Dieser Kuß veraendert alles
herausgerissen hatte, auf den Tisch legte. "Wie gut war er für dich?" fragte Tate leise.
"Ich verstehe nicht, wie ausgerechnet sein bester Freund mir eine solche Fragen stellen kann." Sie blätterte weiter. "Er hat mir zwei Kinder geschenkt." .. "
"Ich war hier in der Nacht, in der Karen geboren wurde. Sie kam..." Amy sah ihm in die Augen, während er fort fuhr. "... aus deinem Körper direkt in meine Hände. Ich habe mich noch nie so..."
"So... wie?" fragte sie, als würde die Erinnerung sie ebenso sehr fesseln wie ihn.
"Ach, ich weiß nicht mehr, wie ich mich gefühlt habe."
Abrupt stand er auf und schob die Hände in die Taschen. "Ich hätte nicht so über Kenny sprechen sollen. Ich wollte ihn nicht schlecht machen. Oder irgend etwas, das ihr beide... hattet.
Okay?"
"Ich glaube, du hast mich falsch verstanden, Tate. Ich meinte..." Aber er hörte ihr nicht mehr zu. Er nahm seine Jacke vom Haken. "Wohin willst du?" fragte sie.
Zurück ins Jackalope, hätte er antworten sollen, aber ihre Frage hatte besorgt genug geklungen, um eine ehrliche Antwort zu verdienen. "In die Scheune." Aber erst musste er nach unten, um etwas zu holen, das ihn warm halten würde. Vielleicht würden ja ein paar Decken reichen. "Ich muss noch ein paar Dinge erledigen, bevor ich ins Bett gehe."
Eigentlich sollte ich Tate in Ruhe lassen, sagte Amy sich, als sie über den Hof eilte. Er war noch nicht lange draußen und vermutlich rauchte er nur eine Zigarette. Es war eine klare, kalte Nacht. Genau die richtige Nacht, um sich im Freien aufzuhalten.
Sie besuchte Daisy und Duke in ihrem Zwinger. In der Scheune brannte noch Licht. Sie schob die Seitentür auf.
"Tate?"
"Hier oben." Als erstes sah sie seinen schwarzen Cowboy-Hut, dann den hochgeschlagenen Kragen der Jeans-Jacke. Vom Heuboden aus sah er zu ihr herunter. "Was gibt's denn? Geht es den Kindern gut?"
"Ja, sie schlafen fest." Als sie die Tür hinter sich schloss, bemerkte sie die grünlich leuchtenden Katzenaugen, die sie ebenfalls vom Heuboden aus beobachteten. "Was tust du hier?"
"Ich hatte plötzlich das verrückte Bedürfnis, hier draußen zu übernachten."
"In der Scheune?"
"Cinnamon Toast hat die Mäuse verjagt, und ich habe heute die Boxen ausgemistet und frisches Stroh ausgelegt." Er entfaltete eine grüne Wolldecke. "Ich schlafe nicht auf der Erde.
Das ist ein echter Vorteil. Irgendwie ist mir heute Nacht nach Campen." Der Hut war nicht mehr zu sehen, und dann raschelte Heu. "Könntest du das Licht ausmachen, wenn du gehst?"
Als die Lampe ausging, war es für einen Moment
stockdunkel, doch dann gewöhnten Amys Augen sich an das schwache Licht, das durch die Giebelfenster drang. Mondschein wäre schön, dachte sie. Er würde sein provisorisches Bett noch romantischer machen. Leise stieg sie die Sprossen hinauf, obwohl sie wusste, dass er sie kommen hörte.
"Tate? Dir wird hier draußen kalt werden."
"Für den Fall weiß ich ja, wo das Haus ist."
Sie stieg von der Leiter und stand vor der Pritsche, die er sich aus Heu gebaut hatte. Er hatte die Decke bis ans Kinn gezogen, die Hände hinter den Kopf gelegt und den Hut ins Gesicht geschoben. Am Ende der Decke ragten seine Stiefel hervor. Er sah unglaublich lang aus. Und er ignorierte sie.
Amy räusperte sich geräuschvoll. "Solange zwischen uns ein Waffenstillstand herrscht, könnten wir uns vielleicht..."
"Im Heu amüsieren?"
"Darüber unterhalten, wie sich die Tiere am besten verkaufen lassen." Sie kniete sich auf die Ecke der Pritsche. "Ich werde deine Hilfe brauchen, aber ich möchte nicht, dass du denkst, du müsstest..."
"Das denke ich nicht. Geh wieder ins Haus, Amy. Lass mich eine Weile allein."
"Hier draußen ist es zu kalt", beharrte sie. "Ich werde nicht zulassen, dass du in der Scheune schläfst."
"Wie willst du mich daran hindern?" fragte er.
"Na ja..." Gute Frage. "Ich bleibe einfach bei dir."
Er schob den Hut nach hinten, stützte sich auf die Ellbogen und musterte sie kühl. "Mich kannst du nicht so kontrollieren wie Kenny. Das ist es, was dir angst macht, nicht wahr?"
"Kontrollieren? Ich konnte Kenny nicht kontrollieren. Er hat sich mit seinen Pferden beschäftigt und dauernd von all den Dingen geredet, die er hier machen wollte. Aber ich konnte ihn nie dazu bringen, bei wirklich wichtigen Dinge eine konkrete Entscheidung zu treffen." Frustriert ließ sie die Hände auf die Knie fallen.
"Kenny war mein Freund. Er war ein gutherziger Mensch, und wir zwei hatten ein paar gute Zeiten
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