DIESES MAL IST ALLES ANDERS
werden in Anhang A.1 genannt; weiterhin werden Berechnungen der Autoren verwendet.
Der massive Einbruch der Handelsaktivitäten auf der Höhe der Großen Depression wurde bereits in den beiden Abbildungen deutlich, welche die weltweiten Gesamtzahlen wiedergeben. Abbildung 16.11 fügt Informationen über die länderübergreifende Natur dieses Einbruchs wieder, von dem Länder in allen Regionen und aller Einkommensstufen betroffen waren. In anderen Worten: Die weltweiten Gesamtzahlen sind für die individuelle Ländererfahrung wirklich repräsentativ und nicht von den Entwicklungen einer Handvoll großer Länder getrieben, die in den weltweiten Gesamtzahlen stark gewichtet sind. Abgesehen von Kriegen, an denen ein signifikanter Teil der Welt auf direkte oder indirekte Weise beteiligt war (einschließlich der Napoleonischen Kriege), lässt sich in den Daten keine solche flächendeckende Synchronizität finden.
Die länderübergreifende Synchronizität ist nicht auf Variablen beschränkt, bei denen man eine enge länderübergreifende Parallelbewegung erwarten würde, wie zum Beispiel beim internationalen Handel oder bei den Wechselkursen. Die Bauindustrie, die sich im Epizentrum der jüngsten Turbulenzen in den USA und in anderen Teilen der Welt befindet, lässt sich üblicherweise am besten als Teil des »nicht börsengehandelten Sektors« bezeichnen. Dennoch verlief der Einbruch in der Bauindustrie während der Jahre 1929 bis 1932 beinahe genauso synchron wie der im Tabelle 16.1 beschriebene Einbruch der Handelsaktivitäten.
TABELLE 16.1Indizes der gesamten Bautätigkeit in ausgewählten Ländern (1929 = 100)
Land
Indikator
1932
Argentinien
Genehmigungen (Fläche)
42
Australien
Genehmigungen (Wert)
23
Belgien
Genehmigungen (Zahl)
93
Chile
Genehmigungen (Fläche)
56
Deutschland
Fertiggestellte Gebäude (Räume)
36
Finnland
Fertiggestellte Gebäude (Kubik)
38
Frankreich
Genehmigungen (Zahl)
81
Großbritannien
Genehmigungen (Wert)
91
Kanada
Genehmigungen (Wert)
17
Kolumbien
Fertiggestellte Gebäude (Fläche)
84
Neuseeland
Fertiggestellte Gebäude (Wert)
22
Niederlande
Fertiggestellte Gebäude (Wohnhäuser)
87
Schweden
Fertiggestellte Gebäude (Räume)
119
Südafrika
Fertiggestellte Gebäude (Wert)
100
Tschechien
Fertiggestellte Gebäude (Zahl)
88
Ungarn
Fertiggestellte Gebäude (Zahl)
97
USA
Genehmigungen (Wert)
18
Durchschnitt
64
Vermerk: September 2005 = Höchststand = 100
USA
Genehmigungen (Zahl)
25 a
Quellen: League of Nations, World Economic Survey (verschiedene Ausgaben); Carter et al. (2006).
Anmerkung: Achten Sie auf die länderspezifischen Unterschiede in der Definition des Indikators.
a Bis Februar 2009.
TABELLE 16.2Arbeitslosenquoten in ausgewählten Ländern, 1929–1932
Land
1929
1932
Zunahme
Australien
11,1
29,0
17,9
Belgien
4,3
39,7
35,4
Dänemark
15,5
31,7
16,2
Deutschland
nicht verfügbar
31,7
nicht verfügbar
Großbritannien
10,4
22,1
11,7
Japan
nicht verfügbar
6,8
nicht verfügbar
Kanada
5,7
22,0
16,3
Niederlande
7,1
29,5
22,4
Norwegen
15,4
30,8
15,4
Österreich
12,3
26,1
13,8
Polen
4,9
11,8
6,9
Schweden
10,7
22,8
12,1
Schweiz
3,5
21,3
17,8
Tschechien
2,2
13,5
11,3
USA a
3,2
24,9
21,7
Durchschnitt
8,2
25,0
16,8
Quellen: Völkerbund, World Economic Survey (verschiedene Ausgaben); Carter et al. (2007).
Anmerkung: Die Zahlen spiegeln die Unterschiede in der Definition der Arbeitslosigkeit und den Methoden zur Erstellung der Arbeitslosenstatistik wider. Länderübergreifende Vergleiche, vor allem des Niveaus der Arbeitslosigkeit, stellen daher vorsichtige Annäherungen dar.
a Jahresdurchschnittswerte.
Angesichts der deutlichen Schrumpfung der börsengehandelten und nicht börsengehandelten Sektoren in allen Ländern sollte der in Tabelle 16.2 dargestellte Anstieg der Arbeitslosigkeit keine Überraschung sein. Die Arbeitslosigkeit nimmt beinahe ausnahmslos (für Japan und Deutschland gibt es keine vergleichbaren Daten für das Jahr 1929) um durchschnittlich 17 Prozentpunkte zu. Wie in der Beschreibung der Nachwirkungen der Krisen seit dem Zweiten Weltkrieg im vorhergehenden Kapitel spiegeln die Abbildungen Unterschiede in der Definition der Arbeitslosigkeit und den statistischen Methoden wider. Die länderübergreifenden Vergleiche, vor allem des Niveaus der Arbeitslosigkeit, sind daher als vorsichtige Annäherung zu betrachten.
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