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Dinner for One Killer for Five

Dinner for One Killer for Five

Titel: Dinner for One Killer for Five Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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Butler...«
    Jetzt drückte Oggerty auf den Messingknopf.
    James öffnete erneut und bat die Gäste mit einer gleichmütigen Verbeugung und gelangweiltem Gesichtsausdruck herein.
    »Nun, James, ein Sinneswandel?«, fragte DeCraven.
    »Sir?«
    »Entschuldigen Sie, Chefinspektor, aber mein Butler nimmt sich zuweilen Freiheiten heraus, die...«

    Am Ende der dunklen, muffig riechenden Eingangshalle stand Miss Sophie. Sie trug einen turbanartigen Flut, an dem eine etwas aus der Form geratene Straußenfeder wippte.
    Als der Chefinspektor auf sie zutrat, beugte sie sich vor und flüsterte ihm ins Ohr: »Ich werde ihn entlassen müssen. Der Mann ist unhaltbar.«
    »Das ist ein Gedanke, Miss Sophie«, sagte DeCraven. »Also geradewegs auf das Ziel los: Sie beherbergen einen Gast, der...«
    »Warum so förmlich, Chefinspektor? Habe ich gegen eine Vorschrift zur Unterbringung von Verwandten verstoßen? Der Admiral ist mein Cousin.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie in Deutschland Verwandte haben.«
    »Himmel, all diese Heiraterei in den verschiedenen Häusern, da gibt es vielfältige Verbindungen. Wer sieht da noch durch?«
    »Schon gut, Miss Sophie. Admiral von Schneider ist ein Cousin, der Sie völlig überraschend...?«
    »Die Verwandtschaft sucht man sich nicht aus. Aber warum dieser kriminale Wissensdurst?« Miss Sophie beugte sich vor und flüsterte: »Werden Sie mir die Liebe tun und ihn womöglich verhaften, damit ich wieder meine Ruhe habe?«
    Sie kicherte.

    Aus einem entfernteren Zimmer drang laut kreischende Grammophonmusik. Miss Sophie schlug die Augen in Richtung Decke. »James«, seufzte sie. »Seitdem Cousin Gero im Haus ist... Wie verwandelt ist der Mann.«
    »Freiheit«, hörten sie den Butler brüllen. »Gebt Freiheit, Sire.«
    Das Grammophon wurde lauter gedreht. DeCraven erkannte die Klänge der Marseillaise. Eigenartiger Musikgeschmack. Wieder beschlich ihn das Gefühl, dass dieser James den Trottel nur spielte. Er musste da dringend nachfassen. Trank der Mann wirklich so viel, wie er vorgab? Waren die fulminanten Tränensäcke, die er zur Schau stellte, tatsächlich echt? Und seine geradezu verwegene Heruntergekommenheit? Hatte er damals bei der Ermittlung im Fall des ermordeten Sir Toby etwas Entscheidendes übersehen?
    »Miss Sophie, ich fürchte, eine Verhaftung liegt nicht mehr im Bereich meiner Möglichkeiten. Admiral von Schneider stellt sich seit kurzem in den ewigen Jagdgründen ganz neuen Aufgaben.«
    Miss Sophie schien nicht sonderlich überrascht.
    »Der Ärmste! Nun, als Soldat muss man damit rechnen. Im Übrigen: Was für eine Ausdrucksweise, Chefinspektor? Spüre ich da eine gewisse Neigung zum Sarkasmus...«
    »Miss Sophie...«
    »Wenn ich Ihre Formulierung richtig verstehe, ist er tot.« Sie schüttelte den Kopf. »Dabei sah er so wohl aus. Oder steht Europa in Flammen? Landen die Feinde an Englands Küsten und ich habe nichts davon mitbekommen?«
    »Er ist keines natürlichen Todes gestorben. Und auch nicht auf dem Feld der Ehre.«
    »Chefinspektor DeCraven, haben Sie sich deshalb persönlich herbemüht?«
    Miss Sophie erhob sich und bat den Chefinspektor, ihr zu folgen. DeCraven fiel die seltsame silberne Vase auf dem Tisch ins Auge. Wacker mühte sie sich, einem beklagenswerten braunen Blumenstrauß ein wenig Halt zu geben. Auch im Flur bemerkte der Chefinspektor in einem alten Glasschrank ähnliche Behältnisse. Unter dem Staub blau angelaufen. Im Laufe der Jahre waren sie der Vergessenheit anheim gefallen, und nur seinem geschulten Auge war es zu verdanken, dass er sie als Pokale identifizieren konnte.
    Aus einem Zimmer im Dachgeschoss dröhnte immer noch James’ raue Stimme. Er versuchte, der französischen Nationalhymne durch einen tiefen Brummton einen besonders patriotischen Ausdruck zu verleihen.
    »Allons enfants de la patrie... le jour de gloire est arrivé.« DeCraven lief ein Schauder den Rücken herunter.
    Miss Sophie berührte ihn sacht und fast zu vertraut an der Schulter.
    »Beachten Sie ihn nicht weiter. Hier entlang, bitte.« Sie öffnete die Tür zu einem Zimmer.
    »Hier hatten wir den guten Gero einquartiert.«

    * * *

    Irgendwo, weit entfernt, fiel etwas dumpf zu Boden. Dieses Kellerarchiv der Times war direkt unheimlich. Oggerty stützte sich auf ein geschnürtes Bündel vergilbter Zeitungen und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Bei dem toten Admiral ging es um einen Fall der nationalen Sicherheit. Allerhöchste Stellen waren involviert. Ja, dies war seine

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