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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Tür.
    Schon nach wenigen Minuten meldete sich Blues Gewissen, und sie brach das drückende Schweigen, als Dean den Highway erreichte. »Ich werde deine Mutter nicht belügen. Wenn sie nach der Farbe der Brautjungfernkleider fragt, sage ich ihr die Wahrheit.«
    »Kein Problem, danke!«, stieß er bissig hervor, »weil wir nämlich auf Brautjungfern verzichten. Wir brennen nach Vegas durch.«
    »Jeder, der mich kennt, weiß ganz genau, dass ich niemals nach Vegas durchbrennen würde.«
    »Aber sie kennt dich nicht.«
    »Dafür kennst du mich inzwischen ganz gut. Wenn man in diesem Stil heiratet, gesteht man vor aller Welt ein, man wäre desorganisiert und unfähig, was Besseres zu planen. Und das verbietet mir mein Stolz.«
    Um ihre Stimme zu übertönen, schaltete er das Radio ein.
    Sie hasste Leute, die irgendwas völlig falsch einschätzten. Besonders Männer. Und sie verabscheute sein Desinteresse an der tödlichen Krankheit seiner Mutter. Da sie ihn bestrafen wollte, stellte sie das Radio leiser. »Schon immer wollte ich nach Hawaii fliegen. Bisher konnte ich mir das nicht leisten. Ich glaube, wir werden dort heiraten. Am Strand eines schicken Hotels bei Sonnenuntergang. Oh, ich bin ja so froh! Endlich habe ich einen reichen Mann gefunden!«
    »Wir heiraten nicht!«
    »Genau!«, zischte sie. »Und deshalb werde ich deine Mutter nicht belügen.«
    »Stehst du auf meiner Gehaltsliste oder nicht?«
    Abrupt richtete sie sich auf. »Tue ich das? Reden wir darüber.«
    »Jetzt nicht.« Dean schaute so wütend drein, dass sie den Mund hielt.
    Sie fuhren an einer leer stehenden Baumwollspinnerei vorbei, die beinahe von üppigem Unkraut verschluckt wurde, dann an einem gepflegten Campingplatz und auf einem Golfplatz, vor dem ein Plakat »Karaoke-Abende an jedem Freitag« ankündigte. Hier und da standen alte Pflüge oder Wagenräder mit Briefkästen. Blue entschloss sich zu einer raffinierten Attacke auf das Privatleben ihres falschen Bräutigams. »Da wir verlobt sind - meinst du nicht, du solltest mir was über deinen Vater erzählen?«
    Fast unmerklich verkrampften sich seine Finger am Lenkrad. »Nein.«
    »Ich kann ganz gut zwei und zwei zusammenzählen.«
    »Hör auf damit.«
    »Nun, das fällt mir schwer. Sobald mir ein Gedanke durch den Sinn geht...«
    Dean warf ihr einen mörderischen Blick zu. »Hör mal, ich rede nicht über meinen Vater. Nicht mit dir. Mit niemandem.«
    Nur ein paar Sekunden lang focht sie einen inneren Konflikt aus, bevor sie fortfuhr: »Wenn du seine Identität wirklich geheim halten willst, solltest du nicht diese versteinerte Miene aufsetzen, wann immer Jack Patriots Stimme aus dem Radio dringt.«
    Da lockerte er seine Finger und legte sie aufs Lenkrad ein bisschen zu lässig. »Du dramatisierst die Situation. Eine Zeitlang war mein Vater Schlagzeuger in Patriots Band. Das ist alles.«
    »Mach mir nichts vor! Anthony Willis war der einzige Schlagzeuger, den diese Band jemals hatte. Und da er ein Farbiger ist...«
    »Vielleicht solltest du die Rock-Geschichte etwas genauer studieren, Babe. Während der Universal Omens-Tournee musste Willis wochenlang pausieren, weil er sich den Arm gebrochen hatte.«
    Möglicherweise sagte Dean die Wahrheit. Aber sie zweifelte daran. April hatte ihre Rock and Roll-Vergangenheit erwähnt. Blue erinnerte sich, wie beide erstarrt waren, als die Rundfunkstation den Song »Farewell, So Long« gesendet hatte. War Dean wirklich Jack Patriots Sohn? Bei dieser Vorstellung schwirrte ihr der Kopf. Seit ihrem zehnten Lebensjahr schwärmte sie für den Rockstar. Ganz egal, wo sie gerade wohnte - sie stapelte seine CDs neben ihrem Bett. Früher hatte sie seine Fotos aus Zeitschriften ausgeschnitten und in Alben geklebt. Wenn sie seine Balladen hörte, fühlte sie sich nicht mehr so einsam.
    Ein Straßenschild markierte den Stadtrand von Garrison. Darunter verkündete ein zweites Schild, die Stadt stehe zum Verkauf, und die Interessenten sollten sich bei Nita Garrison melden. Verwirrt spähte Blue über ihre Schulter. »Hast du das gesehen? Wie kann man eine Stadt verkaufen?«
    »Vor einer Weile wurde eine über Ebay veräußert«, erklärte Dean.
    »Ja, das stimmt. Kim Basinger hat diese kleine Stadt in Georgia gekauft. Weißt du noch? Immer wieder vergesse ich, dass wir in den Südstaaten sind. Hier passieren lauter groteske Dinge, die woanders unmöglich wären.«
    »Diese Erkenntnis solltest du für dich behalten.«
    Sie fuhren an einem Bestattungsinstitut im

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