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Diese eine Nacht mit dir

Diese eine Nacht mit dir

Titel: Diese eine Nacht mit dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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Tage, dann bist du zynischer, als ich geglaubt habe.“
    „Aber du bist kein Mann fürs Leben.“
    Er presste die Lippen zusammen. „Du kennst mich doch gar nicht. Als du erfahren hast, wer ich bin, hast du mich in eine Schublade geschoben und fertig.“
    Gypsy bekam Angst. „Ich weiß nicht, wovon du sprichst, Rico.“
    „Ich will damit sagen, dass du mir vertrauen musst. Ich habe keine Lust, mich noch länger mit deinen dummen Vorstellungen herumzuschlagen, in die du dich verrannt hast. In nächster Zukunft werde ich an deinem und Lolas Leben teilhaben. Und daher müssen wir uns in bestimmten Dingen einig sein. Wie zum Beispiel dem Thema Nanny, und dass du bei mir bist, wenn ich dich brauche.“
    „Für einen Quickie, wenn dich gerade mal die Leidenschaft überkommt?“, stieß Gypsy hervor.
    „Wir beide wollten es doch“ war alles, was er darauf antwortete. „So wie ich noch nie eine unbekannte Frau in einer Disco aufgegabelt habe, um Sex mit ihr zu haben, so habe ich auch noch nie so ein Verlangen gefühlt wie gerade jetzt. Deine Wirkung auf mich ist einfach – einfach ungeheuer, Gypsy Butler.“
    Sie hörten Lolas fröhliches Plappern. Agneta war anscheinend mit dem Füttern fertig und suchte jetzt nach ihnen. Erhitzt und zerzaust, wie sie war, drängte Gypsy an Rico vorbei zur Tür. Sie drehte sich noch einmal um, und ohne ihn anzusehen, sagte sie: „Ich bin ziemlich müde. Ich werde früh schlafen gehen. Allein.“
    „Keine Angst“, erwiderte Rico spöttisch. „Ich komme nicht. Ich muss morgen früh aufstehen. Aber stell dich darauf ein, morgen um vier Uhr nach Athen zu fliegen.“
    In der Nacht lag Gypsy schlaflos in ihrem Bett und starrte im Dunkeln an die Decke. Sie musste nachdenken. Wenn sie nur nicht so durcheinander wäre! Was Rico gesagt hatte, zeigte doch, dass er für sie beide eine Zukunft sah, oder nicht? Aber welche?
    Sie drehte sich auf die Seite und sah aus dem Fenster. Das Meer war nur eine schwarze Fläche, auf der die Lichter kleiner Boote tanzten. Rico hatte recht. Sie war voller Vorurteile ihm gegenüber. Sie war so ungerecht.
    Rico ähnelte ihrem Vater überhaupt nicht. Weder in der Art, wie er seine Geschäfte betrieb, noch in seiner Rolle als Vater.
    Beschämt gestand sie sich ein, dass sie vielleicht eifersüchtig war. Darauf, dass seine Tochter so vorbehaltlos von ihm angenommen wurde. Ihr Vater hatte sich ganz anders verhalten. Und was Ricos Überheblichkeit betraf – vielleicht versteckte sich dahinter nur die Angst, Gypsy könnte ihn wieder verlassen?
    Aber da waren auch noch ihre eigenen Gefühle. Immer wieder musste sie an die erste gemeinsame Nacht denken. An den Zauber, der damals in der Luft lag, als der dunkelhaarige, gut aussehende und verführerische Fremde sie zum Lachen brachte und später bis zur Erschöpfung liebte. Beide hatten sie nicht gewusst, wer der andere war. Vielleicht war er deshalb ein anderer Mensch gewesen, unbeschwert und weniger zynisch.
    Aber wenn sie wirklich ehrlich war, dann musste sie zugeben, dass es etwas gab, das sie besonders getroffen hatte, mehr als die Schwangerschaft und auch mehr als die Entdeckung von Ricos wahrer Identität. Es war die Tatsache, dass er sie so kalt und herzlos verlassen hatte. Und jetzt gab er plötzlich zu, dass es ihm leidtat.
    Das Herz wurde ihr schwer. Rico würde sie wahrscheinlich nie so ansehen, wie er Lola ansah. Dabei sehnte sie sich so sehr danach. Auch wenn sie beide sich zwischendurch leidenschaftlich liebten, in Ricos Augen änderte das nichts an dem, was sie getan hatte.
    Ihre alten Ängste waren so stark. Trotz allem misstraute sie Ricos gutem Verhältnis zu seiner Tochter, und sie hasste sich dafür. Schuld daran waren die Jahre, die sie bei ihrem Vater verlebt hatte. Nur weil sie ihn daran erinnerte, dass er einmal schwach geworden war, hatte er sie tyrannisiert und eingeschüchtert.
    Die Gedanken und die Erinnerungen ließen Gypsy nicht los. Irgendwann fiel sie endlich in einen traumlosen Schlaf.
    Gypsy stand in der luxuriösen Suite des nagelneuen Hotels, das an diesem Abend eröffnet wurde, und betrachtete sich im Spiegel. Ein Wagen hatte sie vom Flughafen hierhergebracht, wo sie ein wahres Gefolge an Personal erwartete. Im Schrank hingen jede Menge Kleider, und nachdem sie eins ausgewählt hatte, trat ihr Gefolge in Aktion. „Ich habe strikte Anweisung, Ihr Haar nicht zu glätten“, teilte ihr der Friseur lächelnd mit. Gypsy schenkte ihm ein schwaches Lächeln. Sie hatte das Gefühl, in

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