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Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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fühlte.
    »Hmm.« Kit trottete
auf das Kind zu. »Das war ein Fehlschlag, Freyja. Es war nicht Sarahs Fehler,
dass sie ihn nicht gefangen hat. Du solltest besser noch einmal schlagen.«
    Jemand warf den
Ball zu Lady Freyja zurück, und sie schleuderte ihn hoch und schlug ihn erneut
in gemächlichem Bogen ab. Kit nahm Sarah mit einem Arm hoch, umwölbte ihre
kleinen Hände mit seiner freien Hand und fing den Ball.
    »Aus!«, rief er,
und seine Teamkameraden jubelten wild.
    Lady Freyja machte
viel Aufhebens darum - lauthals, wie auch der Rest ihres Teams. Sie stand
da, die Hände in die Hüften gestemmt, das Schlagholz baumelnd, den Kopf
zurückgeworfen, und beschwerte sich darüber, dass Kit verschlagen und viel zu
nachsichtig sei, während er sie auslachte und ihr vorwarf, eine schlechte
Verliererin zu sein. Aber Lauten war vollkommen klar, dass der Streit nicht
ernst gemeint war, dass sie einander zur Belustigung ihrer Teams bereitwillig
beschimpften, dass sie es in Wahrheit genossen. Sie passten in der Tat perfekt
zusammen, wie sie es von Anfang an erkannt hatte.
    Das war eine
unleugbar niederdrückende Erkenntnis. Nicht weil sie im Wettstreit mit der Lady
gestanden hätte, trotz des spöttischen Blickes, den Freyja in ihre Richtung geworfen
hatte, als sie, anscheinend sehr aufgebracht, vom Feld stolziert war. Sondern
nur weil Lauren - erneut! wusste, dass sie niemals konkurrieren könnte,
selbst wenn sie es wollte. Sie war hübsch und aus guter Familie, ja, aber ihr
fehlte dieses gewisse Etwas, das die Bewunderung eines Mannes erringen und
bewahren und seine Leidenschaft wecken konnte. Sie war, trotz letzter Nacht,
letztendlich nur Lauren Edgeworth.
    Sarah kam, als ihr
Moment des Triumphs vorüber war, auf die Decken zu, auf der Suche nach ihrer
Mutter, die bereits ins Haus gegangen war, um der Hitze zu entkommen. Es waren
noch immer Tränen auf ihren Wangen. Lauren nahm ihr Taschentuch aus einer
Innentasche und trocknete dem Kind die Augen.
    »Du hast wundervoll
gefangen«, sagte sie. »Bist du das Kricket leid?«
    Das Kind nickte.
»Komm und spiel mit mir«, forderte sie Lauren auf.
    Lauren zögerte. Sie
war während der vergangenen Tage einige Male im Kinderzimmer gewesen und hatte
überrascht festgestellt, dass die Kinder sie zu mögen schienen. Aber sie war
noch mit keinem der Kinder allein gewesen.
    »Was würden wir
tun?«, fragte sie.
    »Schubs mich auf
der Schaukel an.« Sarah hielt jetzt ihre Hand fest und zog daran.
    »Hier ist eine
Schaukel?« Sie erhob sich.
    Da war tatsächlich
eine. Sie hing an langen Seilen von einem hohen Ast einer der großen Eichen bei
den französischen Gärten. Lauren hatte sie nie zuvor bemerkt. Sarah, die ihre
Hand festhielt, während sie die Wiese überquerten, kletterte hinauf, und Lauren
stieß sie an, zuerst zögerlich, dann auf Drängen des Kindes fester.
    Sarah jauchzte vor
Freude. »Höher!«
    Lauren lachte.
»Wenn du zu hoch schaukelst«, sagte sie, »wirst du direkt ins Baumwipfelland
fliegen, und ich werde mit einer leeren Schaukel und ohne Sarah zurückbleiben.«
    Und dann bemerkte
sie, dass ihr Überqueren der Wiese nicht unbeobachtet geblieben war. Weitere
kleine Kinder, vom Kricket gelangweilt, kamen herbei und wollten auch
schaukeln. Bald war Lauren nur noch damit beschäftigt, die Schaukel anzustoßen
und sicherzustellen, dass jeder gleichermaßen an die Reihe kam, sowie denen,
die gerade nicht schaukelten, in die unteren Zweige der Bäume zu helfen und sie
wieder herunterspringen zu lassen, so dass sie erneut hinaufklettern und das
Spiel von vorne beginnen konnten. Lauren lachte mit den Kindern. Zumindest
befanden sie sich hier im Schatten, dachte sie dankbar, geschützt vor der
vollen Kraft der Sonne.
    »Die Schaukel führt
in ein magisches Land im Wipfel des Baumes«, verkündete Sarah nach einer Weile.
    »Wer sagt das?«,
fragte Henry Butler verächtlich.
    »Ich sage das.«
Lauren sah ihn verwundert an. »Hast du noch nie davon gehört? Weißt du nicht,
dass es über Schaukeln ein magisches Land gibt?«
    »Erzähl es uns.«
    »Erzähl es uns!«
    Alle fünf Kinder
nahmen den Sprechchor auf, und Lauren lachte erneut. Was hatte sie da bloß in
Gang gesetzt? Es war Jahre her, seit sie sich mit Geschichten unterhalten und
in den Schlaf gelullt hatte, in denen kleine Mädchen niemals von ihren Müttern
verlassen wurden, in denen das Leben stets ein intensives Abenteuer war, in
denen man über den fernen Horizont hinaussegeln und immer wieder

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