Dieser Kuß veraendert alles
richtigen Cowboy hätte", erwiderte sie viel zu schnell, viel zu hoffnungsvoll. Es war, als würde sie nicht eingestehen wollen, dass sie glücklich war, als würde das Glück ihr angst machen, ihr ein Schuldgefühl einimpfen. Der Kontrast war wie ein Eimer mit kaltem Wasser, der zwischen sie gekippt wurde.
Sie wich seinem Blick aus. "Ich habe Ken geliebt."
"Ich weiß." Tate legte den Arm um sie. "Er war mein bester Freund. Immer." Selbst als ich sein Mädchen für mich wollte.
Selbst als ich seine Frau wollte. Selbst als ich ihm ins Gesicht schlagen wollte, weil er es nie richtig zu schätzen wusste, dass die Frau, die ich wollte, ihn geheiratet hatte. "Ich habe ihn auch geliebt, Amy, aber das muss nicht zwischen uns stehen. Er hat uns geliebt. Und wir haben seine Liebe erwidert."
"Du hast etwas darüber gesagt, warum wir uns nicht immer verstanden haben... Warum ich vielleicht... Angst vor dir hatte."
Sie sah wieder zu ihm hoch. "Da könntest du nicht ganz unrecht haben."
"Ich könnte nicht ganz unrecht haben." Er nahm das Baby, das vor Vergnügen jauchzte, als er es in die Höhe hob. "Ha-ha, ich könnte nicht ganz unrecht haben!"
"Durchaus möglich, dass wir beide uns immer wieder in der Mitte treffen und großartige Kompromisse schließen", sagte sie.
"Wahrscheinlich würden wir hin und wieder mit den Köpfen zusammenrasseln, aber wir wären immer füreinander da. Du würdest dich bei mir anlehnen und ich mich bei dir. Wie die Sparren bei einem Spitzdach." Er ließ seiner Begeisterung freien Lauf. Schließlich hatte er in jedem Arm ein hübsches Mädchen.
"Und die Kinder, die wären wie die Querbalken, weißt du? Es gibt vieles, das ich Jody beibringen könnte."
"Du warst in den letzten Monaten wie ein Vater zu ihm."
"Ich dachte, wie ein Bruder."
"Vater", verbesserte sie sich verspätet. "Und es gibt nicht viele Väter, die von sich behaupten können, sie hätten ihre Töchter zur Welt gebracht."
Er schaukelte Karen auf den Armen. "Erinnerst du dich an die Nacht, kleiner Liebling? Du hast deinen Kopf in die Welt gesteckt, und das hier war das erste Gesicht, das dich dort begrüßt hat." Mit ihrer winzigen Hand tätschelte sie seine glatt rasierte Wange. "Wenn ich mich recht erinnere, war sie in der Nacht, ein wenig stachlig."
"Sie war froh, dass du da warst." Amy legte den Arm um seine Taille und lächelte zu ihm hinauf. "Und ihre Mom auch."
"Ich weiß, dass du mich in jener Nacht gebraucht hast", sagte er. "Und jetzt? Nicht nur meine Hilfe, Amy. Mich." Er musste es von ihr hören. "Es ist keine Schwäche, jemanden zu brauchen", erklärte er, und es galt ihm ebenso wie ihr. Und plötzlich, was immer es bewirken mochte, sprach er die Worte aus: "Ich brauche dich."
"Als was?"
"Als Gefährtin", bot er an. Das reichte ihr nicht. "Als meine Partnerin, wie ist das?" Schon besser, das sah er ihr an. "Als meine Liebhaberin", knurrte er ihr ins Ohr. "Wie ist das?"
"Es wäre eine schöne Vorstellung." Ihr Blick forderte ihn heraus. "Wenn du mich lieben würdest."
"Ich kann mich nicht erinnern, dich nicht geliebt zu haben."
Jetzt lächelte sie, und das Leuchten in ihren braunen Augen war wie ein Sonnenaufgang über dem Meer.
"Und ich werde dich immer lieben, Amy. Wie ist das?"
"Ist das... wirklich wahr?"
"Du weißt, dass es wahr ist."
Sie wusste es. Sie wusste es seit einiger Zeit. Und sie hatte gewusst, wie traurig es sein würde, wenn er sie verließ, und wie riskant, wenn er blieb.
"Ich glaube, mein Vater hat meine Mutter auch geliebt, auf seine Art. Und wir haben ihn geliebt, aber..." Oh, Himmel, konnte sie einen Mann wie Tate auf Dauer glücklich machen?
Wenn sie ihm einen Platz in ihrem Herz und in ihrem Haus gab, würde er es irgendwann zu einengend für sein Cowboy-Dasein finden?
Sie seufzte. "Ich kann in all den Rollen, die du genannt hast, gut sein, aber ich bin keine gute Zigeunerin. Du müsstest.."
"Mich niederla ssen, ich weiß. Ich finde, das habe ich schon.
Ich war ein ziemlich guter Ranchhelfer, oder nicht?" Sie nickte bedächtig. "Feuere mich."
"Wie?"
"Ich will dein Ehemann sein. Ich will ein Vater für deine Kinder sein." Forschend sah er ihr in die Augen. "Wenn du denkst, du könntest mich lieben."
"Ich habe Angst gehabt, dich zu lieben, aber ich habe dich trotzdem geliebt. Es ließ sich nicht ändern." Sie senkte den Kopf und rieb die Wange an seiner Schulter. "Ich brauche dich, Tate", gestand sie, und ihm ging das Herz über. "Wenn du mich je verlässt..."
"Werde ich
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