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Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Titel: Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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mein Lieber. Ihr rate Euch zur Vorsicht, solltet Ihr auf Culum Sciento treffen.«
    »Wer zum Teufel ist das?«
    »Teufel kommt ziemlich nah«, antwortete die Frau. »Er kann nämlich Feuer spucken. Und er ist nicht so geduldig wie ich. Allerdings, wenn Ihr mal in ernsthaften Schwierigkeiten steckt, solltet Ihr einen Besuch in seiner Höhle in Erwägung ziehen. Sie ist nicht weit von hier.«
    »Wir denken darüber nach«, erklärte Illwar kurz angebunden. »Ich glaube, wir sollten jetzt gehen. Vielen Dank für Eure Gastfreundschaft.« Illwar drehte sich bereits um. In puncto Wasser schienen sie hier sowieso auf keinen grünen Zweig zu kommen.
    »Wir hatten noch nicht geklärt, wozu Ihr all die Wasservorräte benötigt.«
    Illwar blieb stehen und sprach über die Schulter. »Vielleicht möchte ich es Euch einfach nicht verraten?«
    »Warum? Wovor habt Ihr Angst?«
    »Davor, dass die Informationen in die falschen Hände gelangen?«
    Die alte Frau lachte bösartig. »Macht Euch nicht lächerlich. Ihr habt ganz andere Dinge zu verbergen.«
    Xarna wandte sich dem Orakel zu. »Warum interessiert Ihr Euch so sehr für das Wasser?«
    »Das will ich dir sagen, Kind: Weil ich mir nur eine Sache vorstellen kann, für die ein Magier so große Mengen davon brauchte, dass er sich um den Transport sorgte. Wisst Ihr, wo Ihr hier seid, Kind?«
    »Um ehrlich zu sein, nein.«
    »Das ist Sorca, eine Welt aus Magie, erschaffen vom Rat von Gishalta, erschaffen aus der Sprache der Magie, nach der diese Welt benannt wurde: Sorca. Sorca hat eine hässliche Zwillingsschwester, Had’de, die auf Verdammnis und Vernichtung gegründet ist. Aber selbst die Jünger von Had’de, wie ’te Kall einer ist, ächten die Totenbeschwörung.«
    Die alte Dame fixierte mit ihrem Blick Illwar, der sich bei den letzten Worten wieder zu ihr umgedreht hatte. »Nekromantie ist das dunkle Gesicht von Sorca. Sorca ist die Sprache der Entstehung, der Geburt. Aber genauso wenig, wie Had’de neues Leben erschaffen kann, genauso wenig kann Sorca den Tod überwinden. Kranke Kreaturen entstehen daraus. Seelen gekettet an verrottende Körper. Das faulende Fleisch zerfrisst auch die Seele. Sie können nicht den Weg gehen, der für sie bestimmt ist.«
    »Welcher Weg soll das sein?«, erwiderte Illwar ablehnend.
    Das Orakel lehnte sich in seinen Schaukelstuhl zurück. »Das ist unterschiedlich. Sie können neues Leben gebären. Wirklich neues. Sie können sich mit anderen Seelen verschmelzen. Sie können zu Orten gehen, die nur den Seelen vorbehalten sind.«
    »Wenn Ihr uns nicht helfen wollt«, wiegelte Illwar ihre Vorwürfe ab, »werden wir auch alleine unser Wasser finden. Vielen Dank. Xarna, lass uns gehen.«
    Das Orakel schüttelte langsam den Kopf. »Gennoh, wie konntest Du das zulassen?«
    »Gennoh?« Illwar starrte die Frau an. »Gennoh ’di Albah? Was hat er damit zu tun?«
    »Er wacht über Dich. Jedenfalls sollte er das tun.«
    »Wie wacht er über mich? Von wo? Lebt er?«
    »Ja! Im Schmelztiegel Deines Körpers.«
    Illwar starrte sie fassungslos an. Das lange Alleinsein konnte Ihr nicht gut bekommen sein. »Komm Xarna, lass uns hier verschwinden. Wir haben schon genug Zeit verloren.«
    Xarna verabschiedete sich mit einem Kopfnicken. Ihr war ein wenig mulmig zumute, aber sie folgte Illwar auf dem Fuße. Kurz bevor sie die Tür erreicht hatten, mahnte das Orakel »Gennoh, überdenke Dein Handeln. Ich bitte Dich! Ich flehe Dich an!«
    Ohne sich noch einmal umzudrehen und ohne zu antworten, öffnete Illwar die Tür und sie verließen den Saal und kurz darauf das Haus.
    Aber statt sogleich weiterzugehen, lief Illwar, wie ein Tier im Käfig, vor der Tür hin und her. Er atmete schwer, griff sich ständig in die Haare und fuhr mit der Hand über Hals und Gesicht. Die alte Dame hatte ihn aufgewühlt und er konnte sich nicht beruhigen.
    Xarna machte sich Sorgen – um Illwar und um ihren Plan. »Alles in Ordnung?«, fragte sie, obwohl sie wusste, dass es nicht so war.
    Er nickte trotzdem. »Wir müssen weiter. Wir sollten an unserem Vorsprung arbeiten. Keine Sorge, wir finden das Wasser, das ich suche. Ich weiß, dass es hier ist.«
    »Bestimmt«, steuerte sie wenig zuversichtlich bei.

36
    Unerträglich! Wie konnte man in so einer Helligkeit nur leben? Ludewigs Augäpfel pochten gegen seinen Schädel und jagten mit kleinen Stichen Schmerzen in seinen Kopf. Doch seine Augen tränten nicht mehr so stark, was wohl bedeutete, dass er sich langsam daran gewöhnte.
    Er

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