Diese Lippen muss man Kuessen
wenn man unaufmerksam ist, selbst wenn es nur für eine Sekunde ist. Es ist schön und mächtig, wie ein Lebewesen, das isst und … hasst. In seinen Augen ist man nichts weiter als Nahrung.”
Kayla erschauderte. “Wie können Sie so ruhig darüber reden?”
“Weil ich Feuer bekämpfe. Es ist mein Beruf.”
“Und dabei haben Sie sich das Bein verletzt?”
Er zuckte mit den Schultern. “Wie ich schon sagte, war ich ungeschickt. Sie haben mich mit diesen Krücken gesehen.
Deshalb wissen Sie, dass ich nicht gerade graziös bin.”
Nein, aber kraftvoll war er. Trotzdem spürte Kayla mit einem Mal den Drang, sich um ihn zu kümmern.
“Was für Anordnungen hat Ihnen der Arzt denn gegeben?”
” Hey, außerhalb der Feuerwache erteilt mir niemand Befehle.”
Kayla seufzte. “Also haben Sie die Anweisungen ignoriert, was? Das war wirklich schlau von Ihnen. Mögen Sie Schmerzen?”
“Soll ich Ihnen erklären, was ich mag?” Jack musterte Kayla’
s volle Lippen.
“Das weiß ich schon.”
“Ach ja?”
Sie hob eine Packung Chips hoch. “Ungesundes Essen.”
“Unter anderem. Und eine Menge mehr.”
Kayla ließ sich nicht ablenken. “Hat der Arzt Ihnen ein Rezept gegeben?”
Jack nickte.
“Lassen Sie mich raten. Sie haben sich das Medikament nicht geholt, oder?”
Sein Gesichtsausdruck war Antwort genug.
“Was haben Männer nur an sich, das sie so dumm macht?”
fragte Kayla verärgert. “Werdet ihr so geboren, oder lernt ihr das erst? Ich fürchte, es ist angeboren”, beantwortete sie das selbst. “Es ist die gleiche Macke, die euch daran hindert, nach dem Weg zu fragen oder Gebrauchsanweisungen zu lesen.”
“Wozu sollen wir Gebrauchsanweisungen lesen?”
“Um eine Sache schneller erledigen zu können.”
“Es gibt viele Gelegenheiten, bei denen Langsamkeit besser ist.” Der Blick, den Jack Kayla zuwarf, verriet deutlich, woran er dabei dachte.
“Ich verstehe. Wieso sollten Sie Schmerztabletten nehmen, um sich besser zu fühlen? Dadurch würden Sie ja zugeben, dass Sie ein Mensch sind. Dass Sie manchmal Hilfe brauchen.
Der Himmel möge verhüten, dass das je passiert! “
Jack sah sie böse an. Die schlimmen Schmerzen in seinem Bein verstärkten seinen Sinn für Humor nicht gerade.
Kayla bereute, dass sie ihn angeschnauzt hatte, obwohl er es verdiente. “Wenn Sie mir das Rezept geben, hole ich die Tabletten”, sagte sie ruhig.
„Vergessen Sie’s. Das Zeug macht mich total schlapp.”
“Woher wissen Sie das, wenn Sie es noch gar nicht genommen haben? “
“Weil sie mir im Krankenhaus Tabletten gegeben haben. Ich habe hier irgendwo was Rezeptfreies. Davon schlucke ich was.”
Kayla entdeckte die Flasche neben der Spüle. “Möchten Sie Leitungswasser oder Mineralwasser dazu?”
“Ich würde sagen, Bier, wenn Sie das richtige geholt hätten.”
“Sie sollten keinen Alkohol trinken, wenn Sie diese Tabletten nehmen. Wo sind Ihre Gläser?” Kayla suchte in den Schränken.
“Ich habe zur Zeit keine. Geben Sie mir einfach die Dose.”
Das tat sie.
Jack nahm die Pillen und trank die Hälfte des Wassers in einem Zug. Er wusste, dass Kayla ihn beobachtete. Das hatte sie schon getan, seit er aus der Dusche gekommen war. Aber ihn störte, wie vorsichtig sie das tat. Da er nie ein Blatt vor den Mund nahm, fragte er: “Wer war der Kerl, durch den Sie so eine verdrehte Meinung über Männer bekommen haben?”
“Ich habe keine verdrehte Meinung über Männer”, protestierte sie sofort. “Ich sehe sie höchstens klarer als die meisten Frauen.”
“Und woran liegt das?”
“Ich war verheiratet.”
“Das dachte ich mir. Und jetzt sind Sie…”
“Geschieden.” Sie griff nach einer weiteren Tüte und stellte fest, dass die Eiskrem fast geschmolzen war. Normalerweise packte sie die verderblichen Lebensmittel zuerst weg, aber dass Jack halb nackt in der Küche erschienen war, hatte sie durcheinandergebracht.
“Was ist passiert?”
“Was meinen Sie?” Sie machte sich Sorgen, dass er das geschmolzene Eis gesehen und den Grund dafür erraten haben könnte.
“Mit Ihrer Ehe.”
“Darüber möchte ich nicht reden.”
“Sie sind noch nicht darüber weg?”
“Wie kommen Sie auf die Idee?”
“Durch den Ausdruck in Ihren Augen. Jetzt wirken sie ganz frostig. Und wenn Sie lachen, glänzen sie.”
“Ich wette, das sagen Sie zu allen Ihren Freundinnen”, erwiderte Kayla, bevor ihr klar wurde, wo sie sich da einreihte.
“Nicht dass ich eine davon wäre”,
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