Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
klebrige Faust eines Krabbelkinds und führte ein ermutigendes Gespräch mit einem bezaubernden Dreijährigen namens Reggie, der nicht aufs Töpfchen gehen wollte. Dean verkörperte die erstaunlichste Mischung aus Egozentrik und Anstand, die Blue je begegnet war. Allerdings ließ sein Anstand zu wünschen übrig, was ihre Person betraf.
    Während er seine PR absolvierte, füllte sie einen Einkaufswagen. In diesem Laden gab es keine allzu große Auswahl, aber sie fand ein paar Grundnahrungsmittel. Vor der Kasse traf sie sich wieder mit Dean. Hilflos beobachtete sie, wie er seine Visa Card zückte. So konnte es nicht weitergehen, sie musste endlich Geld verdienen.
    Dean trug die Einkaufstüten in die Küche und überließ es Blue, die Lebensmittel irgendwo zu verstauen. Dann ging er wieder hinaus und fuhr den Aston in den Werkzeugschuppen. Nicht einmal Annabelle wusste über die Identität seines Vaters Bescheid. Und sie war der scharfsinnigste Mensch, den er kannte, übrigens auch der raffinierteste. Deshalb musste er sich in ihrer Gegenwart ganz gewaltig in Acht nehmen.
    Nachdem er im Schuppen Platz für sein Auto geschaffen hatte, suchte er einen Spaten und eine Schaufel. Dann begann er das Unkraut rings um die Grundmauern des Hauses zu jäten. Während er den Duft des Geißblatts einatmete, entsann er sich, warum er die Farm gekauft hatte, statt sich seinen Wunschtraum von einem Strandhaus in Südkalifornien zu erfüllen. Weil er sich hier wohlfühlte. Er liebte die alten Gebäude, die Hügel, die das Anwesen schützten. Und er schätzte die Gewissheit, dieses Land würde eine dauerhaftere Aura ausstrahlen als ein Footballspiel. Vor allem schätzte er die Privatsphäre, die ihm ein überfüllter kalifornischer Strand niemals bieten würde. Und wenn er sich nach dem Meer sehnte, konnte er jederzeit zur Küste fliegen.
    Was eine Privatsphäre bedeutete, wusste er kaum. Zunächst war er in Internaten aufgewachsen. Auf dem College hatte seine sportliche Karriere schon bald zu öffentlicher Anerkennung geführt. Danach war er ein Profi geworden. Wegen der verdammten End Zone-Plakate erkannten ihn sogar die Leute, die sich nicht für Football begeisterten.
    Als er Armreifen klirren hörte, zuckte er zusammen. Bitterer Zorn drehte ihm den Magen um. Würde sie ihm die Freude an der Farm verderben? So wie sie seine Jugend zerstört hatte?
    »Ich würde gern ein Landschaftsgärtnerteam engagieren «, sagte seine Mutter.
    »Damit werde ich mich befassen, wenn es an der Zeit ist«, erwiderte er und stieß die Schaufel unter einige Stauden. Wie lange sie schon clean war, interessierte ihn nicht. Wann immer er sie anschaute, erinnerte er sich an tränenverschmiertes Make-up, an kaum verständliches Lallen, an das Gewicht ihrer Arme, die um seinen Hals geschlungen waren, an ihre gestammelte Bitte, er möge ihr den Drogenkonsum verzeihen.
    »An der frischen Luft warst du immer besonders glücklich.« April trat näher. »Über Pflanzen weiß ich nicht viel. Aber ich glaube, du entwurzelst gerade ein paar Pfingstrosen.«
    Nach ihrem früheren Lebensstil müsste sie eigentlich wie Keith Richards aussehen. Aber sie besaß eine makellose Figur, und die Konturen ihres Kinns wirkten etwas zu straff, um den Verdacht einer kosmetischen Korrektur auszuschließen. Sogar ihr langes Haar ärgerte ihn. Um Himmels willen, sie war zweiundfünfzig. Höchste Zeit, die Haare abschneiden zu lassen. Als Teenager war er manchmal zu Keilereien gezwungen worden, wenn seine Klassenkameraden den Arsch seiner Mutter und andere Körperteile nach ihren seltenen Besuchen in den Internaten etwas zu genau beschrieben hatten.
    »Ich sterbe nicht«, erklärte sie und grub mit ihrer Fußspitze eine platt gedrückte Konservendose aus.
    »Das dachte ich mir schon gestern Abend.« Für diese Lüge würde Blue büßen.
    »ich bin nicht einmal krank, also musst du auf dein großes Freudenfest verzichten.«
    »Vielleicht klappt‘s nächstes Jahr.«
    »Blue hat ein sehr gutes Herz«, bemerkte sie, ohne eine Miene zu verziehen, »So ein interessantes Mädchen ... Ganz anders, als ich erwartet hätte.«
    Nun wollte sie ihm genauere Informationen entlocken. Darauf ging er nicht ein. »ja, deshalb habe ich sie gebeten, mich zu heiraten.«
    »Diese großen, unschuldigen Augen, irgendwie ist sie auch sexy.«
    Welch ein albernes Klischee ...
    »Schön ist sie nicht«, fuhr April fort, »aber faszinierend. Keine Ahnung, woran es liegt. Jedenfalls scheint sie das selber nicht zu

Weitere Kostenlose Bücher