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Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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um und sah Hasso von Kestring, Barbara-Ellen am Arm, mit beleidigtem Gesichtsausdruck aus dem Flughafengebäude streben. Hinter den beiden mühte sich Johannes Berkel mit einem turmhoch bepackten Gepäckwagen ab.
    Der Regisseur blieb abrupt stehen, und Berkel hatte seine liebe Not, ihm nicht in die Hacken zu fahren.
    »Bentley S1 Standard Steel«, raunte von Kestring ehrfürchtig. Sein Grimm darüber, nicht direkt am Flieger abgeholt worden zu sein, verflog angesichts des Traumwagens, der neben dem Bus für das Ensemble wartete. Mit dieser Staatskarosse durfte man sicher nicht aufs Vorfeld. Durchaus verzeihlich, dieser Schlitten würde ja die halbe Landebahn einnehmen. Das musste man den Engländern lassen: Sie verstanden es, Autos zu bauen, in denen es sich standesgemäß reisen ließ.
    Von Kestring näherte sich dem Wagen beinahe ehrfurchtsvoll und strich mit der Hand über den elegant geschwungenen Kotflügel. Wie die Kurven einer schönen Frau, dachte er entzückt, während er das eindrucksvolle chromblitzende Gefährt einmal umrundete. Dieses Schmuckstück musste aus den Jahren zwischen 1955 und 1965 stammen. Ob ihm der Wagen während seines gesamten Aufenthaltes zur Verfügung stehen würde? Er spähte in den Innenraum und entdeckte Edelholz-Armaturen und mittelgrau bezogene Ledersitze. Sehr stilvoll und sehr bequem. Von Kestring nickte. Diese Engländer hatten begriffen, mit wem sie es zu tun hatten.
    Er öffnete die rechte Hintertür und ließ sich in den Fond gleiten. Der Wagen duftete nach Leder und Holzpolitur. Der Regisseur holte sein bauchiges steinernes Schnupftabaksfläschchen aus der Innentasche seiner Jeansjacke und genehmigte sich eine große Portion. Das tat gut. Er legte den Kopf zurück auf die Kopfstütze und spürte, wie frische Energie durch seine Adern schoss. Von ihm aus konnte das große Abenteuer beginnen. Er war der Held.
    »Wer ist das denn?«, fragte Hetty Wilcox, während sie verblüfft beobachtete, wie ein ihr völlig unbekannter Mann wie selbstverständlich in ihren Wagen stieg.
    »Das ist Hasso von Kestring, selbsternannter Regiegott. Er wird beim Festival ein Stück inszenieren. Offenbar denkt er, dass es nur ein ihm angemessenes Transportmittel geben kann: deinen Bentley. Das sieht ihm ähnlich.« Pippa kicherte. »Ich freue mich schon auf sein Gesicht, wenn er gleich in den schnöden Bus umsteigen muss. Bestes Boulevardtheater.«
    Hetty musterte Pippa prüfend. »Du kannst ihn nicht leiden.«
    Pippa vergewisserte sich, dass Barbara-Ellen, die sich angeregt mit Lysander Smith-Bates unterhielt, sie nicht hören konnte, und sagte leise: »Das ist maßlos untertrieben. Er ist  ein selbstverliebter Angeber. Seine Inszenierungen feiern allein sein Ego, aber niemals die Kunst des Dichters. Ich fürchte, auch hier wird er keine Ausnahme machen.«
    »Er leitet dieses internationale Stipendiaten-Ensemble?« Hetty betrachtete von Kestring mit neuem Interesse, und in ihren Augen blitzte der Schalk.
    »Ja, warum?«
    »Rein interessehalber. Dann wollen wir den Herrn Regisseur mal aus seinen süßen Träumen reißen. Möchtest du oder soll ich?«
    »Oma, ich liebe dich«, sagte Pippa grinsend. »Es wird mir ein Vergnügen sein, Herrn von Kestring über seinen Irrtum aufzuklären.«
    Hetty Wilcox kicherte. »Kleine Hexe Pippa Bolle. Sei gnädig mit ihm, denn vergiss nicht: Man begegnet sich immer zweimal im Leben.«
    Nicht, wenn ich es verhindern kann, dachte Pippa, während sie auf den Bentley zuging und darüber nachsann, wie sie die nun kommende Szene am gelungensten inszenieren könnte.
    Lysander Smith-Bates hatte Barbara-Ellen von Kestring galant in den Bus geholfen und kam zu Hetty herüber.
    »Hast du es Pippa schon gesagt?«, fragte er.
    Hetty schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Aber wir zwei Hübschen dürfen jetzt Zeugen der ersten Begegnung zwischen den beiden werden. Und, Lysander, ich muss dir mitteilen: Der Herr steht bei meiner Enkelin nicht besonders hoch im Kurs.«
    Hasso von Kestring wurde unsanft aus seinen triumphalen Phantasien gerissen, als jemand die Vordertür öffnete und sich auf den Beifahrersitz fallen ließ. Er traute seinen Augen kaum: Das war diese schrille Person mit der albernen Kopfbedeckung, die ihn schon in Berlin auf dem Flughafen so giftig angestarrt hatte. Von Kestring räusperte sich, und die Frau fuhr herum.
    »Mein Gott, haben Sie mich erschreckt«, keuchte sie und sah ihn aus aufgerissenen Augen an. Durch die heftige Bewegung war ihre Kappe

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