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Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Titel: Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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Culum?«, fragte Xarna.
    Illwar lief ein Schauer über den Rücken und er musste sich heftig schütteln. »Ja.«
    »Es ist jedenfalls die einzige hier, nicht wahr?«
    »Es ist sie, glaube mir.«
    »Dafür, dass Du noch nicht hier warst, scheinst Du Dich ziemlich gut auszukennen.«
    Illwar setzte ein schiefes Lächeln auf. Ihm war nicht ganz klar, wen er damit aufmuntern wollte. »Ich kann Dir nicht sagen, woher ich diese Gewissheit habe, aber sie ist klar und deutlich.«
    »Genauso wie mit dem Wasser?«, fragte Xarna unsicher.
    »Ja, genauso.«
    »Ob dieser komische Gennoh, was damit zu tun hat?« Eigentlich wollte sie den Namen vorerst nicht wieder aufs Tapet bringen, aber seit sie hier waren, gefiel ihr die ganze Sache weniger und weniger und Illwar kam ihr immer befremdlicher vor. Solange waren sie nun wirklich noch nicht in dieser Welt.
    Illwar schüttelte langsam den Kopf. »Ich weiß nicht, was das Gefasel über Gennoh sollte. Wenn er noch lebte, warum sollte er sich dann nicht mit ’te Kall beschäftigen? Warum sind wir beide dann überhaupt hier?«
    »Gute Frage.«
    »Aber wer soll sie beantworten?«, wollte Illwar wissen.
    Xarna blickte wieder auf die Höhle. »Das Culum soll doch auch ein Orakel sein …«
    »Nein, Xarna.« Illwar schüttelte vehement den Kopf, so dass sein Haar nach links und rechts peitschte. »Ich werde mir nicht noch weitere Vorhaltungen von einem anderen Orakel anhören. Für heute reicht es.«
    »Aber die Frau meinte, wenn wir Hilfe brauchten, wäre dieses Culum der richtige Ansprechpartner.«
    »Ich glaube, die größte Hilfe für uns, lässt sich in der Entfernung messen, die zwischen uns und dem Portal liegt. Wir sind immer noch nicht sehr weit gekommen.«
    »Du hast recht.« Sie reichte ihm ihre Hand. Er nahm und drückte sie. »Lass uns weitergehen.«
    * * *
    Xarna hob das klare Nass in ihrer hohlen Hand an ihre gewölbten Lippen. Das Wasser war angenehm kühl. Sie tauchte ihre Hand für einen weiteren Schluck in den Bach. Danach rieb sie sich mit dem Wasser das Gesicht ab und genoss das Prickeln auf der Haut.
    Sie schaute nach oben und mit einem Lächeln ließ sie sich von dem Licht- und Schattenspiel der Blätter bezaubern. Hier in dem kühlen Wald war das Licht nicht so grell; es schien angenehm durch die Baumwipfel hindurch. Zwei Vögel umtanzten sich auf dieser Bühne aus Zweigen und Licht. Sie neckten sich, zwitscherten einander zu und flogen dann an einen abgeschiedeneren Ort.
    Xarna griff in ihren Beutel und holte ein paar der Beeren heraus, die sie unterwegs gepflückt hatten, um sich zu stärken. Sie hatten ein hohes Tempo angeschlagen, nur angehalten, um ein paar Sekunden zu verschnaufen, die Beeren zu pflücken und dann wieder weiterzulaufen. Mittlerweile konnte man die Distanz zum Portal in Meilen messen, trotzdem hatte Xarna das Gefühl, Ludewig säße ihnen direkt im Nacken.
    Sie versuchte sich zu beruhigen und sah sich nach Illwar um. Aber dieser Anblick hatte nichts Beruhigendes an sich. Illwar stand am Ufer des Baches und starrte gedankenverloren in das Wasser. Xarna wusste genau, um was sich diese verlorenen Gedanken drehten.
    Anfangs fand auch sie, dass sich der Plan sehr gut anhörte. Aber diese Frau, dieses Orakel! Was sie über die Seelen der Wiedererweckten erzählte, ließ die Ketzerin schaudern.
    Xarna ging zu ihrem Gefährten und legte ihren Arm um seine Hüfte. Er tauchte widerwillig aus seiner Versunkenheit auf, schaute sie an und lächelte schwach. Er legte seinen Arm um ihre Schultern und starrte wieder ins Wasser.
    Xarna ergründete nachdenklich das Gesicht ihres Hexers. Als könne sie die Zukunft lesen in der Wölbung seiner Augenbrauen, an der Flanke seiner Nase oder den feinen Rissen und Linien in seinen Lippen. Sie legte den Kopf auf seine Schulter und seufzte. »Ist das wahr mit den Seelen, Illwar?«, fragte sie flüsternd.
    »Was meinst Du?« Seine Gedanken schwammen noch im Bach.
    »Was … was die Frau gesagt hat. Du weißt schon, dass die Seelen verrotten.«
    Illwar schloss die Augen und blies die Luft aus seinen Lungen »Ich weiß nicht, wie dieses angebliche Orakel darauf kommt. Ich weiß auch nicht, wie sie sich mit Seelen auskennen sollte.«
    »Kennst Du Dich mit ihnen aus?«
    »Nein« war die ehrliche Antwort und Illwar senkte dabei unwillkürlich den Kopf.
    »Also könnte sie recht haben?«, fragte Xarna zaghaft. Eigentlich wollte sie die Frage nicht stellen, denn sie wusste, was sie implizierte. Nicht nur offenbarte sie ihrem

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