DIESES MAL IST ALLES ANDERS
dieser Indizes. Das Krisenjahr wird mit t bezeichnet.
Abbildung 16.8 Reales Pro-Kopf-BIP während globaler Finanzkrisen: Multicountry-Aggregate (nach Kaufkraftparität gewichtet)
Quellen: Maddison (2004); IWF (verschiedene Jahre), World Economic Outlook sowie Berechnungen der Autoren (Details in Anhang A.1).
Anmerkungen: Das europäische Aggregat entspricht Maddisons bevölkerungsgewichtetem Zwölf-Länder-Aggregat. Der lateinamerikanische Index setzt sich aus den acht größten Ländern der Region zusammen. Die Jahre 1929 und 2008 markierten den Höchststand des realen Pro-Kopf-BIP für alle drei Ländergruppierungen. Das Krisenjahr wird mit t bezeichnet.
Für die Entwicklung des Handels während der beiden globalen Krisen verfügen wir über zwei Darstellungen. Bei der ersten (Abbildung 16.9) handelt es sich um einen Abdruck eines alten Klassikers mit dem Titel »The Contracting Spiral of World Trade: Month by Month, January 1929–June 1933«. Diese Inwärtsspirale erschien im World Economic Survey, 1932 – 1933 , der diese seinerseits aus einer anderen zeitgenössischen Quelle abdruckte. 18 Die Illustration dokumentiert den Rückgang des Handelsvolumens um 67 Prozent, als sich die Depression ausbreitete. Wie ausgiebig dokumentiert wurde, einschließlich in zeitgenössischen Quellen, war der Kollaps des internationalen Handels nur zum Teil ein Nebenprodukt des steilen Rückgangs der Wirtschaftsaktivität, der von rund 10 Prozent in Westeuropa bis rund 30 Prozent in Australien, Kanada, Neuseeland und den USA reichte. 19 Der andere destruktive Faktor war die weltweite Zunahme des Protektionismus, sowohl in Form von Handelsbarrieren als auch gezielten Abwertungen der eigenen Währung zum Schaden anderer Exportländer (»Competitive Devaluations«).
Abbildung 16.9 Die Kontraktionsspirale des Welthandels, monatliche Entwicklung, Januar 1929 bis Juni 1933
Quelle: Monatsberichte des Österreichischen Instituts für Konjunkturforschung 4 (1933): 63.
Abbildung 16.10 stellt den Wert des weltweiten Warenexports für den Zeitraum 1928 bis 2009 dar. Der Schätzwert für 2009 basiert auf dem Jahresendniveau für 2008 als Durchschnittswert für 2009; das ergibt einen Jahresrückgang von 9 Prozent für 2009 – der größte Einbruch innerhalb eines Jahres seit 1938. 20 Weitere große Einbrüche nach dem Zweiten Weltkrieg ereigneten sich 1952 während des Koreakriegs und in 1982/1983, als die USA in eine Rezession gerieten und eine Schuldenkrise vom Ausmaß der 1930er-Jahre die aufstrebenden Ökonomien erfasste. Kleinere Exportrückgänge ereigneten sich im Jahr 1958, dem Tiefststand der US-Rezession, im Jahr 1998 während der Asienkrise und im Jahr 2001 nach dem 11. September.
Abbildung 16.10 Weltexportwachstum, 1928–2009
Quellen: Global Financial Data (GFD) (o.J.); Völkerbund, World Economic Survey (verschiedene Jahre); IWF (verschiedene Jahre), World Economic Outlook sowie Berechnungen der Autoren (siehe Anmerkungen).
Anmerkungen: Während des Zweiten Weltkriegs sind keine weltweit aggregierten Zahlen verfügbar. Der Schätzwert für 2009 verwendet das Jahresendniveau für 2008 als Durchschnittswert für 2009. Das ergibt für 2009 einen Rückgang von 9 Prozent im Verhältnis zum Vorjahr – der größte Einbruch seit dem Zweiten Weltkrieg. Weitere große Einbrüche nach dem Zweiten Weltkrieg ereigneten sich 1952 während des Koreakriegs und in 1982/1983, als die USA in eine Rezession gerieten und eine Schuldenkrise vom Ausmaß der 1930er-Jahre die aufstrebenden Ökonomien erfasste. Kleinere Exportrückgänge ereigneten sich im Jahr 1958, dem Tiefststand der US-Rezession, im Jahr 1998 während der Asienkrise und im Jahr 2001 nach dem 11. September.
Länderüberg r eifende Synchronizität
Das Verhalten der globalen Gesamtzahlen liefert den Beweis, dass eine Krise einen ausreichend großen Teil der Weltbevölkerung und/oder Länder erfasst hat. Da diese Information aber in einem einzigen Weltindex verdichtet ist, gibt er die synchrone Natur globaler Krisen nicht vollständig wieder. Um diese Lücke zu schließen, liefern wir Belege für das Verhalten verschiedener Wirtschaftsindikatoren während der jüngsten vorangegangenen globalen Krise. Ganz konkret zeigen wir die Veränderungen in der Beschäftigungsquote sowie die Indizes zu Wohnimmobiliensektor, Export und Währungsbewegungen aus der Zeit von 1929 bis 1932.-
Abbildung 16.11 Der Exporteinbruch, 1929–1932
Quellen: Die individuellen Länderquellen
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