Diese glühende Leidenschaft …
mich nicht einmal leiden.“
„Ich bin ein Mann, Evie. Wenn Männer eine Frau attraktiv finden, dann muss das nichts mit Liebe zu tun haben.“
„Ich bin eine Frau, Quinn. Wir Frauen finden nur die Männer attraktiv, die wir auch mögen. Aus diesem Grund werde ich nicht mit dir schlafen.“
Bei diesen Worten sah Evie ihn mit funkelnden Augen an, und es klang sehr überzeugend.
Quinn quälte jetzt nur die eine Frage: Sollte die Leidenschaft, die sie einmal füreinander empfunden hatten, bei ihr tatsächlich vollkommen erloschen sein?
Es fiel ihm schwer, das zu glauben, weil er längst erkannt hatte, dass er sie immer noch liebte. Aber so konnte er nicht weiterleben. Er musste Gewissheit haben, ob Evie ihm die Kühle nur vorspielte und damit ebenso unaufrichtig war wie er.
Es gibt nur einen einzigen Weg, wie ich das herausfinden kann. Ich muss sie küssen.
Evie begriff erst, dass Quinn sie küssen wollte, als seine Lippen schon ihren Mund berührten. Aber sie wehrte sich nur im allerersten Augenblick. Dann ließ sie es einfach geschehen.
Ganz einlassen konnte sie sich jedoch nicht auf seine Zärtlichkeiten. Wenn Quinn sie küssen wollte, sollte er es doch tun. Wenn er sie auf diese Weise bestrafen wollte, nahm sie es nach all dem Unrecht hin, das ihre Familie ihm angetan hatte.
Mehr als diesen einen Kuss würde Evie jedoch nicht zulassen. Sie glaubte auch nicht, dass Quinn sie wirklich begehrte. Dafür fühlte sich sein Kuss zu lau, seine Umarmung zu halbherzig an.
Aber plötzlich konnte sie nicht anders, als sich sanft an ihn zu schmiegen. Mit jedem Moment kamen ihr Quinns Lippen weicher, seine Hände wärmer vor, ja sein ganzer Körper …
Damit hatte Evie überhaupt nicht gerechnet. Und jetzt war es zu spät, den Kuss zu beenden. An Protest war nicht mehr zu denken. Alles war mit einem Mal so vertraut. Und nun küsste Evie keinen kühlen, ihr fremd gewordenen Mann mehr, sie küsste Quinn.
Quinn . Sie hatte ihn geliebt, wie sie keinen anderen geliebt hatte. Er war für sie der Lichtblick in ihrer harten Teenagerzeit gewesen. Er hatte sie stets zum Lachen gebracht. Ihm hatte sie ihre Gedanken, ihre Sehnsüchte anvertraut, und er hatte ihr immer Mut gemacht. Bei ihm hatte sie Wärme und Trost gefunden.
Jugend und Hoffnung. Er hatte ihr unglaublich viel Kraft gegeben. Nur er verstand sie, konnte mit ihrer Wildheit und Ruhelosigkeit umgehen. Ja, er hatte ihre Seele berührt.
Als er jetzt ihre Lippen liebkoste und sie seinen Duft wahrnahm, fühlte Evie sich wieder wie sechzehn, voller Zuversicht und Lust auf das Leben. Sie war fasziniert von der Leidenschaft, die ihr Blut in Wallung brachte, und berauscht von der Macht, ebenso viel Lust zu schenken, wie sie erfuhr.
Überwältigt von Erinnerungen, küsste sie ihn, ihre große Liebe, hingebungsvoll. Längst hatte sie die Arme auf seine Schultern gelegt. Endlich spürte sie seine starken breiten Schultern wieder, seine festen Muskeln. Seinen flachen Bauch. Quinn hatte sich kaum verändert.
Sie öffnete sein Jackett und schob es ihm über die Schultern. Tief atmete er ein, senkte die Arme und ließ den Stoff zu Boden fallen.
Im nächsten Moment umarmte er Evie von Neuem, und es tat ihr unendlich gut, seine Hände zu spüren. Ihr war, als wäre sie nach all den Jahren zurückgekehrt von ihrer Irrfahrt in die weite Welt, die ihr plötzlich ohne Quinn so kalt erschien.
Wäre es nach ihr gegangen, hätte sie ihn ewig weitergeküsst. Stundenlang, nein, tagelang hätte sie sich nicht von ihm lösen wollen. Am liebsten hätte sie sich gleich ihrer Kleidung entledigt und sich ganz der neu erwachten Leidenschaft für Quinn hingegeben.
Während sie ihn heiß und verführerisch küsste, fuhr sie mit den Fingern durch sein Haar und schmiegte sich seufzend an ihn. Wie sie es genoss, seine Wärme zu spüren!
Quinn hatte die Arme um ihre Taille gelegt. Fest drängte er sich an sie, sodass sie den Oberkörper zurücklehnte. Als Evie eienn Schritt zurücktat und die Wand in ihrem Rücken spürte, nutzte sie die Gelegenheit, um sich enger an Quinn zu pressen. Sie konnte ihm gar nicht nahe genug kommen. Aber sie sehnte sich nicht nur danach, ihm körperlich nah zu sein, sondern auch seelisch.
So überraschend, wie er sie geküsst hatte, entfernte er sich jedoch jetzt von ihr. Er befreite sich aus ihrer Umarmung und machte einen Schritt zurück.
„So.“ Er strich sich mit dem Daumen über die Lippe. „Das war sehr aufschlussreich.“
Evie war so schockiert von seinem
Weitere Kostenlose Bücher