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Dimension 12

Dimension 12

Titel: Dimension 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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ihre Mithilfe, hoffte, daß sie die Reise genossen hätten und wünschte ihnen alles Gute auf Erden.
    Mike-Jim-Josef Grigori blieben beim Aussteigen stehen, um sich von ihr zu verabschieden. Sie sahen leicht ramponiert aus. Zum siebenten Male setzte Milissa Mike auseinander, daß ihr die Dienstvorschriften jedes Rendezvous verböten. Endlich gingen sie wirklich. Schimpfend und einander verwünschend entfernten sie sich über die Rampe.
    Sie sah allen nach – den Greklanern, dem kleinen wütenden Mann von Prokyon, den spargelähnlichen Mirachianern. Sie empfand für jeden einzelnen eine perverse Zärtlichkeit.
    »Das war der letzte«, sagte sie und drehte sich zu Captain Brilon um. »Gott sei Dank!«
    »Müde, wie?«
    »Du hattest ja nichts weiter zu tun, als deine Instrumente abzulesen«, sagte sie. »Aber ich war das Kindermädchen für die verschiedensten Ausgeburten. Dafür wird der Rückflug eine Erholung werden. Nur Irdische und Weganer. Hoffentlich! Keine unbekannten Spezies. Ich kann es kaum mehr erwarten!«
    Nach einer kurzen Dienstpause kehrte sie zum Schiff zurück. Die Aussicht auf den Rückflug versetzte sie in Hochstimmung. Die Passagiere betraten das Schiff – angenehme, normale Weganer und Irdische, die wohl bei ihrem Anblick anerkennend pfiffen, aber keinerlei merkwürdigen und unvorhersehbaren Paarungsgewohnheiten oder andere Absonderlichkeiten erkennen ließen.
    Das wird ein ruhiger Flug, dachte sie. Ein Kinderspiel.
    Dann aber betraten drei dunkle, pelzige Wesen das Raumschiff und hockten sich schüchtern in den Hintergrund. Milissa biß sich auf die Lippe und warf einen Blick auf die Passagierliste.
    Drei Spinnenmenschen von Arcturus VII. Diese Wesen sind namenlos. Sie sind besonders empfindlich und bedürfen dauernder Türsorge.
    Milissa schauderte. Auch ohne Spiegel wußte sie, daß ihr Gesicht zu einem schwachen Ultramarin erbleichte. An Greklaner und Sporen treibende Würmer vom Albireo konnte sie sich noch gewöhnen. Sie konnte auch streitsüchtige Prokyoniten beruhigen und sich gegen zudringliche dreiköpfige Irdische behaupten. Aber von Reisenden vom Arcturus stand nichts in ihrem Vertrag.
    Sie starrte die haarigen, achtbeinigen Wesen an. Vierundzwanzig Spinnenaugen funkelten zurück.
    Das war zuviel verlangt! Keiner Frau durfte man zumuten, sich liebevoll um Spinnen zu bemühen.
    Seufzend sah sie ein, daß auch die Rückreise sehr, sehr lang werden würde.

Der König vom Goldenen Fluß
    Am späten Nachmittag erklomm Elena den höheren Gipfel der doppelhöckrigen Insel, um die ersten Phasen der Eruption zu beobachten. Ein Rudel Kinder führte sie hin, schlanke, gelbhäutige Halbwüchsige, anmutig wie Fohlen und außer sich vor Begeisterung, daß sie die Frau von der Erde begleiten durften. Sie hüpften neben ihr über die Bergstraße, und als die Gruppe um den Bergkegel bog, hinter dem der andere Gipfel sichtbar wurde, sagte einer der Jungen: »Siehst du den Rauch, Elena? Bald wird das Feuer kommen!«
    Er hieß Vondik und war wegen seiner Lebhaftigkeit und wachen Intelligenz ihr besonderer Liebling. Elena trat an den Straßenrand, um besser zu sehen. Der Junge stellte sich neben sie. Seine kühle Hand mit den sechs Fingern umspannte ihren nackten Oberschenkel knapp unter dem Becken. Er blickte zu ihr auf. Seine warmen, grünlichen Augen sahen sie fragend an, ob sie etwas gegen die Berührung einzuwenden hätte. Natürlich, unter normalen Bedingungen – zum Beispiel zwischen einem Schuljungen und der Lehrerin auf Erden – wäre eine solche Geste unverzeihlich intim gewesen. Aber sie befanden sich nicht auf Erden, und Vondik wollte nichts weiter als freundlich sein. Er war etwa neun Jahre alt. In seinem Volk waren die Kinder mit elf erwachsen. Seine naive Umarmung war ohne sexuelle Hintergedanken, sagte sich Elena.
    Die anderen Kinder schwatzten und zeigten auf den fernen Gipfel. Elena verstand ihr aufgeregtes Geschnatter kaum. Der beginnende Vulkanausbruch hatte die Kinder in wilde Erregung versetzt… wie Affen, dachte sie. Schlanke, gelbe Äffchen, die sich vor dem aufsteigenden Gewitter fürchten.
    »Das Feuer wird kommen«, sagte Vondik. »Dann wird der Fels schmelzen und sich über alles ergießen. Verstehst du? Verstehst du? Die feurigen Steine werden auf die Dörfer fallen und alles unter sich begraben.«
    »Wann?« fragte sie.
    Seine Finger gruben sich in ihren Schenkel. »Nach zwei Sonnenaufgängen. Vielleicht nach dreien. Frage Haugan. Du mußt den Häuptling fragen. Er soll

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