DIESES MAL IST ALLES ANDERS
1800)
Institutional-Investor -Rating März 2008
Veränderung des Ratings von 1979 bis 2008 (Werte ohne Minuszeichen bedeuten Heraufstufung)
Afrika
Ägypten
1831
50,7
16,8
Algerien
1962
54,7
–3,9
Angola
1975
nicht verfügbar
Elfenbeinküste
1960
19,5
–28,7
Kenia
1963
29,8
–15,8
Marokko
1956
55,1
9,6
Mauritius *
1968
56,3
38,3
Nigeria
1960
38,3
–15,8
Sambia
1964
nicht verfügbar
Simbabwe
1965
5,8
–18,0
Südafrika
1910
65,8
3,8
Tunesien
1957
61,3
11,3
Zentralafrikanische Republik
1960
nicht verfügbar
Asien
China
76,5
5,4
Hongkong *
nicht verfügbar
Indien
1947
62,7
8,5
Indonesien
1949
48,7
–5,0
Japan
91,4
–5,5
Korea *
1945
79,9
8,7
Malaysia *
1957
72,9
2,6
Myanmar
1948
nicht verfügbar
Philippinen
1947
49,7
4,0
Singapur *
1965
93,1
14,2
Taiwan *
1949
nicht verfügbar
Thailand *
63,1
8,4
Europa
Belgien *
1830
91,5
5,7
Dänemark *
94,7
19,4
Deutschland
94,8
–3,5
Finnland *
1917
94,9
20,0
Frankreich
94,1
3,0
Griechenland
1829
81,3
18,7
Großbritannien
94,0
3,4
Italien
84,1
10,3
Niederlande *
95,0
5,3
Norwegen *
1905
95,9
7,0
Österreich
94,6
8,9
Polen
1918
73,0
23,5
Portugal
84,8
32,8
Rumänien
1878
58,4
3,6
Russland
69,4
–9,4
Schweden
94,8
10,6
Spanien
89,6
19,3
Türkei
52,0
37,2
Ungarn
1918
66,8
4,2
Lateinamerika
Argentinien
1816
41,9
–20,5
Bolivien
1825
30,3
–1,3
Brasilien
1822
60,6
4,3
Chile
1818
77,4
23,2
Costa Rica
1821
52,3
7,6
Dominikanische Republik
1845
36,1
–0,3
Ecuador
1830
30,9
–22,3
El Salvador
1821
46,6
33,7
Guatemala
1821
41,3
19,7
Honduras
1821
31,5
12,4
Kolumbien
1819
54,7
–6,0
Mexiko
1821
69,3
–2,5
Nicaragua
1821
19,3
8,9
Panama
1903
57,1
11,6
Paraguay
1811
29,7
–13,7
Peru
1821
57,7
27,0
Uruguay
1811
48,8
7,8
Venezuela
1830
43,1
–29,3
Nordamerika
Kanada *
1867
94,6
1.1
USA *
93,8
–5,1
Ozeanien
Australien *
1901
91,2
3,5
Neuseeland *
1907
88,2
10,0
Quellen: Institutional Investor (verschiedene Jahre); Berechnungen der Autoren sowie Qian und Reinhart (2009).
Anmerkung: Ein Stern (*) bedeutet, dass das entsprechende Land keine Historie der Zahlungsausfälle oder Schuldenumstrukturierung hat.
Einige Beobachtungen zu den politischen Antworten
Die hartnäckige und wiederkehrende Natur des »Dieses Mal ist alles anders«-Syndroms weist an sich schon darauf hin, dass wir es hier nicht mit einer Herausforderung zu tun haben, die sich leicht bewältigen lässt. Dieses Syndrom hat sich in seinen verschiedenen Gewändern in jeder Region irgendwann gezeigt. Kein Land, unabhängig von seiner globalen Bedeutung, scheint dagegen immun zu sein. Das schwache Erinnerungsvermögen von Kreditnehmern und Kreditgebern, politischen Entscheidungsträgern und Wissenschaftlern sowie der breiten Öffentlichkeit scheint sich im Verlauf der Zeit nicht verbessert zu haben. Daher sind die politischen Lektionen darüber, wie sich die nächste Krise vermeiden lässt, bestenfalls beschränkt. Gefahrensignale, die selbst ein solide verankertes Frühwarnsystem aussendet, werden unter Umständen mit dem Argument abgetan, dass die alten Bewertungsregeln ihre Gültigkeit verloren haben und dass die »Lucas-Kritik« auf unserer Seite steht. (Die Lucas-Kritik ist nach dem Wirtschaftsnobelpreisträger Robert E. Lucas benannt, der für sein wirtschaftstheoretisches Konzept der modernen Makroökonomik bekannt ist, das besagt, dass es naiv sei, zu versuchen, die Effekte einer Veränderung der Wirtschaftspolitik allein auf Basis der Beziehungen vorherzusagen, die sich in historischen Daten – vor allem hoch aggregierten historischen Daten – beobachten lassen.)
Selbst wenn Krisen unausweichlich sind, muss es zumindest einige grundlegende Erkenntnisse geben, die wir aus einer derart ausgiebigen Untersuchung des Finanzirrsinns ziehen können. Wir haben bereits über die Bedeutung der Entwicklung besserer Zeitreihen für das Studium der Geschichte der Finanzkrisen gesprochen – die zentrale Prämisse dieses Buches. Im Folgenden heben wir einige weitere Erkenntnisse hervor:
Es ist ganz entscheidend, über ein vollständiges Bild der Staatsverschuldung zu verfügen, weil keine Analyse zur Tragfähigkeit von Auslandsstaatsschulden aussagekräftig sein kann, die nicht die Größenordnung und die Merkmale der Inlandsstaatsschulden berücksichtigt, und zwar idealerweise inklusive der Eventualverbindlichkeiten.
Erhebungen zur Schuldentragfähigkeit müssen auf plausiblen Szenarios über die Wirtschaftsleistung basieren, weil Länder offensichtlich nicht einfach aus ihren Schulden »herauswachsen«.
Weitere Kostenlose Bücher