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Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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wo alle Welt sie sehen kann. Und Männer, die nach einer Wette in ihren
Karriolen an allen Gentlemen's-Klubs vorbei die St. James' Street
entlangfahren, während sich zu ihren beiden Seiten ein angemaltes Flittchen auf
den Sitz quetscht. Und Männer, deren Namen in Verbindung mit jeglichem
anrüchigen und ungeheuerlichen Wagnis, auf das irgendjemand wetten will, in
allen Wettbüchern erscheinen.«
    »Welche möglichen
Kandidatinnen gäbe es?«, fragte Kit, der die unheilvollen Prophezeiungen ignorierte
und seine Aufmerksamkeit wieder den Kohlen im Kamin zuwandte. »Es muss Horden
neuer Ankömmlinge in der Stadt geben, jetzt, wo die Saison ernsthaft begonnen
hat. Horden hoffnungsvoller Misses, die nach Ehemännern Ausschau halten. Wer
ist die fadeste, prüdeste, sittenstrengste, ehrenwerteste von allen? Ihr
Burschen werdet das besser wissen als ich. ihr nehmt alle an Ereignissen der
feinen Gesellschaft teil.«
    Seine Freunde
begannen ernsthaft nachzudenken. jeder nannte einige Namen, die von den anderen
aus einer Vielzahl von Gründen aber immer sofort abgelehnt wurden.
    »Es gibt noch Miss
Edgeworth«, sagte Lord Arthur schließlich, als ihnen die Vorschläge auszugehen
schienen. »Aber sie ist zu alt.«
    »Miss Edgeworth?«,wiederholte
Lord Farrington. »Von Newbury Abbey? Die verlassene Braut des Earl of
Kilbourne? Gott, meine Schwester war bei dieser Hochzeit. Es war die Sensation
des letzten Jahres. Der Bräutigam wartete in der Kirche, die Braut bereitete
sich im Portal auf ihren großen Auftritt vor, und dann erschien eine zerlumpte
Frau, die behauptete, Kilbournes lange vermisste Ehefrau zu sein und
tatsächlich die Wahrheit sagte, bei Gott. Die kleine Edgeworth floh aus der
Kirche - laut Maggie, die normalerweise nicht zu Übertreibungen neigt -,
als wären die Höllenhunde hinter ihr her. Ist sie dieses Jahr in der Stadt,
Kellard?«
    »Sie wohnt bei
Portfrey«, sagte Lord Arthur. »Die Duchess ist Kilbournes Tante, wisst ihr. Und
Miss Edgeworth ist irgendwie auch mit ihr verwandt.«
    »Ich hatte gehört,
dass sie in der Stadt sei«, räumte Mr. Rush ein. »Aber sie unternimmt nicht
viel, oder? Wird wohl von den Portfreys und Dutzenden anderer Verwandter
überbehütet, die alle versuchen, sie im Stillen und ehrbar zu verheiraten.« Er
kicherte. »Sie ist zweifellos fade genug, um schon beim bloßen Gedanken an sie
zu gähnen. Die willst du nicht, Ravensberg.«
    »Außerdem«, fügte
Lord Arthur hinzu - und seine Worte sollten sich als schicksalhafte
Herausforderung erweisen -, »würdest du sie gar nicht bekommen, selbst
wenn du sie wolltest, Ravensberg. Portfrey, Anburey, Attingsborough -
keiner ihrer Verwandten würde jemanden mit deinem Leumund auch nur in ihre
Rufweite gelangen lassen. Und selbst wenn du zu ihr gelangtest, würde sie dich
ostentativ schneiden, dich vermutlich auf der Stelle in einen Eiszapfen
verwandeln. Du bist genau die Art Mann, die niemand von ihnen für sie haben
will, und am wenigsten die Lady selbst. Uns muss eine andere für dich
einfallen. Warum du allerdings ...«
    Aber Kit lachte
fröhlich, als er das Gesicht wieder vom Kamin abwandte. »War das zufällig eine
Herausforderung?«, unterbrach er seinen Freund mitten im Satz. »Wenn ja, dann
hättest du es kaum unwiderstehlicher einfädeln können, wenn du es mit Absicht
getan hättest. Du sagst, ich würde nicht einmal in Rufweite von Miss Edgeworth
gelangen, weil ich ein Lebemann und Schurke bin, vor dem eine solch kostbare,
alternde Blume um jeden Preis beschützt werden muss? Und sie würde mich mit
einem einzigen Blick aus ihrem strengen jungfräulichen Auge zu Eis erstarren
lassen, nicht wahr? Weil sie unverdorben ist und ich die Fleisch gewordene
Verderbtheit? Bei Zeus, ich werde sie bekommen!« Er schlug mit der Handfläche
auf seine Sessellehne.
    Lord Farrington
warf den Kopf zurück und brüllte vor Lachen. »ich rieche eine Wette«, rief er.
»Einhundert Guineen darauf, dass du es nicht schaffst, Ravensberg.«
    »Und weitere
hundert von mir«, fügte Lord Arthur hinzu. »Sie ist sehr hochmütig, Ravensberg.
Letzte Woche hat jemand, ich kann mich aber partout nicht an den Namen erinnern,
sie mit einer Marmorstatue verglichen, nur dass sie noch kälter sei.«
    »Ich könnte ebenso
gut auch hundert setzen«, sagte Mr. Rush, »obwohl ich es besser wissen sollte,
wenn es Ravensberg betrifft. Es war übrigens Brinkley, Kellard, der stets neue
Mütter für seine Waisenbrut sucht. Daher wusste ich, dass sie in der Stadt ist

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