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Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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einigermaßen erfolgreich -, sich ruhig umzusehen, Blickkontakt
mit zahlreichen anderen Gästen aufzunehmen und Bekannten höflich zuzunicken.
    Aber es war ihre
eigene Familie, die ihr jede auch noch so kleine Chance nahm, den Abend zu
genießen - durch Freundlichkeit. Beinahe noch bevor Lauren in den
Ballsaal gelangt war, noch immer an Josephs Arm, ihr Onkel und ihre Tante ganz
in der Nähe, kamen Wilma und Lord Sutton auf sie zu, ganz wohlwollende
Herablassung, einen langen, schlanken jungen Mann im Schlepptau, und stellten
ihn vor. Mr. Bartlett-Howe bat dringend um den zweiten Tanz mit Miss
Edgeworth, während deutlich wurde, dass die Marquise von Attingsborough ihm
bereits den ersten versprochen hatte. Und kaum eine Minute später kehrte Lord
Sutton, der davongegangen war, mit einem weiteren Gentleman zurück, der anscheinend
den brennenden Wunsch hegte, sich den dritten Tanz mit Miss Edgeworth zu
reservieren.
    Anscheinend hatte
ihre Familie aus lauter Sorge, dass sie bei ihrem ersten Ball seit über einem
Jahr als Mauerblümchen enden könnte, die wenigen Tage seit ihrer Zustimmung
genutzt, um potentielle Tanzpartner aufzureihen - und auch potentielle
Verehrer?
    Erst vor gut einem
Jahr hatte sie auf dem Ball am Vorabend ihrer Hochzeit getanzt, im sicheren
Gefühl ihrer Reize, Gegenstand der Bewunderung aller, die beneidete Braut des
Earl of Kilbourne. Heute Abend war sie eine alternde, verblasste Schönheit, die
nicht selbst Partner anziehen konnte und in höchster Gefahr stand, in
dauerhafter und unwiderruflicher Altjüngferlichkeit zu versinken. Zumindest
vermittelte ihr ihre Familie dieses Gefühl.
    Lauren fühlte sich
zutiefst gedemütigt. Selbst Josephs freundliches Angebot, sie zu dem Ball zu
begleiten, war nun, es war nur Freundlichkeit.
    Sie lächelte ihr
unbewusst anmaßendes Lächeln und bewegte mit träger Anmut den Fächer.
    Als Kit und Lord
Farrington am Cavendish Square eintrafen, war der Ball bereits einige Zeit im
Gange. Aber es war ein klarer, mondbeschienener Abend, ungewöhnlich warm für
Mitte Mai, und die Eingangstüren deshalb noch weit geöffnet. Die fröhlichen
Klänge von Gespräch und Gelächter drangen von der Eingangshalle und der Treppe
nach draußen. Der Musik eines Orchesters, das einen kraftvollen
Volkstanz spielte, schwebte aus dem darüber liegenden Ballsaal herab.
    »Wirklich ein
Gedränge«, sagte Kit, während er einem livrierten Lakaien mit Perücke
Abendmantel und Zylinder übergab und sich offen interessiert in der
Eingangshalle umsah. »Glaubst du, der Ballsaal ist ebenso bevölkert,
Farrington?«
    »Das wird er gewiss
sein. Tatsächlich noch bevölkerter.« Sein Freund entledigte sich ebenfalls
seines Mantels und Hutes und überprüfte dann die makellosen Falten seines
Halstuchs. »Wir sollten hinaufgehen und es herausfinden.«
    Kit nickte einigen
Bekannten, überwiegend Männern, leutselig zu, während sie die Treppe
emporstiegen. Dies war der erste Ball, an dem er seit Lissabon teilnahm. Er
konnte sich nicht einmal genau erinnern, wie lange es her war. Er hatte
natürlich Einladungen zu mehreren Bällen hier in London erhalten. Seine
wilderen Ausschweifungen hatten vielleicht bewirkt, dass die schlimmsten
Pedanten missbilligend die Augenbrauen hoben und die meisten gewissenhaften
Eltern junger Ladys diese beschützend an den Familienbusen drückten, aber er
war immerhin Viscount Ravensberg. Und mehr noch: Er war der Sohn und Erbe des
Earl of Redfield. Und dies war die Saison, der große Heiratsmarkt, bei dem
jeder, der eine gewisse Bedeutung besaß, fast überallhin eingeladen wurde.
    »Du bist ganz
sicher, dass sie heute Abend hier sein wird?«, fragte er, als sie die oberste
Stufe erreicht hatten und sich in Richtung Ballsaal wandten. Die Menge wurde
dichter, und der Geräuschpegel stieg merklich an. Kit spürte die zunehmende
Wärme und roch den schweren Duft Tausender Blumen, vermischt mit den teuren
Parfüms der Gäste.
    »So sicher, wie man
nur sein kann.« Lord Farrington hielt im Eingang des Ballsaales inne und
blickte gemächlich über die wogende Menschenmenge hinweg. »Sutton sagte, sie
würde kommen, und er müsste es wissen - als Verlobter Lady Wilma
Fawcitts, weißt du. Natürlich könnte sie sich eine tödliche Krankheit zugezogen
oder ein Bein gebrochen oder einfach ihre Meinung geändert haben. Ah!« Er hob
sein Monokel ans Auge.
    »Hast du sie
gesehen?«, fragte Kit.
    Er hätte befangen
sein können, da dies seit Jahren sein erster Auftritt bei einer

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