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Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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dem Rücken lag, erschienen ihre Brüste
sogar noch kleiner als gewöhnlich, obwohl sie hübsch geformt waren un rosige
Spitzen hatten. Ihr Bauch war flach. Ihre Beine waren schlank und wohlgeformt.
Er spürte ein angenehme Ziehen in den Lenden und erkannte mit wehmütigem Humor,
dass sie gewiss sofort begreifen würde, in welcher Gefahr sie schwebte, wenn
sie den Arm von den Augen nähme
    Sie war zweifellos
eine der schönsten Frauen, die er je gesehen hatte. Aber das hatte er schon bei
Lady Mannering Ball erkannt - nein, noch früher. Schon im Hyde Park hatte
er, obwohl er nur ein heiles Auge hatte, ihre außerordentliche Schönheit
bemerkt und zu würdigen gewusst.
    Aber sie war mehr
als nur schön. Sie war ... sinnespendend? Gab es ein solches Wort? Wenn nicht,
dann sollt man es erfinden. Ohne irgendeine der Verlockungen eine Kurtisane
forderte ihr Körper einen Mann dennoch zu Liebe auf. Und doch war nichts
Erotisches an ihrem Körper selbst oder ihrem Charakter. Was war es dann?
    War er der
privilegierte Zeuge lange unterdrückter Fraulichkeit, die zu herrlicher
Weiblichkeit aufblühte? War e das Instrument, durch das es geschah? Wurde ihm
diese Ehre zuteil? Er wusste gewiss, dass sie niemals zuvor etwas auch nur
annähernd Ähnliches getan hatte. Selbst wenn er daran irgendwelche Zweifel
gehegt hätte - was er nicht tat -, hätte er den Beweis letzte Nacht
erhalten. Sie war Jungfrau gewesen.
    Sein Blick wanderte
ihren schlanken, kaum wollüstigen, sinnespendenden Körper hinab. Er
begehrte sie so sehr, wie er nur jemals eine Frau begehren könnte. Vielleicht
noch mehr. Aber sie würde ihn nicht heiraten. Sie wollte es nicht. Er durfte
nicht ... Er hatte sie letzte Nacht bereits einmal in Gefahr gebracht. Er
durfte sie nicht in die Falle locken, die Freiheit zu verlieren, die sie so
sehr schätzte. Er durfte nicht so selbstsüchtig, so undiszipliniert sein.
    Sie nahm den Arm
vom Gesicht, wandte den Kopf und lächelte ihm zu.
    »Kit«, sagte sie,
ihre schönen Augen leidenschaftlich und verträumt, »das ist es, was ich in
Vauxhall meinte, genau das, obwohl ich es damals selbst noch nicht wusste. Das
Sonnenlicht auf meinem Gesicht - ich habe es nie zuvor gewagt, denn es
konnte meinen Teint ruinieren -, der Klang des Wassers und der Vögel und
Insekten - Tausende davon, die zirpen und summen. Manchmal vergesse ich,
dass die Welt lebt. Manchmal denke ich, es gäbe hier nur Menschen und
vielleicht Pferde und Kühe und Schafe. Und dann der Geruch des Wassers und des
Grases und der Blumen. Die Blumen, Kit. Sie sind Unkraut -Gänseblümchen
und Klee und Butterblumen.. Aber sie sind hübscher als alles andere im
Universum. Und ... und ich bin selbst ein Teil von alledem. Ich habe dem Leben
immer zugeschaut, weißt du, nie daran teilgenommen. Nie. Aber jetzt tue ich es.
Heute tue ich es, und ich empfinde Ehrfurcht und bin überglücklich. Das ist das
Abenteuer, um das ich gebeten hatte, das Abenteuer, das ich nun erlebe. Dafür
werde ich dir auf ewig dankbar sein.«
    Er schluckte. Er
fühlte sich lächerlicherweise den Tränen nahe. Er kämpfte gegen seine Erregung
an und hoffte, dass sie es nicht bemerkt hatte. Sie hatte die einfache Wahrheit
gesagt. Das konnte er erkennen, wenn er ihr nur in die Augen sah und sie als
Teil ihrer Umgebung wahrnahm. Sie war ein Teil von alledem, eins mit dem
Sonnenschein und dem Wasser, mit dem Gras und den Blumen, mit den Vögeln und
den zirpenden Insekten. Wie eine Wald- oder Wassernymphe. Wie eine Fee
oder eine Göttin.
    Er wusste jenseits
allen Zweifels, dass dies einer der kostbaren Momente des Lebens war und dass
er ihn sein restliches Leben lang bewahren würde. Es war ein Schatz, den seine
Erinnerung als zukünftigen Trost horten würde. Er durfte es durch nichts
verderben.
    »Kit.« Sie hob eine
Hand und berührte mit leichten, kühlen Fingerspitzen seine Wange. »Tu, was du
letzte Nacht mit mir getan hast. Ich will es wieder. Nur noch einmal, hier
zwischen den Blumen, unter der Sommersonne. Hier wäre es wunderschön, nicht
wahr? Das heißt, wenn du es willst. Vielleicht willst du es ja nicht.«
    Er beugte sich über
sie und legte seine Lippen auf ihre. Sie schmeckte nach kühlem Seewasser und
warmem Sommer. Sie schmeckte nach Unschuld und erwachter Weiblichkeit. Sie
schmeckte nach dem verzauberten Land jenseits der Baumwipfel. Er sollte sie an
die Realität erinnern - an die Tatsache, dass Frauen oft schwanger
wurden. Dass schwangere Frauen ihre Verführer heiraten mussten,

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