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DIESES MAL IST ALLES ANDERS

DIESES MAL IST ALLES ANDERS

Titel: DIESES MAL IST ALLES ANDERS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARMEN M. REINHART , KENNETH S. ROGOFF
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die Krise von 2007 klar geworden sein. Wie in Kapitel 10 erwähnt, ist es nur wenigen Ländern unserer 66 Nationen umfassenden Stichprobe gelungen, seit Ende des Zweiten Weltkriegs Bankenkrisen zu vermeiden, und im Jahr 2008 blieb nur ein einziges Land übrig. Auch die Befreiung von Währungszusammenbrüchen scheint schwierig zu sein. Selbst im Kontext floatender Wechselkurse, in dem konzertierte Angriffe auf eine an eine Ankerwährung gebundene Währung kein Thema mehr sind, brechen die Währungen entwickelter Ökonomien ein (das heißt eine Abwertung von mehr als 15 Prozent). Allerdings sind Länder mit höher entwickelten Kapitalmärkten und explizit flexiblen Wechselkurssystemen wahrscheinlich besser gegen Währungszusammenbrüche gewappnet, auch wenn sie keine Wechselkursschwankungen vermeiden können.
    Wenn wir eine dauerhafte Befreiung von Krisen mit bestimmten Bedingungen verknüpfen, unter denen Länder Zugang zu internationalen Kapitalmärkten erhalten, folgt darauf die Frage, wie sich dieses Konzept umsetzen lässt. In anderen Worten: Wie entwickeln wir einen funktionierenden »quantitativen« Maßstab für eine solche Befreiung? Eine solide Definition sollte nicht zu stark vom »Marktempfinden« beeinflusst sein. Im Vorfeld zu den großen Krisen in Mexiko (1994), Korea (1997) und Argentinien (2001) wurden diese Länder von den multilateralen Organisationen weithin als Musterschüler für einen solchen Aufstieg bezeichnet.
    Die Beschäftigung mit diesem komplexen Thema sprengt den Rahmen unseres Buches. Unser Ziel besteht darin, eine kurze Momentaufnahme zu liefern, zu welchen »Schuldnerklubs« (wie in Kapitel 2 beschrieben) Länder gehören, und ein Gesamtbild zu zeichnen, wie sich die Wahrnehmung der Risiken eines Zahlungsausfalls souveräner Schuldner in den letzten 30 Jahren verändert hat. Zu diesem Zweck sind in Tabelle 17.2 alle Länder (und das jeweilige Jahr, in dem sie ihre Unabhängigkeit erlangten) unserer Stichprobe aufgeführt. Die dritte Spalte gibt das Institutional-Investor -Rating (IIR) für 60 der 66 Länder wieder, für die Ratings verfügbar sind. Man kann sicher davon ausgehen, dass alle Länder ohne Rating – mit bemerkenswerten Ausnahmen wie Hongkong und Taiwan – Klub C angehören (Länder, die dauerhaft von den internationalen Kapitalmärkten ausgeschlossen sind). Die nächste Spalte der Tabelle zeigt, wie sich das jeweilige Rating von 1979 (das Jahr, in dem Institutional Investor erstmalig die Ergebnisse seiner zweijährlich stattfindenden Studie über die Marktteilnehmer veröffentlichte) bis März 2008 verändert hat.
    Kandidaten für einen Aufstieg in die Liga der nichtsäumigen Schuldner sollten nicht nur die Kriterien des Klubs A erfüllen und ein IIR von 68 oder mehr erzielen, sondern zudem den »richtigen Kurvenanstieg« aufweisen. Ganz konkret sollten diese Länder ihr Rating gegenüber dem Rating vor 30 Jahren insgesamt verbessert haben. Länder wie die Türkei konnten ihr Rating im Verlauf der Zeit substanziell verbessern, aber ihr derzeitiger Status qualifiziert sie nicht für den Zutritt zu Klub A – dem Status einer entwickelten Ökonomie. Andere Länder, wie zum Beispiel Mexiko auf Basis seiner Ergebnisse für 2008, erfüllen die entsprechenden

    Abbildung 17.1 Veränderung des Institutional-Investor-Kreditratings für 66 Länder, 1979–2008.
    Quellen: Qian und Reinhart (2009) sowie hierin zitierte Quellen.
    Anmerkung: Malaysia und Polen werden zu den Aufstiegskandidaten gezählt, allerdings handelt es sich bei beiden Ländern um Grenzfälle.
    Kriterien,haben seit 1979 aber eine Verschlechterung ihres Ratings hinnehmen müssen. Abbildung 17.1 gibt die Veränderung des IIR wieder (letzte Spalte in Tabelle 17.2) und hebt die Länder hervor, die über das Potenzial für einen Aufstieg verfügen. Dazu gehören Chile, China, Korea und Portugal (Malaysia und Polen sind eher Grenzfälle, deren jüngste Ratings knapp unter der Schwelle zu Klub A liegen). Nicht auf dieser Liste stehen die afrikanischen und praktisch alle lateinamerikanischen Länder. Diese Analyse dient eher illustrativen als definitorischen Zwecken, da die Frage, wer sich von dem Status einer »aufstrebenden Ökonomie« oder eines »Entwicklungslands« befreit und warum, eines der zentralen Themen der Entwicklungsökonomie sein sollte.
TABELLE 17.2
Institutional-Investor- Ratings für 66 Länder: Heraufstufung oder Herabstufung, 1979–2008
Land
Jahr der Unabhängigkeit (falls nach

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