn man sagt, dass jedes Objekt lange mit Übersinnlichem in Verbindung stand. Im Laufe der Zeit nahmen sie etwas von der Energie auf, die erzeugt wurde, als sie von Menschen mit übersinnlichen Fähigkeiten benutzt wurden.«
    »Woher hat Delbridge all diese sonderbaren Relikte?«
    »Was die gesamte Sammlung betrifft, kann ich es nicht sagen, ich weiß aber, dass eine stattliche Anzahl gestohlen wurde. Bleiben Sie in meiner Nähe.«
    Eine unnötige Aufforderung. Sie hatte es ebenso eilig, von diesem Ort fortzukommen wie er. Um den Kristall zu finden, müsste sie ein anderes Mal zurückkommen.
    Der Hypnotiseur bewegte sich so rasch, dass sie laufen musste, um mit ihm Schritt zu halten. Dass sie es schaffte, hatte sie nur den Männerkleidern zu verdanken. In einem Kleid mit schweren Stoffschichten und Unterröcken wäre es ihr unmöglich gewesen.
    Ihre Sinne prickelten. Wieder Energie. Sie kam von den Objekten um sie herum, doch waren die Ströme nun völlig andersartig. Sie erkannte sie sofort. Kristallene Energie.
    »Warten Sie«, flüsterte sie und blieb stehen. »Ich muss hier etwas erledigen.«
    »Wir haben keine Zeit.« Der Hypnotiseur blieb stehen und drehte sich zu ihr um. Sein schwarzer Mantel schlug gegen
die Stiefel. »Wir haben eine halbe Stunde, möglicherweise weniger, falls uns jemand auf der Treppe entgegenkommt.«
    Sie krümmte die Finger und versuchte ihre Hand zu befreien. »Dann gehen Sie ohne mich. Meine Sicherheit soll Sie nicht kümmern.«
    »Haben Sie den Verstand verloren? Wir müssen hier fort.«
    »Ich bin gekommen, um ein gewisses Relikt an mich zu bringen. Es befindet sich hier in der Nähe. Ohne dieses Ding gehe ich nicht.«
    »Sind Sie eine professionelle Diebin?«
    Das klang keineswegs schockiert. Sehr wahrscheinlich, weil auch er sich in dieser Branche betätigte. Es war die einzige logische Erklärung für seine Anwesenheit hier in der Galerie.
    »Delbridge hat etwas, das mir gehört«, erklärte sie. »Es wurde meiner Familie vor einigen Jahren entwendet. Ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben, es heute zu finden, da ich jetzt aber weiß, dass es sich in unmittelbarer Nähe befindet, kann ich nicht gehen, ohne danach zu suchen.«
    Der Hypnotiseur blieb reglos stehen. »Woher wollen Sie wissen, dass der gesuchte Gegenstand in der Nähe ist?«
    Sie zögerte, unschlüssig, wie viel sie verraten sollte. »Ich kann es nicht erklären, bin aber meiner Sache sehr sicher.«
    »Wo ist er?«
    Sie drehte sich ein wenig und suchte die Quelle der kleinen Energieimpulse. In der Nähe stand ein großer, kunstvoll geschnitzter Wandschrank.
    »Dort«, sagte sie.
    Als sie diesmal ihre Hand wegzog, ließ er sie los. Sie lief zum Schrank und untersuchte ihn aus der Nähe. Er hatte zwei durch ein Schloss gesicherte Türen.
    »Wie ich es erwartete«, sagte sie.

    Sie griff in ihre Tasche nach dem Nachschlüssel, den Adam Harrow ihr gegeben hatte, und machte sich an die Arbeit.
    Es ging längst nicht so einfach wie bei den Gelegenheiten, als sie unter Adams Aufsicht geübt hatte. Das Schloss wollte nicht nachgeben.
    Der Hypnotiseur sah ihr einen Moment schweigend zu.
    Schweiß trat ihr auf die Stirn. Sie steckte den Nachschlüssel in leicht verändertem Winkel ein und versuchte es erneut.
    »Etwas verrät mir, dass Sie in diesen Dingen nicht viel Erfahrung haben«, stellte er gelassen fest.
    Seine Herablassung rüttelte sie auf.
    »Ganz im Gegenteil, ich habe jede Menge Übung«, sagte sie zähneknirschend.
    »Aber offenbar nicht im Dunkeln. Machen Sie Platz. Mal sehen, was ich ausrichten kann.«
    Sie wollte widersprechen, doch ihre Vernunft gewann die Oberhand. In Wahrheit beschränkte sich ihre Erfahrung auf einige flüchtige Versuche mit dem Nachschlüssel, bei denen sie sich ihrer Meinung nach sehr geschickt angestellt hatte, doch Adams Warnung klang ihr noch in den Ohren, dass das Knacken eines Schlosses eine ganz andere Sache war, wenn man unter Druck stand.
    Das Ticken der Uhr auf dem Tisch klang laut durch die Stille. Die Zeit wurde knapp. Sie warf einen Blick auf die reglose Gestalt, die bald aus der Trance erwachen würde.
    Widerstrebend trat sie zurück und streckte stumm die Hand mit dem Nachschlüssel aus.
    »Ich habe meinen eigenen dabei«, sagte der Hypnotiseur.
    Er holte aus seiner Manteltasche ein schmales elastisches Metallband, schob es ins Schloss und ging an die Arbeit. Gleich darauf vernahm Leona ein leises Klicken.

    »Geschafft«, flüsterte

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