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Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Titel: Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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sich und dieses Portal zu bringen.
    »Wir sollten gehen, Xarna.«
    »Ich weiß, Illwar, ich weiß.« Ihr Blick richtete sich wieder auf das Anwesen. »Meinst Du, wir sollten vorher dort einmal reinschauen?«
    Illwar folgte ihrer Kopfbewegung und musste unwillkürlich nicken. »Wir sollten uns die Zeit nehmen.«
    »Weißt Du, was uns da drin erwartet?«
    »Ich bin mir nicht sicher.« Illwar legte den Kopf schief und zog die Luft zwischen den Zähnen ein. Dann suchte er in den Falten seiner Stirn nach einer Erinnerung, die er nicht hatte. »Ich glaube, eine Bekannte.«
    »Eine Bekannte?« Xarna hob schwungvoll eine Augenbraue.
    »Mehr oder weniger.«
    »Dann bin ich mal gespannt, ob Du mehr Bekannte dort hast, oder ich weniger.« Sie grinste Illwar an. Dieser schüttelte den Kopf und sie folgten dem Weg zum Haus.
    * * *
    Die Eingangstür öffnete sich ohne Widerstand. Sie betraten den Raum dahinter. Er war sauber und aufgeräumt, aber keine Menschenseele war zu sehen.
    »Vielleicht sollten wir laut rufen«, schlug Illwar vor.
    Xarna kräuselte die Nase. »Man dringt nicht ungefragt in ein Haus ein, um dann laut zu rufen.«
    Illwar bewegte wieder ein Mal sein Haupt hin und her im Erstaunen über seine Gefährtin. »Ganz die Diebin, liebe Ketzerin, ganz die Diebin. Wir sind nicht hier, um das Haus auszuräumen.«
    »Wart’s ab! Du wolltest doch, dass ich Dir helfe, Wasser zu organisieren. Was ist, wenn wir hier welches finden?«
    Illwar legte den Kopf schief. »Guter Punkt. Aber wenn ich mir die Vegetation hier so ansehe, glaube ich nicht, dass es schwierig wird, hier Wasser zu finden. Die Frage wird eher sein, wie bekommen wir es in größeren Mengen in unsere Welt?«
    »Meinst Du, das ist nicht unsere Welt?«
    Illwar atmete tief ein und langsam wieder aus, um über die Antwort nachzudenken. »Jedenfalls ist es nicht die, die wir kennen.«
    »Möglicherweise sollten wir das Kennenlernen nachholen.«
    »Ja, möglicherweise. Aber lass uns erst einmal dieses Haus weiter erkunden, bevor wir Deine neuen Ländereien in Besitz nehmen.«
    Sie grinste ihn an. »Mein Junker, Ihr habt die Ehre meinen neu erworbenen Besitz zu bestaunen.« Theatralisch deutete sie mit einer einladenden Geste auf die nächste Tür.
    »So etwas habe ich befürchtet.«
    * * *
    Die weiteren Zimmer, durch die sie kamen, waren alle sehr geschmackvoll eingerichtet, enthielten aber wie das erste kein Leben. Sie erklommen das obere Stockwerk und standen schließlich vor einer verzierten Flügeltür, von der Illwar annahm, sie schon einmal gesehen zu haben.
    Xarna wollte sie schon ungefragt öffnen, wie jede andere Tür zuvor auch, als Illwar ihr in den Arm fiel. Überrascht sah sie ihn an. Er beantwortete die Frage ihres Blicks mit einem Klopfen an der Tür.
    Xarna verschränkte die Arme vor der Brust. »Sind Dir auf einmal Deine guten Manieren wieder eingefallen?«
    »Ich hatte in letzter Zeit schlechten Umgang«, grinste er zurück.
    Bevor Xarna eine beleidigte Retourkutsche starten konnte, hörten sie ein »Herein!«, aus dem Raum hinter der Tür. Beide verstummten und starrten auf die Tür. Sie hatten nicht mehr damit gerechnet, jemanden hier anzutreffen. Die Person in diesem Zimmer musste gehört haben, dass sie unten alles abgesucht hatten, hatte es aber trotzdem nicht für nötig gehalten, ihre Anwesenheit kundzutun. Illwar musste sich überwinden, die Hand zur Türklinke zu heben. Dann schloss er die Augen, gab sich einen Ruck und öffnete die Tür.
    * * *
    Hohe Bücherregale säumten den riesigen Saal. Lesetische standen auf beiden Seiten und am Ende der Halle stand ein leerer Marmorsockel.
    Illwar vergaß den Mund zu schließen vor lauter Staunen. »Die Ratshalle von Kargendein passt hier in ein Mauseloch.«
    »Unglaublich«, flüsterte Xarna. »Nur der leere Marmorsockel sieht ein wenig unbenutzt aus.«
    »Ja, scheint so, als fehle dort eine Statue.«
    Xarna nahm den Kopf leicht zurück und zog die Augenbrauen zusammen. »Eine Statue? Nein! Ein Schwert würde sich da sehr gut machen. Es gäbe dem Raum eine besondere Note.«
    Illwar drehte sich fassungslos zu seiner Geliebten. Nur sie konnte auf die Idee kommen, in diese einzigartige Bibliothek eine Waffe als Ziergegenstand zu stellen.
    Doch mit dieser Einschätzung sollte er sich irren. »Die Kleine hat Geschmack!«, kam es aus der hinteren Ecke des Saales. Illwar und Xarna fuhren beide erschrocken zur Sprecherin herum. Sie hatten sie vorher nicht bemerkt. Obwohl sie wussten, dass das

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