Dienerin zweier Herren
neues Spiel?»
Sie lehnte sich mit dem Po am Küchentresen an und nippte an ihrem Espresso. «Drück dich bitte klarer aus.»
Domenico grinste unverschämt. «Nun, ich dachte, ich gebe dir zwei Minuten Vorsprung, dich zu verstecken. Dann stelle ich die Uhr. Wenn ich dich innerhalb von weiteren fünf Minuten nicht gefunden habe, bestimmst du, was wir heute machen. Wenn ich dich aber finde, dann wirst du mein Spiel spielen, ohne Wenn und Aber!»
«Und wie ich dich kenne, wirst du mir natürlich nicht verraten, wie dieses Spiel aussieht. Aber es hat etwas mit Sex und Besitz zu tun», erwiderte Juliane spöttisch. Sie erschrak ein wenig, als er zu ihr aufblickte. Ein fremdartiger Glanz lag in seinen Augen. «Und wenn ich mich darauf nicht einlassen will? Du schaust mich so gierig an. Dieser Blick gefällt mir nicht.»
«Aber, aber, kleine Hexe. Du wirst doch wohl nicht Angst vor mir haben? Habe ich schon jemals etwas mit dir gemacht, was dir nicht gefallen hätte?»
Das allerdings entsprach der Wahrheit. Dies war der ausschlaggebende Satz, der Juliane veranlasste, zustimmend zu nicken, obwohl sie tief drinnen in ihrem Kopf von einer dumpfen Stimme gewarnt wurde, dass sie ihn noch längst nicht gut genug kannte, um seine Wünsche vorauszuahnen. Normalerweise fühlte sie sich ziemlich sicher, solange Antonino zu Hause war. Domenico würde es nicht wagen, zu weit zu gehen. Aber diese Situation war neu und in seiner Stimme lag ein Unterton, der vorher noch nicht dort gewesen war. Wie enthemmt würde er sich geben, da sie ganz alleine waren?
«Nun?»
«Also gut. Ich muss mich verstecken?», fragte sie nachgebend und nahm sich vor, ihre Sache gut zu machen. Er würde sie nicht finden! Sie trank ihren Espresso aus und stellte ihre Tasse vor sich auf dem Tisch ab.
Domenico nickte zufrieden. «Du versprichst mir, alles mitzumachen, wenn ich dich innerhalb der Zeit finde?»
An Julianes Hinterkopf setzte ein nervöses Kribbeln ein, als ob Ameisen in ihren Haaren herumliefen. Doch nicht nur dort. Domenico hatte die Gabe, ein für sie unwiderstehliches Timbre in seine Stimme zu legen, wenn er etwas erreichen wollte, und das entfachte ein Feuer der Lust in ihr, das ihren Verstand lähmte. «Ja, natürlich. Habe ich jemals etwas nicht gemacht? Aber gib mir mehr Zeit. Ich muss zuerst noch pinkeln gehen.»
«In Ordnung. Ich lasse dir inklusive Pinkeln drei Minuten Vorsprung, dich zu verstecken. Dann läuft die Zeit. Gibst du mir bitte den kleinen Piepser hinter dir?»
Juliane drehte sich um und nahm den blauen Wecker von der Anrichte, mit dem sie beim Eierkochen oder Kuchenbacken die Zeit stellte. «Fünf Minuten Vorsprung!», forderte sie.
«Also gut, meinetwegen.» Domenico stellte fünf Minuten ein, drückte den Startknopf und sah Juliane auffordernd an. «Los! Die Zeit läuft!» Seine Augen glänzten beinahe fiebrig im Schein der Küchenlampe und waren so dunkel, dass sie kaum seine Pupille erkennen konnte.
Juliane rannte aus der Küche und schloss sich im Gästeklo ein, um sich zu erleichtern. Fieberhaft dachte sie nach, wo sie sicher wäre.
Sie schaute links und rechts den Flur hinunter, aber von Domenico war nichts zu sehen oder zu hören. Leise sauste sie in das Versteck, das sie für sicher hielt. Denn sie hatte nicht die Absicht, Domenico eine Chance zu geben. Heute wollte sie der Gewinner sein, dann war sie vor seinem Spiel sicher.
«Ich komme!»
Domenicos Stimme durchdrang jede Ritze der Wohnung, nachdem der Wecker gepiepst hatte. Zwischen seinen Haaren setzte ein sanftes Kribbeln ein und eroberte von dort langsam seine Gliedmaßen. Er startete die Uhr erneut und schob sie in seine Hosentasche. Dann zog er sich das Hemd über den Kopf, warf es achtlos über den Küchenstuhl und fuhr sich mit gespreizten Fingern durchs Haar. Mit entblößtem Oberkörper und nackten Füßen, nur mit Jeans bekleidet, begann er seine Suche nach Juliane. Dabei ging er äußerst systematisch vor und fühlte sich großartig in seiner Rolle als Jäger. Es würde nur einen Sieger in diesem Spiel geben, das wusste er jetzt schon, denn das war er. Juliane würde keine Chance haben, ihr Körper gehörte heute Nacht ihm. Er würde ihn unterwerfen und vollkommen in Besitz nehmen, so wie es ihm schon seit Langem vorschwebte.
Als Erstes schloss er die Küchentür von außen ab. Dann durchsuchte er kurz das Wohnzimmer, das eigentlich keine Versteckmöglichkeiten bot, den Wintergarten und schloss anschließend von außen ab. Die Schlüssel
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