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Dieses unendliche Verlangen

Dieses unendliche Verlangen

Titel: Dieses unendliche Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathie Linz
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sie Bucks Soßen vermarkten konnte. Sie las den Zwillingen Bücher vor oder bestärkte Buck darin, die ganzen Geschichten über Cockeyed Curly aufzuschreiben. Oder aber sie ritt mit ihm aus und kümmerte sich um den Garten, den sie gemeinsam mit den Kindern angelegt hatte.
    Genau genommen machte sie alles außer den Dingen, die er insgeheim von ihr erwartet hatte. Er war sich fast sicher, dass sie dies mit Absicht tat, um ihn zu ärgern. Oder ihm zu zeigen, dass er sich irrte.
    Aber tief in seinem Inneren wusste er, dass dies nur eine dumme Ausrede war. Allerdings eine Ausrede, die er nicht so einfach aufgeben würde.
    Doch als er später vor einer großen Portion Pellkartoffeln saß, musste er einfach diese Frage stellen: “Du vermisst doch bestimmt deine Arbeit in Chicago.”
    “Nein.”
    “Nein?” Diese knappe Antwort hätte er doch nicht erwartet.
    “Ich finde mittlerweile, dass die Arbeit hier genauso befriedigend ist wie der Job, den ich in Chicago hatte.”
    “Wie kommst du darauf?”
    “Weil ich hier etwas bewegen kann. Das wirst du doch nicht bestreiten, oder?”
    “Kein Kommentar.”
    “Du hast mir gar nicht erzählt, wo Earl und Murph eigentlich sind”, erinnerte sie ihn, als sie ihm die Schüssel mit den Erbsen reichte.
    “Sie sind heute Abend nach Kendall gefahren.”
    “Dann sind wir also heute Abend allein?”
    “Ist das ein Problem für dich?”, forderte er sie spöttisch heraus.
    “Für mich? Keinesfalls.” Sie bemühte sich, völlig unschuldig zu klingen. “Ist es denn eins für dich?”
    “Nein, gar nicht.”
    Tracy nickte zufrieden. “Schön. Das höre ich gern. Möchtest du noch ein Steak?”
    “Heute schmeckt es wirklich ausgezeichnet”, erklärte Zane.
    “Mein Herr, mir …”, sie fächelte sich mit einer Hand Luft zu, als ob sie Scarlett O’Hara aus
Vom Winde verweht
sei, “… wird ganz schwindelig bei Ihren wunderbaren Komplimenten.”
    “Willst du mir damit sagen, dass ich ein raubeiniger alter Cowboy bin und kein Süßholzraspler?”
    “Ich glaube, ich habe dir niemals vorgeworfen, Süßholz zu raspeln”, versicherte sie ihm grinsend.
    Aus irgendeinem Grund brachte ihn diese Antwort durcheinander. Bislang war es ihm egal gewesen, dass Reno der Casanova der Familie war, aber jetzt würde er gerne wissen, wie … wie hatte sie es einmal ausgedrückt? Er wünschte sich, sie mit seinen Worten beeindrucken zu können. “Ach, ich weiß es nicht. Ich wünschte, ich würde die richtigen Worte finden, dir etwas über dein Haar sagen, um dich mit meinen dichterischen Fähigkeiten zu überraschen.”
    Sie sah ihn nur an. Wann hatte das Gespräch diese unerwartete Wendung genommen? Aber die Art, wie er sie anschaute, und der warme Klang seiner Stimme waren eindeutig. Da war er wieder, dieser verführerische Blick. Dazu das leuchtende Blau seiner Augen, das so intensiv war, dass sogar der Himmel neidisch werden konnte. Jetzt wurde sie direkt zur Poetin.
    Nervös senkte sie den Blick, strich ihr T-Shirt glatt und wünschte sich, etwas anderes anzuhaben als eine schlichte Jeans und ein T-Shirt. Sie konnte sich schon nicht mehr daran erinnern, wann sie das letzte Mal ein Kleid getragen hatte.
    “Wenn du im Freien bist, sieht dein Haar aus wie flüssiger Sonnenschein”, sagte Zane plötzlich. “Wenn die Sonne darauf scheint, kann man Strähnen aus reinem Gold sehen. Du siehst dann so schön aus, dass es fast nicht mehr wirklich scheint.”
    “Ich bin wirklich”, flüsterte sie.
    “Beweise es.”
    “Wie?”
    Zane schüttelten den Kopf, als ob er seine Worte schon wieder bereute. “Vergiss, was ich gerade gesagt habe.”
    “So, wie ich auch den Kuss im Stall vergessen sollte?”
    “Es fällt mir schwer, Dinge zu vergessen, an denen du beteiligt warst”, gestand er, schob seinen Stuhl zurück und erhob sich. “Ich sehe mal lieber nach den Pferden.”
    Das hatte er abends sonst nie getan.
    “Nach den Pferden sehen?”, wiederholte Tracy. Es erstaunte sie immer aufs Neue, wie schnell er wieder in einen geschäftsmäßigen Tonfall wechseln konnte. “Warum? Was meinst du, können sie anstellen?”
    “Ich habe eigentlich mehr Angst davor, was ich anstellen könnte”, murmelte er, setzte seinen Hut auf und verließ den Raum.
    Tracy wunderte sich also nicht, dass sie ihn für den Rest des Abends nicht mehr zu Gesicht bekam. Er versteckte sich also wieder in der Scheune. Sollte er doch! Sie würde ihm nicht nachlaufen.
    Sie ging auf ihr Zimmer und grübelte. Sie fühlte

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