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Dieser Mann macht mich verrückt

Dieser Mann macht mich verrückt

Titel: Dieser Mann macht mich verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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klassischen griechischen Stil und an einer Kirche vorbei. In der Innenstadt, die aus drei Häuserblocks bestand, sahen die meisten hellbraunen Sandsteingebäude so aus, als wären sie am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts entstanden. Diagonale Parkplätze reihten sich zu beiden Seiten der breiten Hauptstraße aneinander.
    Während Dean das Tempo drosselte, entdeckte Blue ein Restaurant, einen Drugstore, einen Secondhand-Laden und eine Bäckerei. Ein ausgestopfter Hirsch, an dessen Geweih ein Schild mit der Aufschrift »Geöffnet« hing, hielt vor dem Eingang eines Antiquitätengeschäfts namens Aunt Myrtle‘s Attic Wache. Auf der anderen Seite beschatteten alte Bäume einen Park mit einer Sonnenuhr und kugelförmigen weißen Lampenschirmen an schwarzen Eisenpfosten. Dean steuerte den Aston in eine Parklücke vor der Apotheke.
    Da Blue seine Bemerkung über ihren Namen auf seiner Gehaltsliste nicht sonderlich ernst nahm, überlegte sie, ob sie in einer so kleinen Stadt einen Job finden würde.
    »Ist dir was Sonderbares aufgefallen?«, fragte er, als er den Motor ausschaltete.
    »Im Auto oder draußen?«
    »Kein Fast Food.«
    Sie musterte sie pittoreske Hauptstraße. »Am Highway habe ich auch keine Filialen von Restaurantketten gesehen. Obwohl diese Stadt eher winzig ist, müsste sie für NAPA Auto Parts oder Blockbuster reichen. Wo bleiben die denn? Wenn man sich die Autos wegdenkt und die Kleidung der Leute ignoriert, könnte man kaum feststellen, welches Jahr wir gerade haben.«
    »Interessant, dass du von Kleidern redest.« Dean musterte ihre schwarzen Bikershorts und das tarnfarbene T-Shirt. »Vermutlich hast du die Bekleidungsvorschriften noch nicht gelesen, die zu deinem neuen Job gehören.«
    »Diesen blöden Wisch habe ich weggeworfen. Ist‘s okay, wenn ich ein paar Schritte hinter dir bleibe?«
    Aus der Auslage von »Barb‘s«, einem Friseur- und Kosmetiksalon neben der Apotheke, spähte ein Frauengesicht. Und bei der Versicherungsagentur an der anderen Straßenseite lugte ein kahlköpfiger Mann an einem Plakat vorbei, das einen Kirchenflohmarkt ankündigte. Blue stellte sich neugierige Blicke entlang der ganzen Hauptstraße vor. In einer so kleinen Stadt würde sich die Anwesenheit des berühmten neuen Nachbarn sehr schnell herumsprechen.
    Sie folgte Dean in die Apotheke, wie sie versprochen hatte im gebührenden respektvollen Abstand von drei Schritten, was ihn erneut verärgerte, obwohl er sie selber dazu animiert hatte. Während er im Hintergrund des Ladens verschwand, sprach sie mit der Kassiererin und erfuhr, es würde keine freien Arbeitsplätze geben. Zwei Frauen eilten herein, eine Farbige und eine Weiße. Auch der Mann von der Versicherungsagentur tauchte auf, begleitet von einer älteren Frau mit feuchtem Haar. Danach erschien ein dünner Junge mit einem Namensschild aus Plastik, das ihn als »Steve« auswies.
    »Da ist er!«, teilte der Versicherungsagent den anderen mit.
    Alle reckten die Hälse und starrten Dean an. Nun stelzte eine Frau in einem hellrosa Kostüm herein. Gelblich graue Highheels klickten auf dem Fliesenboden. Etwa in Blues Alter war sie zu jung für ihre steifen, mit Haarspray fixierten Locken. Aber Blue hatte sicher nicht das Recht, die Frisuren anderer Leute zu kritisieren. Hätte sie Seattle nicht so plötzlich verlassen, wäre sie zum Friseur gegangen. Sie wanderte zu einem kleinen Ladentisch voller Wimperntusche und hörte, wie die Frau Deans Namen mit einem langen, bewundernden Atemzug rief. »O Dean ... Gerade habe ich erfahren, dass Sie auf der Farm angekommen sind, und ich wollte hinausfahren, um Sie zu begrüßen.«
    Als Blue über die Mascaras hinwegschaute, sah sie, wie sich Deans verständnislose Miene langsam erhellte. Offenbar erkannte er die Frau. »Freut mich, Sie wiederzusehen, Monica.« In einer Hand hielt er eine Nagelschere und eine Packung Heftpflaster, in der anderen eine Ware, die wie Schuheinlagen mit Gelfüllung aussah. Keine Kondome.
    »O Gott, die Stadt ist ganz aus dem Häuschen!«, zirpte Monica. »Natürlich haben alle auf Ihre Ankunft gewartet. Ist Susan O‘Hara nicht erstaunlich? Gefällt Ihnen, was sie mit dem Haus gemacht hat?«
    »Erstaunlich, gewiss.«
    Monicas Augen schienen ihn zu verschlingen. »Hoffentlich bleiben Sie eine Weile hier.«
    »Das weiß ich noch nicht, es hängt von verschiedenen Dingen ab.«
    »O nein, Sie dürfen nicht abreisen, bevor Sie die großen Macher von Garrison kennen gelernt haben.« Ihre Finger

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