Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diesen Partner in den Warenkorb legen

Diesen Partner in den Warenkorb legen

Titel: Diesen Partner in den Warenkorb legen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annabel Dilling
Vom Netzwerk:
Singles, die sich einen Partner wünschen: Wie kann ich möglichst effizient jemanden kennenlernen, wo finde ich die Person, die exakt zu mir passt? Wo treffe ich die meisten Singles auf einmal? Die Antwort lautet: im Supermarkt der Liebe. Er hat rund um die Uhr geöffnet, und die Auswahl ist gigantisch. Treten Sie ein! Greifen Sie zu! Wollen Sie diese Person in den Warenkorb legen? Umtausch nicht ausgeschlossen! Klicken Sie durch. Wir verlieben Sie.
    5 Bitkom ist der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue Medien.
    6 Vor zwei Jahren, als die beiden sich kennengelernt haben, waren 100 Punkte die höchstmögliche Punktzahl. Die Umstellung auf 140 Punkte erfolgte später.
    7 In Deutschland fragt keine der marktführenden Partnerbörsen das Gewicht in Kilo ab, in den USA , wo die Studie durchgeführt wurde, ist das mitunter der Fall.
    8 Zu Meetic wiederum gehört die deutsche Partnerbörse neu.de

Tag 34 bis 71
    Tag 34 – Speeddating, oder: Sozialsport kann so anstrengend sein
    Ich will nicht nur online nach der Liebe suchen, sondern auch analog. In jeder deutschen Großstadt finden regelmäßig Speeddating-Veranstaltungen statt. Außerhalb des Aufmerksamkeitsradars aller Pärchen rattert eine Verkupplungsmaschine, am Laufen gehalten von Eintrittsgeldern, angetrieben von der Sehnsucht nach Zweisamkeit.
    Ich gebe zu, in meiner Vorstellung vereint Speeddating alles, was man an der modernen Partnersuche so zweifelhaft finden kann: die Künstlichkeit der Situation, die Konsumhaltung, die gespielte Bemühtheit. Meine Freundin Ruth begleitet mich, sie ist kurzfristig für eine andere Freundin eingesprungen, die dann doch fand, »das sei nicht so ihr Ding«, woraufhin ich etwas sauer war. Schließlich ist es ja auch nicht »mein Ding«, sondern ein soziales Experiment, das ich als Journalistin spannend finde. Dass ich hier ernsthaft einen Mann kennenlernen könnte, glaube ich nicht. Als wir ankommen, lassen wir den Blick durch den Raum schweifen: Sind das Kandidaten oder ganz normale Parkcafé-Gäste? »Hoffentlich macht der da drüben nicht mit!«, murmelt Ruth.
    Den Begrüßungssekt schlagen wir aus und entscheiden uns für Apfelschorle, Ruth und ich sind wahnsinnig verkatert. Am Abend zuvor war der Junggesellinnenabschied einer Freundin. Klar, dass wir uns als Loser fühlen: Während sie am Horizont schon den Hafen der Ehe sieht, stehen wir bocklos bei einem Speeddating herum.
    Nachdem kurz die Regeln erklärt werden, geht es endlich los. Mein erster Kandidat ist ein etwas klein geratener, aber sehr netter Augsburger, der bei Audi arbeitet und in seiner Freizeit mit dem Fahrrad über die Alpen fährt. Der nächste ist gebürtiger Däne, hat einen charmanten Akzent und stellt Satellitenschüsseln in der Atacama-Wüste auf. Dann ein Banker. Dann noch ein Automobilmensch. Dann noch ein Banker, ein Sozialpädagoge, ein Polizist (Kripo), ein Fondsmanager, ein Ingenieur von BMW , der konzerneigene Oldtimer restauriert, noch ein Polizist (Streife) und noch ein Ingenieur. Mit den beiden Polizisten rede ich über »Tatort« und ob das eigentlich ein Riesenschwachsinn ist, was da jeden Sonntag als Polizeialltag verkauft wird. Und mit dem Fondsmanager über Gerhard Polt, er ist ein großer Fan. Mit dem BMW -Menschen ist es am nettesten: Eigentlich lachen wir die ganze Zeit. Es geht um Rauchbier (ich komme aus Oberfranken) und Dialekt (er kommt aus der Oberpfalz).
    Alle sieben Minuten ertönt eine Klingel, und ich wechsle den Tisch. Wer war noch mal der mit der Südafrikareise? Welcher Mann trainierte doch gleich für den Marathon? Nach vier Kandidaten beginnt alles zu einer großen Smalltalk-Suppe zu verschwimmen.
    Aber ich amüsiere mich mit allen. Von zwölf Männern ist nicht einer dabei, bei dem ich mir wünschen würde, die Zeit verginge schneller. Zehn sind richtig nett. Zwei supernett und obendrein noch attraktiv. Keine schlechte Bilanz. Am Abend kreuze ich auf der Internetseite des Veranstalters den BMW ler und noch drei andere an. Alle vier wollen mich offensichtlich auch wiedertreffen – denn wenig später bekomme ich eine Benachrichtigung, dass die Veranstalter unsere Kontaktdaten freigeschalten haben.
    Dafür, dass ich im Turnschuh-Schluffi-Outfit und mit großer innerer Skepsis zu der Veranstaltung gegangen bin, fühle ich mich jetzt, ja, wie ein begehrter Single.
    Tag 46 – Ich date, also bin ich, oder: Von Schicksal keine Spur
    Zwei Wochen später bin ich mit Simon, dem BMW ler vom

Weitere Kostenlose Bücher