Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk

Titel: Dietz, William C. - Mass Effect 4 - Blendwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
Vom Netzwerk:
sein Glas noch nicht zur Hälfte geleert, als ein älterer Mann neben seinem Tisch erschien. Er hatte schulterlanges graues Haar, einen Zwei-Tage-Bart und wirkte wie jemand, der harte Zeiten durchlebt hatte. „Ich heiße Hobbs. Rex Hobbs. Ich höre, Sie suchen jemanden?“
    Leng betrachtete den Mann. „Das stimmt. Erzählen Sie mir etwas über sich.“
    Hobbs zuckte mit den Schultern. „Ich habe schon so ziemlich alles gemacht und wurde vor Kurzem gefeuert. Und ich bin pleite.“
    „Pleite genug, um einige Risiken auf sich zu nehmen?“
    Hobbs lächelte trocken. „Das wäre nicht das erste Mal.“
    Leng trank einen Schluck. „Ich suche zwei Leute, die mir helfen, einen Gegenstand zurückzuholen, den eine gewisse Organisation unter Verschluss hält. Die Sicherheitssysteme zu umgehen bereitet mir kein Problem, aber ich brauche Hilfe beim Transport des Objekts.“
    „Klingt interessant“, antwortete Hobbs. „Über welche Art Objekt reden wir?“
    „Einen Leichnam.“
    „Einen toten Körper?“
    „Genau.“
    „Warum?“
    „Warum nicht? Ich bezahle tausend Credits für zwei Tage Arbeit.“
    Hobbs dachte nach. „Sie bringen uns rein und wieder raus? Ohne erwischt zu werden?“
    Leng zuckte mit den Schultern. „Es gibt keine Garantien. Aber ich bin auch dabei und gehe dasselbe Risiko ein wie Sie.“
    So etwas wie Gier glitzerte in Hobbs’ Augen auf. Er nickte. „Ich bin dabei.“
    „Gut. Ich spendiere Ihnen einen Drink. Schauen wir mal, ob sich der Dritte unserer Gruppe auch bald einfindet.“
    Ein Mann, der eindeutig betrunken war, tauchte kurz danach am Tisch auf und wurde sowohl von Leng wie auch von Hobbs abgelehnt. Vielleicht konnte er nüchtern werden und es auch bleiben, doch Leng hatte nicht die Zeit oder das Verlangen, das herauszufinden.
    Fünfzehn Minuten vergingen, bevor eine Kandidatin auftauchte. Die Frau hieß Ree Nefari und hatte eine dunkle Haut, Haare, die zu Dreadlocks geflochten waren, und ein Lippenpiercing. Der silberne Pin war eindeutig das Replikat eines menschlichen Oberschenkelknochens. Leng blickte düster drein. „Sie sind eine Frau.“
    Nefari lächelte. „Offensichtlich ist es unmöglich, Ihnen etwas vorzumachen.“
    „Ich suche einen Mann.“
    „Warum?“
    „Es geht darum, schwere Dinge anzuheben.“
    Nefari nickte. „Ich sage Ihnen was: Veranstalten wir ein kleines Armdrücken gegen den Affen neben Ihnen. Wenn ich ihn besiege, kriege ich den Job.“
    Ein schmales Lächeln lag auf Hobbs’ Lippen. „Klar, du Hure. Leg los!“
    Leng zuckte mit den Schultern. „Okay, abgemacht.“
    Er erkannte rasch, dass Hobbs Probleme hatte, nachdem die beiden Kontrahenten die Hände umeinandergelegt hatten. Nefari war stark, selbstsicher und hatte offensichtlich schon einige Männer beim Armdrücken besiegt. Tatsächlich war Leng nach wenigen Sekunden überzeugt, dass sie zumindest einen Teil ihres Lebens damit verbrachte, so manchen Trottel auf die Plätze zu verweisen. Doch es war zu spät, als dass Hobbs einen Rückzieher hätte machen können. Als Leng „Los!“ sagte, legte der Mann alle Kraft, die er hatte, in den Versuch, Nefaris Arm hinunterzudrücken.
    Doch es war verlorene Liebesmüh. Nefaris Arm war wie aus Stahl. Sie lächelte siegesgewiss, während Hobbs’ Gesicht rot anlief. „Ist das schon alles?“, fragte sie höhnisch. „Mehr hast du nicht drauf?“
    Hobbs antwortete mit einem wütenden Grunzen.
    „Gut“, antwortete Nefari. „Reden wir darüber, wie viel Sie mir zahlen wollen.“
    Hobbs’ Arm knallte auf die Tischplatte. Das Team war vollständig.
     
    ♦ ♦ ♦
     
    „Gillian! Stopp!“, rief Hendel, als der Teenager in die Einschienenbahn stieg und die Türen sich zu schließen begannen. Wenn die Jugendliche ihn gehört hatte, zeigte sie es nicht, und Hendel war gezwungen, in den nächsten Wagen zu springen, wollte er sie nicht aus den Augen verlieren. Ein Batarianer musste fluchend Platz machen, als Hendel sich zwischen den Fahrgästen hindurchdrängelte und der Zug die Station verließ.
    Hendel hatte Gillian fast zwei Tage lang gesucht. Er hatte die Straßen von Hu-Town durchkämmt, Dutzende Hotels überprüft und mehrere Stunden lang die Art Restaurants besucht, die Gillian bevorzugte. Alles ohne Erfolg. Also hatte er aufgegeben und war auf dem Rückweg zu Andersons und Kahlees Apartment gewesen, als er Gillian auf dem Bahnsteig bei der Einschienenbahn stehen sah.
    Seltsame Gefühle beschlichen Hendel, als der Zug langsamer wurde. Gillian lebte, und

Weitere Kostenlose Bücher