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Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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Baumstamm und unterhielt sich mit Lady Muir. Beide
wandten sich um und hoben grüßend eine Hand.
    Kit war überrascht
zu entdecken, dass er nicht den Wunsch verspürte, ins Wasser zu springen und
mit allen anderen herumzutollen, dass er keinerlei Drang spürte, mit Freyja um
die Wette zu schwimmen. Er hatte sich gefragt - ja, das hatte er
wirklich, selbst noch nach zwei Besuchen auf Lindsey Hall, selbst noch nach dem
Pferderennen -, ob seine Leidenschaft für sie neu erwachen würde, wenn er
sie wiedersähe. Er hatte es sich sogar heute Nachmittag noch gefragt, als sie
mit Ralf und Alleyne herangeritten war und all ihre beträchtliche Energie in
das Kricketspiel eingebracht hatte. Er hatte es sich gefragt, obwohl er gewusst
hatte, dass er Lauren nun heiraten musste.
    Aber im Verlauf des
Spieles war etwas Seltsames geschehen. Er hatte den Wettbewerb mit Freyja, die
scherzhaften Herausforderungen und den Austausch von Schimpfworten zutiefst
genossen. Er hatte sich fast so gefühlt, als sei die Zeit zurückgedreht worden
und er wieder ein junge und sie ein Mädchen. Er hatte die ganze ausgelassene
Kameradschaftlichkeit früherer Zeiten für sie empfunden, ohne den Wahnsinn,
der ihn während jener schrecklichen Wochen vor drei Jahren gepackt hatte. Er
hatte das Kricket-Match genossen, und doch war er sich die ganze Zeit
über, während er sich darauf konzentrierte, das Spiel für die Kinder zu einem
Vergnügen und für seine älteren Cousins zu einer Herausforderung zu machen,
Laurens bewusst gewesen. Er war sich der Tatsache bewusst gewesen, dass sie
kühl und damenhaft auf der Decke saß, in ihrem leichten Musselinkleid und dem
Strohhut, und dem Spiel zusah. Er war sich ihrer in dem Moment bewusst gewesen,
als sie sich erhob und Sarah sie in Richtung der Schaukel davonzog. Er war sich
ihrer bewusst gewesen, als sie dort mit dem Mädchen spielte und weitere Kinder
um sich scharte.
    Die Zärtlichkeit
seiner Gefühle für sie hatte ihn erstaunt. Er war es nicht gewohnt,
Zärtlichkeit für Frauen zu empfinden. Er verstand dieses Gefühl nicht ganz. Und
doch gefiel es ihm. Vielleicht, dachte er, war es das, was Frauen meinten, wenn
sie von Romantik sprachen - etwas Warmes und Sanftes und Verlockendes.
Vielleicht erlebte er mit Lauren Edgeworth eine Romanze. Seine erste. Obwohl
natürlich mehr daran war es hatte die letzte Nacht gegeben.
    »Bist du sicher,
dass du nicht mit allen anderen schwimmen willst?«, fragte sie ihn. »Es würde
mir nichts ausmachen. Du musst d ' ich nicht durch dein Ehrgefühl verpflichtet
fühlen, bei mir zu bleiben. Ich bin für jemanden wie dich gewiss eine
langweilige Gesellschaft.«
    Für jemanden, der
so wunderschön war, solch untadelige Manieren hatte und solch einwandfreier
Herkunft war, hatte sie eine erstaunlich geringe Meinung von sich.
    »Erlaube mir, das
selbst zu beurteilen«, bat er und verschränkte seine Finger mit den ihren.
»Lauren, hat Baron Galton niemals versucht, etwas über das Schicksal deiner
Mutter herauszufinden? Hat der verstorbene Earl of Kilbourne niemals
aufzuklären versucht, was mit seinem Bruder geschehen ist?«
    Sie schüttelte den
Kopf. »Wie wäre es möglich gewesen, etwas herauszufinden? Die Welt ist zu groß,
um sie abzusuchen.«
    Aber zwei
Mitglieder des britischen Adels würden nicht unbemerkt bleiben, wo auch immer
sie hingingen.
    »Also besteht für
euch beide keine endgültige Gewissheit«, sagte er.
    »Das ist nicht
wichtig. Ich denke nicht daran.« Eine Lüge, wahrhaftig. Sie blickte auf das
Gras hinab, über das sie wanderten, das Gesicht hinter der breiten Krempe ihres
Strohhuts verborgen.
    »Ich habe
Beziehungen«, sagte er. »Männer, deren Geschäft es ist, Verborgenes
aufzudecken, zu erfahren, was scheinbar nicht erfahrbar ist. Ich könnte einige
Gefallen einfordern. ich könnte Nachforschungen in Gang setzen. Soll ich das
tun?«
    Da wandte sie jäh
den Kopf. Ihre Augen waren weit geöffnet und sehr tief veilchenblau. »Das
würdest du tun? Für mich? Selbst wenn es erst lange nach unserer Trennung etwas
zu entdecken gäbe?«
    Sie war letzte
Nacht unerbittlich darin gewesen, ihn nicht heiraten zu wollen, obwohl sie mit
ihm geschlafen hatte. Töricht unerbittlich - sie könnte schließlich
schwanger sein.
    »Du hast sehr viel
für mich getan«, sagte er. »Erlaube mir, es wiedergutzumachen.«
    »Habe ich das?« Sie
war stehen geblieben. In ihren Augen standen Tränen. »Aber ich wünschte, es
wäre nicht so viel Täuschung damit verbunden, Kit.

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