Diese eine Nacht mit dir
feucht über ihn glitt und er sie ganz ausfüllte.
Gypsy bewegte sich rhythmisch auf und ab, und Rico musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht schon bei ihrem Anblick zu kommen. Mit beiden Händen umfasste er ihre vollen Brüste, rieb mit den Daumen ihre Knospen, bevor er eine nach der anderen zwischen seine Lippen nahm.
Und während Gypsys Bewegungen immer schneller wurden, während sie sich über ihn beugte und ihn voll heißer Leidenschaft küsste, wurde Rico plötzlich etwas klar. Er hatte gehofft, die Nacht mit Gypsy wäre nur in seiner Erinnerung das Leidenschaftlichste, was er je erlebt hatte. Diese Hoffnung musste er aufgeben. Das, was gerade geschah, übertraf noch all seine Erinnerungen.
10. KAPITEL
„Ich weiß, dass du wach bist, Gypsy.“
Gypsy öffnete die Augen und begegnete Ricos Blick. Sie errötete. Sie wollte nicht daran denken, wie hemmungslos sie letzte Nacht gewesen war. Und wie schnell sie kapituliert hatte.
Er stützte sich auf den Ellbogen. Sie sah, dass er schon rasiert war. Er trug ein weißes Hemd und Jeans.
„Wie viel Uhr ist es? Wo ist Lola?“
„Unten, bei Agneta und ihrem Enkelsohn. Sie ist schon angezogen.“
Misstrauisch sah Gypsy ihn an. „Hast du ihr die Windeln gewechselt?“
Rico verzog das Gesicht zu einem Grinsen. „Ja. Nach ein paar Versuchen hat es geklappt.“
Etwas in Gypsy begann zu schmelzen, aber sie wollte es nicht wahrhaben. „Ich muss aufstehen.“
Rico lehnte sich zurück und kreuzte die Arme hinter dem Kopf. „Dann steh auf. Ich hindere dich nicht daran.“
„Ich bin nackt“, fauchte Gypsy.
„Ich weiß“, meinte er lasziv. Und weil sie sich nicht rührte, setzte er etwas ernster hinzu: „Sagst du das, weil du dich wegen der letzten Nacht schämst?“
Gypsy stöhnte nur und errötete noch mehr. Verzweifelt sah sie sich nach etwas um, worin sie sich einwickeln konnte. Rico hatte Mitleid mit ihr. Er stand auf und holte ihren Morgenmantel aus dem Bad. Aber er dachte nicht daran, sich umzudrehen. Amüsiert sah er zu, wie sie sich drehte und wendete, um in den Morgenmantel zu schlüpfen, ohne nackte Haut sehen zu lassen.
Endlich hatte sie ihn an und stand auf. Erschrocken schnappte sie nach Luft, als Rico sie am Revers packte und an sich zog.
„Aber Rico, wir können doch nicht … nicht jetzt …“
„Ich freue mich zwar schon jetzt darauf, wieder mit dir zu schlafen, aber nicht jetzt und hier. Was ich sagen will, ist: Ich will kein Wort des Bedauerns hören. Keine Schuldzuweisungen. Man wird deine Sachen in meine Suite bringen. Und Lola kommt in die Suite nebenan.“
Gypsy wollte etwas sagen, aber Rico verschloss ihr mit einem Kuss den Mund. Sofort hüllten Flammen der Leidenschaft sie ein. Aber noch bevor Gypsy wusste, wie ihr geschah, ließ Rico sie schon wieder los. Mit weichen Knien hielt sie sich an ihm fest. Das brennende Verlangen in seinen Augen jagte ihr Schauer über den Rücken. Wie konnte sie nur leugnen, dass sie das, was letzte Nacht geschehen war, nicht auch gewollt hatte? Sie war wirklich eine miserable Lügnerin.
Schon wieder beherrschte er sie, so, wie er sie schon die ganze Zeit beherrscht hatte. Die Erkenntnis tröpfelte wie kaltes Wasser auf die Glut ihrer Leidenschaft.
„Ich habe nicht vor, etwas von Bedauern oder Schuldzuweisungen zu sagen. Aber ich möchte mein Zimmer behalten. Wir haben ein Babyfon. Wenn ich zu dir komme, können wir ja hören, wenn Lola aufwacht.“
Nachdenklich strich Rico mit dem Finger über ihre gerötete Wange. „Immer noch überzeugt, dass du Angst haben musst?“
Gypsy schluckte die Antwort herunter. Es gab etwas, vor dem sie sehr große Angst hatte – und es hatte mit der Tatsache zu tun, dass eine solche Intimität mit Rico sie völlig aus dem Gleichgewicht brachte. Besser gesagt, aus dem, was davon noch übrig war.
„Nun gut. Wie du willst“, gab Rico nach. „Solange du jede Nacht in meinem Bett liegst … oder ich in deinem. Wo, das ist egal.“
Während der nächsten zwei Wochen bewies Rico, dass es mit Gypsys Unabhängigkeit wirklich nicht weit her war. Wenn er in ihr Bett kam, dann verließ er es nicht mehr bis zum Morgen. Danach marschierte er dann in provozierender Nacktheit durch den Flur in seine eigenen Räume. Und wenn sie in seinem Bett wach wurde, ließ er sie nicht so leicht gehen. Alles, was sie in ihren eigenen Zimmern noch taten, war umziehen und duschen.
Noch beunruhigender war, dass ihr immer ganz warm ums Herz wurde, wenn Rico am Abend aus Athen
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