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Dihati Qo – Die, die sind

Dihati Qo – Die, die sind

Titel: Dihati Qo – Die, die sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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Seht Ihr irgendwo noch Bäume stehen, die brennen könnten?« Wieder ein Punkt für ihn. »Es ist nicht mal mein Ansinnen, alles veröden zu lassen. Ich möchte dem Schelm doch nur die Augen öffnen. Die Welt ist nicht im Gleichgewicht. Er treibt Missbrauch mit Magie und Natur!«
    »Schöne Worte«, dachte sich Eric. »Aber warum glaube ich Dir Deine ach so hehren Ziele nicht?« Laut erwiderte er »Ja, das Wohl des Volkes und der Einklang der Natur. Wenn ich mir Euer Volk ansehe, blicke ich nur in glückliche Gesichter und durch Euer Reich fließt förmlich das Gleichgewicht. Natürlich habt Ihr die Gegend kein bisschen verändert, um Eure Kräfte und Eure Position zu stärken. Oh, entschuldigt, selbstverständlich die Position Eures Volkes!«
    »Ha, verspottet mich, soviel Ihr wünscht. Ich kenne die Zeit des Gleichklangs. Es herrschte Ordnung, Ausgleich. Dann gingen die Götter und Chaos kehrte ein. Der Schelm wollte seine eigene Ordnung schaffen, doch er begreift nicht den Willen der Götter. Mit der Wasserkugel versucht er das bisschen Macht, das er versteht, auszubauen, allgegenwärtig zu machen, damit er allein die Ordnung stellt. Aber er übersieht, dass die Magie sich nicht schert, wie viel der kleine Schelm überblicken kann. Sie fordert Ausgleich! Ich schaffe ihn!«
    »Indem Ihr einen Teil des Landes veröden lasst, den der Schelm vorher im Wasser ertränkte? Ihr seht nicht nur so aus wie einer, ihr seid ein Narr! « Eric verwarf die Diplomatie und schürte lieber Zorn. Doch das war ihm, wie so oft, egal. »Wollt Ihr dem Schelm die Augen öffnen, oder seid Ihr zu sehr damit beschäftigt, Eure zu verschließen? Eure Scheuklappen heißen Hitze und Staub. Sie verengen Euren Blick unbarmherzig auf das wenige, das Ihr von Magie versteht. Das wenige, welches Ihr zu mehren versucht!«
    Der Narr sprang hitzig auf die Füße, nahm seinen Stab in die Faust und spießte die Luft vor den beiden Freunden auf. »Wagt es, mir Vorwürfe zu machen! Der Schelm muss gestoppt werden! Er vergewaltigt die Magie! Er weiß nicht, was er tut. Ich, ich bin auserwählt von den Göttern, das Gleichgewicht zu halten. Ich kenne das Geheimnis der Künste!«
    »Ihr kennt das Geheimnis des Größenwahns. Ihr wollt Gott spielen!« Norak mischte sich wieder ein, denn auch er kochte vor Wut, aufgrund dessen, was er hatte hören müssen. »Euer Hauptmann hielt mir vor, ich spielte mich als Gott auf, was ich nicht verstand. Wenn ich Euch aber reden höre, erkenne ich die Quelle seines Misstrauens. Ihr und der Schelm, ihr wollt gottgleich handeln.«
    »Ja, Ihr versteht wirklich nicht! Nicht das Geringste! Ihr besitzt das Geschenk der Götter und seid Euch dieser Gabe nicht bewusst? Ihr kennt das Geheimnis der Magie, wie wir! Ihr wisst über die Schöpfung! Ihr tragt sie in der Brust! Wir sind verpflichtet, sie zu verwenden!«
    »Die Schöpfung? Verpflichtet zu verwenden? Nur weil Ihr ein paar Worte Sorca, der Sprache der Magie versteht …«
    »Ein paar Worte der Sprache der Magie? Seid Ihr von Sinnen? Begreift Ihr nicht?« Der Narr war in heller Aufregung. » Das hier ist Sorca! Die Götter haben diese Welt geschaffen. Sorca! Die Götter sprachen das Wort, sie waren das Wort und das Wort wurde die Welt!«
    Entweder der Narr war jetzt völlig übergeschnappt, oder er hatte ihnen gerade die Schöpfungsgeschichte dieser Welt – Sorca – erzählt. Oder beides.
    Der Schelm und der Narr strebten nicht nach der Art absoluter Macht, wie die Freunde zuerst vermuteten. Für die beiden Hampelmänner war ›absolut‹ absolut! Sie wollten Götter werden. Daher hatte der Hauptmann so merkwürdig reagiert. Der Rat hatte diese Welt mit Magie geschaffen. Sorca war die Sprache der Magie und so nannten sie auch diese Welt. Und die Meister wollten ihren alten Herren nacheifern, jetzt, wo sie verschwunden waren.
    »Ihr wollt also den gleichen Fehler wie der Schelm begehen, um seinen angeblich zu korrigieren? Belügt Ihr eigentlich nur Euer Volk oder auch Euch selbst?« Norak war vollständig auf Konfrontation umgeschwenkt. Dieser Kurs versprach keinen Erfolg, aber was half schon bei Größenwahn.
    Das Gesicht des Narren färbte sich dunkelrot. »Ihr versteht nichts ! Gar nichts ! Verschwindet! Auf der Stelle!« Der Narr wandte sich von ihnen ab, nur um sich sogleich wieder umzudrehen. »Doch halt! Vielleicht wollt Ihr ja gar nicht gehen. Womöglich wollt Ihr mir zeigen, zu welcher Größe Ihr fähig seid, um mich und den Schelm zu verjagen. Ja! Deshalb seid Ihr

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