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Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Titel: Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Können Sie mich hören? Wir sind fertig.“
    Gillian brauchte beinahe fünf Minuten, um den Kopf wieder klarzubekommen und sich von dem Tisch, auf dem sie so lange gelegen hatte, zu erheben. Die Körperteile, an denen die alten Implantate entfernt und neue installiert worden waren, schmerzten. Sie taumelte, und Acara ergriff sie am Arm. „Vorsicht“, sagte er. „Es dauert ein Weilchen, bis sich das Nervensystem daran gewöhnt hat.“
    Gillian riss sich los. „Es geht mir gut“, sagte sie. „Geben Sie mir nur etwas Zeit, mich umzuziehen.“
    Acara und Sani begaben sich in den Empfangsbereich. Gillian brauchte deutlich länger als üblich, um ihre Kleidung wieder anzulegen. Als sie damit fertig war, rief sie die beiden zurück. Den Gürtel, der sechs Kilogramm Berylliumkugeln enthielt, hielt sie in ihrer rechten Hand. „Was bin ich Ihnen schuldig?“
    Sie hatte eine bestimmte Summe mit Acara ausgehandelt, doch Sani hatte sich gezwungen gesehen, mehr MBA-Verstärker einzusetzen als ursprünglich angenommen, was den Endpreis deutlich erhöhte. Nachdem sie Sani bezahlt hatte, war ihr Gürtel um einiges leichter als zuvor. Hatte sie noch genug Kugeln, um nach Omega zu kommen? Sie hoffte es. „War es das?“
    „Nicht ganz“, antwortete Sani. „Computerdaten sind eine Sache, aber ich würde gern das ganze System testen. Folgen Sie mir.“
    Der Salarianer führte Gillian und Acara durch ein wahres Labyrinth von Gängen und in einen Aufzug, der sechs Ebenen nach unten fuhr. Sie fanden sich in einem Gang wieder, in dem es nach Müll stank. „Wo sind wir?“, wollte Gillian wissen.
    „Der Müll, der nicht recycelt werden kann, landet hier“, antwortete Sani. „Er wird in Container gefüllt, die auf spezielle Schiffe verladen werden. Sie bringen die Behälter hinaus zur Witwe und werfen die Dinger in den Orbit. Die Schwerkraft erledigt den Rest.“
    Gillian wusste, dass es sich bei der Witwe um die nächstgelegene Sonne handelte. Sie hielt sich die Nase zu und musste brüllen, um sich über den Lärm der schweren Maschinen hinweg verständlich zu machen. „Warum sind wir hierhergekommen?“
    „ Deshalb“, sagte Sani, während er sie auf eine kleine Beobachterplattform führte. Sie blickten hinaus in einen riesigen Raum, der nur schwach erhellt war. Dutzende glühwürmchenähnlicher Roboterdrohnen waren zu erkennen, die herumflogen und Videodaten zu einem Computer sandten, der das automatisierte System steuerte.
    Große Container ratterten und rumpelten ohrenbetäubend, als sie unter Schächte geschoben wurden, aus denen sich wahre Müllströme ergossen. Sobald ein Container voll war, wurde der Wagen, auf dem er befestigt war, zur nächsten Station gezogen, wo ein Deckel auf den Behälter herabgesenkt wurde. Dann ging es zu einer nur schemenhaft sichtbaren Luke, die sämtliche Container passieren mussten, bevor sie auf das wartende Schiff verladen wurden. „Okay, was nun?“, fragte Gillian.
    „Konzentrieren Sie sich auf die Container, die voll sind. Wenn Sie bereit sind, erschaffen Sie die stärkste Singularität, die Ihnen möglich ist.“
    Gillian sammelte all ihre Energie und spürte einen starken Sog, als ihre Kraft auf ein Niveau verstärkt wurde, das sie nie zuvor erlebt hatte. Sie wurde so groß und war so mächtig, dass sie darum kämpfen musste, diese Kraft nicht zu verlieren. Als es sich anfühlte, als würde jede Faser ihres Körpers zerrissen, gab sie der Energie ein Ziel. Das Ergebnis konnte nur als spektakulär bezeichnet werden: Der gesamte Müll in sämtlichen offenen Containern wurde in etwas hineingesaugt, das wie ein Zyklon aussah. Zig Tonnen Müll wurden Sekunden später aus dem Strudel geworfen. Es war wie stinkender Schnee, der den ganzen Raum mit einer dicken Schicht bedeckte. Irgendeine Maschine brannte durch, das System stoppte, und eine Sirene heulte auf.
    Gillian, die entsetzt war über die Zerstörung, die sie angerichtet hatte, trat einen Schritt zurück. „Mein Gott, habe ich das getan?“
    Dr. Sani nickte, und zum ersten Mal sah Gillian, dass so etwas Ähnliches wie ein Lächeln seine Lippen umspielte. „Natürlich haben Sie das getan. Ich habe keine Ahnung, wo Sie hinwollen oder welchen Plan Sie verfolgen, aber eines weiß ich mit Sicherheit: Sie sind bereit.“
     
    ♦ ♦ ♦
     
    Kahlee hatte den ganzen Tag damit verbracht, nach Gillian zu suchen, ohne auch nur eine Spur von ihr zu finden. Im Nachhinein erkannte sie, dass es ein Fehler gewesen war, die ungestüme

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