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Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition)

Titel: Dihati Qo – Die, die sein werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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oder auch sehr einfach. Denn so richtig wusste er es selbst nicht. Allerdings kam Hauptmann Halprig auf sie zu und erstickte jeden Erklärungsansatz im Keim.
    »Kommt mit! Ich werde Euch der Versammlung vorstellen.« Ohne eine Antwort abzuwarten, machte Halprig kehrt und steuerte direkt auf Gopolan zu.
    Xarna schaute Illwar fragend an. Dieser seufzte und zuckte mit den Achseln. Je schneller sie das alles hinter sich brachten, desto eher konnten sie diesen Turm suchen gehen.
    * * *
    »Gopolan«, stellte Halprig die Neuankömmlinge vor, »das sind die beiden Flüchtenden, die wir im Wald aufgelesen haben, während eine halbe Armee hinter ihnen her war.«
    »Ach, papperlapapp, halbe Armee.« Das war Gerth, der Hauptmann aus Retsetlees Lager. Für jemanden, der sich auf fremdem Gebiet aufhielt, schien er den Mund ziemlich voll zu nehmen. »Nur, weil sie Euch beinahe abgeschlachtet hätten und Ihr ohne unsere Hilfe gar nicht hier wärt.«
    Halprigs Gesicht lief rot an und er wollte schon eine wütende Erwiderung dem andern Gnom ins Gesicht donnern, als Gopolan das Wort ergriff. »Gerth, nicht wahr, das ist Euer Name.« Er schaute dem Hauptmann tief in die Augen. Dieser trat von einem Fuß auf den anderen und senkte schließlich den Blick.
    »Nun, Hauptmann Gerth«, setzte Gopolan fort, »wir danken Euch recht herzlich, dass Ihr geholfen habt, unsere Gäste heil hierher zu uns zu bringen, aber wirklich, wir wollen Euch nicht länger aufhalten. Ihr müsst doch sicher zu Retsetlee, um ihm von den Vorkommnissen zu berichten.«
    »Nein, das muss ich nicht«, kam es leise.
    »Bitte?«, fragte Gopolan mit lauter Stimme nach.
    Gerth hob wieder den Kopf. »Ich habe bereits Boten losgeschickt, um ihn zu informieren. Für was haltet Ihr mich?«
    »Erwartet Ihr darauf wirklich eine Antwort?« Das Gelächter der Anwesenden unterstrich diese Frage.
    Gerth verschränkte die Arme vor der Brust. »Wenn Ihr wollt, dass wir gehen, Gopolan, dann müsst Ihr uns schon rauswerfen. Ich habe geholfen, diese beiden hierher zu bringen. Ich habe mit dem Blut meiner Männer bezahlt. Ich will wissen, was sie hier wollen! Meine Männer haben mir dieses Recht erkauft. Außerdem glaubt ja nicht, dass Ihr Retsetlee hierbei außen vor lassen könnt. Soldaten sind auf dem Weg hierher. Soldaten, deren Herkunftsort wir nicht kennen und die uns durch ihre Körpergröße und Kraft ernste Verluste zufügen könnten.«
    Gopolan hielt den Blickkontakt unvermindert aufrecht. Es sah so aus, als wolle er den Hauptmann mit seinem Blick aufspießen, aber er nickte. »Gut, Hauptmann. Ihr habt Euren Punkt eindrucksvoll dargelegt. Ihr dürft bleiben. Zieht Euch mit Euren Leuten dort hinten an die Wand zurück und stört uns nicht weiter, sonst lasse ich Euch wirklich hinauswerfen.«
    Gerth schluckte seinen Ärger runter und nickte knapp. Er hatte genug Verstand, sein Blatt nicht zu überreizen.
    Nachdem er sich zurückgezogen hatte, wandte sich Gopolan wieder Xarna und Illwar zu. »Jetzt zu Euch beiden. Xarna und Illwar sind Eure Namen, richtig?«
    Die Angesprochenen nickten stumm.
    »Nun, Illwar«, fuhr Gopolan leutselig fort, »Eure Augen erkenne ich wieder. Habt Ihr einen Verwandten, der vor ein paar Jahren hier war?«
    Mit dieser Frage hatte Illwar nicht gerechnet. Gopolan kannte seine Augen? Noch mehr verwunderte ihn, dass es plötzlich sehr still im Saal war. Das war nicht nur einfache Neugierde auf seine Antwort. Jegliches Tuscheln, Räuspern oder auch nur am Bein kratzen war völlig verstummt. Alle Anwesenden erwarteten gebannt seine Antwort.
    »Einen Verwandten?«, schüttelte Illwar den Kopf. »Das kann ich mir nicht vorstellen. Wer soll das denn gewesen sein?«
    »Ein Gott!«
    Jetzt ging ein Raunen und Gemurmel durch den Saal und Xarna und Illwar schauten sich erschrocken um. Illwar ging auf, dass an der merkwürdigen Frage von Eunach wohl mehr dran sein musste, als das sinnlose Geplapper einer Plaudertasche.
    »Ihr seid schon der Zweite, der heute andeutet, ich könne ein Gott sein, Gopolan. Was ist das? Eine Art Willkommensspaß?«
    Gopolan blies verächtlich Luft durch die Nase. »Nachdem was mir Halprig erzählt hat, scheint das heute alles andere als ein Spaß gewesen zu sein.«
    »Das ist richtig«, bestätigte Illwar. »Deshalb verstehe ich auch diesen hier nicht.«
    Gopolan kniff die Augen zusammen. »Wir spaßen darüber nicht, Illwar. Ich möchte eine klare Antwort von Euch! Kein Katz-und-Maus-Spiel. Die Götter waren lange Zeit fort und sie sahen

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