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Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Titel: Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Objekt in die Flammen stürzte, doch der Unbekannte blieb vollkommen unversehrt.
    Ihre Wut laut herausschreiend, zog Gillian ihre Pistole, die in einem Halfter an ihrem Gürtel hing, und feuerte auf den Unbekannten. Sie sah die Projektile hinter dem Unbekannten einschlagen und Funken aufstieben. In diesem Moment erkannte sie, dass die Geschosse durch den Unbekannten hindurchgingen, und rief: „Er ist nicht echt! Das ist ein Hologramm!“
     
    ♦ ♦ ♦
     
    Leng war gleichermaßen enttäuscht und erfreut. Zwar war der Unbekannte doch nicht bereit gewesen, sein Leben aufs Spiel zu setzen, doch tat er alles, um ihn zurückzubekommen. Aber was sollte er tun? Zulassen, dass die Biotiker ihn abermals verschleppten? Kämpfen? Die Entscheidung fiel ihm nicht schwer.
    Statt seine Handfesseln mit einer Hüftkette zu verbinden, wie es vernünftig und sicherer gewesen wäre, hatten sie seine Arme frei gelassen. Das war ein Fehler, und Gillian musste dafür bezahlen, denn Leng verschränkte seine Hände zu einer großen Faust und wirbelte herum. Als er Gillian an der Schläfe traf, ging sie sofort zu Boden. Sie rollte einen guten Meter weiter und blieb einen Moment lang liegen.
    Sofort setzte Leng ihr nach. Er wollte die Biotikerin dauerhaft außer Gefecht setzen, doch Gillian war schnell. Sie sprang auf die Beine und schlug nun ihrerseits zu. Leng wurde rückwärts geschleudert, strauchelte und stürzte. Das Problem war offensichtlich: Gillian hatte eine Fernwaffe und er nicht. Also musste er nah an sie herankommen, so nah, dass die Fähigkeiten der jungen Frau nur noch von begrenzter Wirkung waren und seine körperliche Stärke den entscheidenden Unterschied ausmachte. Aber wie konnte ihm das gelingen? Leng blieb auf dem Boden liegen und rührte sich nicht.
    Gillian war erstaunt, dass ihr Gegner sich nicht wieder erhob. Ihr Plan war zwar erbärmlich gescheitert, doch eines war klar: Der Unbekannte sorgte sich tatsächlich um Lengs Wohlergehen. Wenn es ihr gelang, ihn wieder gefangen zu nehmen und aus dem Krematorium herauszuschaffen, hatte sie ein bedeutendes Pfand in der Hand.
    Leng war offenbar tot oder bewusstlos. Oder war das nur ein billiger Trick? Gillian zog ihre Pistole und ging langsam auf ihn zu. Aufmerksam beobachtete sie sein Gesicht, was sich als fataler Fehler herausstellen sollte. Ein plötzlicher Tritt riss sie von den Füßen, die Pistole entglitt ihr, und Leng warf sich auf Gillian. Sein Gewicht drückte sie zu Boden.
    Doch sie gab nicht auf. Der Kopfstoß war einer der vielen Tricks, die sie von Hendel gelernt hatte. Sie spürte, wie ihr Kopf mit dem Lengs zusammenprallte, und bemerkte die Überraschung in Lengs Gesicht. Anschließend versuchte sie, ihm in die Leistengegend zu treten. Doch statt ihn das Bewusstsein verlieren zu lassen, wie sie es gehofft hatte, machte der Treffer Leng nur noch wütender.
    Seine Waffe war einmal eine Zahnbürste gewesen. In unzähligen Stunden mühsamen Schleifens auf dem Zellenboden hatte Leng aus dem ehemals harmlosen Gegenstand ein improvisiertes Stilett angefertigt, wie sie in Gefängnissen gern verwendet wurden. Die behelfsmäßige Waffe drang tief in Gillians Körper ein. Die Biotikerin zuckte schmerzerfüllt zusammen, runzelte die Stirn und blickte Leng vorwurfsvoll an, bevor sie etwas zu sagen versuchte. Doch aus ihrem Mund drang nur ein Blutschwall und ein gurgelndes Geräusch.
    Leng kam gerade rechtzeitig wieder auf die Beine, um zu bemerken, wie Zon das Ende der Rampe erreichte und aus der Anlage rannte. Die Biotikerin flohen.
    Mott stürmte vorwärts. Die Doppelgängerin des Unbekannten blickte Leng in die Augen. „Willkommen, Kai! Machen Sie sich keine Sorgen um Ihr Bein. Wenn die Ärzte mit Ihnen fertig sind, werden Sie besser sein als je zuvor. Viel besser.“
    Das Scheinbild löste sich auf, und in Begleitung zweier schwer bewaffneter Agenten verschwanden Mott und Leng. Die Koffer, die lediglich Steine enthielten, blieben zurück.
     
    ♦ ♦ ♦
     
    Während Kahlee und Anderson zum Krematorium hasteten, wurde in der Nähe ein weißer Lieferwagen gestartet, der sich rasch entfernte. Niemand schenkte ihm Beachtung. Endlich erreichten die beiden Menschen die Anlage und hielten am Eingang inne. Auf den ersten Blick schien das Amphitheater leer zu sein, doch dann erblickte Anderson den Körper, der vor dem grell lodernden Konverter lag. „Sieh nur, es ist Gillian.“
    Gemeinsam liefen sie die Rampe hinunter, in deren Nähe Gillian in ihrem Blut lag. Ein

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