Diese Lippen muss man küssen
dass es ihm ernst damit war. „Hast du das Footballteam wirklich gekauft?“
Er legte ihr den Zeigefinger auf die Lippen und nickte. „Ja, zusammen mit Zeke und Chris. Und Mitch hat sich bereit erklärt, das Team zu managen. Aber wir wollen das erst bekannt geben, nachdem das Wahlergebnis verkündet wurde.“
„Das freut mich sehr. So etwas kann Royal gut gebrauchen.“ Das kam Abby von Herzen. Denn für die meisten Einwohner waren Houston und Dallas zu weit entfernt, und so kamen sie nie in den Genuss, ein wirklich gutes Footballspiel zu sehen. Wenn die Stadt ein eigenes Team hätte, würde sich das ändern.
Sadie kam zu ihnen zurück. „So, jetzt haben wir auch festgelegt, wer bis Ende des Jahres noch mit den Flamingos beglückt werden wird.“ Lächelnd hakte sie sich bei Rick ein.
„Himmel, ich hoffe, ich bin nicht auf der Liste!“ Brad hob in gespieltem Entsetzen die Hände. „Ich weiß, es dient einem guten Zweck, aber ich bin bereit, doppelt zu zahlen, wenn ich nur von den Flamingos verschont werde!“
Alle lachten, und gemeinsam bewegten sie sich in Richtung Ballsaal. Überwältigt blieb Abby in der Tür stehen. „Wie wunderschön.“ Der große Saal war festlich geschmückt. Weiß gedeckte Tische mit silbernen Kandelabern standen rund um die Tanzfläche. Ein langer Tisch im Zentrum war für den noch amtierenden Vorstand vorgesehen, und im Hintergrund hatte eine bekannte Band aus Austin bereits ihre Instrumente aufgebaut.
Erfreut stellte Abby fest, dass sie und Brad nicht nur mit Zeke und Sheila, sondern auch mit zwei anderen befreundeten Paaren am Tisch saßen, die sie schon längere Zeit nicht mehr gesprochen hatte.
Das Essen war ausgezeichnet, und als Abby mit den Freundinnen von der Damentoilette zurückkam, wo sie ihr Make-up aufgefrischt hatte, fing die Band gerade an zu spielen. Abby setzte sich und betrachtete die Paare, die sich in dem schnellen Rhythmus bewegten. Als das Stück zu Ende war und die Band einen ruhigeren Song anstimmte, stand Brad auf und reichte Abby die Hand. „Mir sind die langsamen lieber“, gestand er lächelnd. „Da kann ich dich in die Arme nehmen.“
„Hältst du das für vernünftig?“, fragte sie, stand aber auf und ließ sich von ihm auf die Tanzfläche führen. Bisher war ihr nicht aufgefallen, dass sich die Leute besonders für sie und Brad interessierten. Die Anwesenden hatten aber sicher bemerkt, dass sie zusammen gekommen waren und dass sie sehr viel freundlicher miteinander umgingen, als das früher der Fall gewesen war.
„Ja, sogar für sehr vernünftig.“ Er nahm sie fest in die Arme. „Ich habe mich schon den ganzen Abend danach gesehnt.“
Lächelnd legte sie ihm die Hände auf die Schultern und wiegte sich im Takt der Musik. „Ich wusste gar nicht, dass du so gern tanzt.“
„Wer sagt das?“ Er grinste. „Es geht mir nicht ums Tanzen. Ich will deinen Körper fühlen und dich an mich drücken. Und das schon, seitdem du mir deine Haustür geöffnet hast.“
Nur zu deutlich spürte sie seine Hände auf der nackten Haut. Vielleicht hätte sie das Kleid mit dem tiefen Rückenausschnitt doch lieber nicht anziehen sollen. Diese Hände, die sie letzte Nacht überall berührt hatten … Und nach denen sie sich jetzt schon wieder sehnte …
„Wenn wir doch nur schon zu mir fahren könnten“, flüsterte er dicht an ihrem Ohr. „So verführerisch du auch in diesem schwarzen Kleid aussiehst, ich kann es kaum erwarten, es dir auszuziehen.“
Oh … bei diesen Worten überlief ein heißer Schauer ihren Rücken, und sie musste sich an seinen Schultern festhalten, weil sie eine süße Schwäche überkam. „Ich kann mich nicht erinnern, dir versprochen zu haben, mit dir zu kommen“, wisperte sie.
„Aber du wirst.“ Das war keine Frage, sondern eine Feststellung. Brad musste sich seiner Sache ziemlich sicher sein.
Und er hatte allen Grund dazu. Denn sie sehnte sich danach, wieder mit ihm zusammen zu sein. Sie wollte ihn lieben, wollte seine Leidenschaft spüren und dann in seinen Armen einschlafen. Als sie am Morgen neben ihm aufgewacht war, hatte sie ein solches Glück empfunden, wie sie es nie für möglich gehalten hatte. Sie wollte, dass es immer so bliebe. Ihr ganzes Leben lang.
Was war bloß mit ihr los? Sie hatte sich so lange dagegen gewehrt, hatte alle vernünftigen Gründe angeführt, die ihr zur Verfügung standen, aber es hatte nichts genützt. Sie sollte sich nicht länger selbst belügen. Sie hatte getan, was sie nie hatte
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