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Diener des Boesen

Diener des Boesen

Titel: Diener des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
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wie gut ich die Haushaltsbücher seiner Ländereien geführt habe.‹ Aber nein, stattdessen lacht Ihr nur, wenn ich…«
    »Tusser, es tut mir wirklich außerordentlich leid!«
    Tusser verfiel in missmutiges Schweigen, und um die Stille zu unterbrechen, zog Neville das erste der schweren Bücher zu sich herüber und schlug es auf. Er überflog drei oder vier Seiten, und sein Schuldbewusstsein verstärkte sich mit jedem Eintrag, denn Tusser hatte mit der Buchhaltung wirklich hervorragende Arbeit geleistet und Nevilles Gelächter nicht verdient.
    »Ich habe großes Glück mit Euch«, sagte Neville ruhig und schloss das Buch, »und Margaret wird zutiefst betrübt sein, wenn sie erfährt, wie ich Euch Eure Arbeit vergolten habe.«
    Tussers Mund wirkte schon etwas weniger missmutig. »Lady Margaret ist hier?«
    »Ja, und sie ist bereits mit unserem zweiten Kind schwanger.« Neville hatte die Neuigkeit bisher noch kaum jemandem erzählt, doch er glaubte, Tussers verletzte Gefühle etwas besänftigen zu können, indem er ihn ins Vertrauen zog.
    Ein breites Lächeln trat auf Tussers Gesicht. »Mein Lord, Ihr seid wahrhaft von Gott gesegnet!«
    Neville lächelte nun ebenfalls und ein träumerischer Blick trat in seine Augen. »Das bin ich in der Tat«, sagte er.
    »Nun«, sagte er schließlich forsch, »vielleicht könnt Ihr mir einen kurzen Überblick verschaffen, ehe die Glocken zur Non läuten. Ich bin sicher, dass sich Margaret danach mit Freuden um Euch kümmern und Euch ein reiches Mahl vorsetzen wird, damit Ihr Euch von der beschwerlichen Reise erholen könnt.«
    Tusser hatte schließlich beschlossen, Nachsicht zu üben, und begann nun, Neville von den wichtigsten Ereignissen auf seinen Ländereien und von der Ernte des letzten Herbstes zu berichten. Neville hatte bereits in Kenilworth aus Tussers Briefen einige Einzelheiten über die Ernte erfahren, doch nun füllte sein Verwalter die noch verbliebenen Lücken. Sie hatten gerade beschlossen, im Frühjahr noch mehr Männer für die Heumahd auf Halstow Halls riesigen Wiesen anzustellen, als Neville plötzlich die Besorgnis in Tussers Blick bemerkte.
    »Meister Tusser«, fragte Neville und beugte sich über den Tisch. »Was habt Ihr?«
    Tusser antwortete nicht sofort. Seine Finger trommelten auf das offene Haushaltsbuch, das vor ihm lag, und er runzelte die Stirn.
    »Vielleicht ist es nichts weiter«, sagte er schließlich.
    »Aber?«
    »Aber… Herr, die Kopfsteuer hat für Unmut bei den Bauern gesorgt.«
    »Hat sie große Not verursacht?«
    »Nur in wenigen Fällen, mein Lord, aber das ist es nicht, was die Leute zornig macht.«
    Neville wartete.
    »Herr«, Tusser beugte sich vor und musterte Neville ängstlich, »Ihr wisst, dass die Löhne seit der Zeit der Pest gestiegen sind.«
    Neville nickte. Die Pest hatte so viele Leben gefordert, dass die überlebenden Unfreien höhere Löhne und niedrigere Mieten verlangen konnten und sich in manchen Fällen sogar vollkommen hatten freikaufen können. Vielen Familien ging es seither wesentlich besser.
    Tussers Stimme war wachsende Besorgnis anzuhören. »Doch das Volk argwöhnt seit Jahren, dass der Adel und das Parlament nur auf eine passende Gelegenheit warten, um es wieder unter die Knute der Leibeigenschaft zu zwingen. Die Menschen befürchten, die Kopfsteuer könne der erste Schritt sein, sie wieder dem Lehnswesen zu unterwerfen.«
    »Es war Richard, der die Steuer eingeführt hat«, sagte Neville.
    Tusser zuckte mit den Achseln. »Aber das Parlament und die Edelleute werden dafür verantwortlich gemacht. Mein Lord, ich fürchte mich vor dem kommenden Sommer.«
    »Warum?«
    Tusser blickte Neville in die Augen. »Herr, man hört gerüchteweise, dass es einen Aufstand geben wird. Die Menschen sind der Meinung, dass sie sich gegen das Parlament zur Wehr setzen sollten, das ihnen neue Abgaben aufzwingen will. Sie werden sich weigern, die Kopfsteuer zu bezahlen.«
    »Einen Aufstand? Aber sie können unmöglich damit Erfolg haben!« Neville musste an Wat Tyler denken. Steckte Tyler hinter diesen Gerüchten?
    »Außerdem glauben die Leute«, fuhr Tusser fort, »dass Richard die Steuer zurücknehmen wird, wenn er erst einmal erfährt, wie groß der Widerwille des Volkes dagegen ist.«
    Neville musste beinahe lachen. Richard? Aus Mitleid mit dem einfachen Volk die Kopfsteuer zurücknehmen?
    »Er wird sie eher niedermetzeln lassen«, erwiderte er und fragte sich dann, warum er das gesagt hatte.
    Wenn Richard tatsächlich der

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