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Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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unterbrach Carlos Kwiatkowski.
    Der Regisseur wiegte belustigt den Kopf. »Die wahre Frage ist doch, ist Shakespeare reif für deutsches Regietheater … mein Regietheater. Lassen Sie es mich mit Hamlet sagen: Auch Shakespeare schrieb nur Wörter, Wörter, Wörter  … und ich zeige den steifen Briten jetzt, wie man aus diesen Wörtern zeitgemäßes Theater macht. Sie werden von mir hören, das verspreche ich Ihnen!«
    »Darauf kannst du wetten«, murmelte Carlos Kwiatkowski und klappte seinen Block zu.
    Von Kestring winkte noch einmal und verschwand durch die Schleuse.
    »Wie war ich?«, fragte er seine Gattin.
    Pippa, die direkt hinter den beiden auf die Sicherheitsabfertigung wartete, hörte nicht nur seine Frage, sondern auch Barbara-Ellens Antwort: »Ganz du selbst, mein Lieber. Ganz du selbst.«

it leisem Surren glitten die automatischen Glastüren vor Pippa auseinander. Vorsichtig manövrierte sie den Trolley mit ihrem Gepäck aus dem Sicherheitsbereich und reckte den Hals, um nach ihrer Großmutter Ausschau zu halten. Sie strahlte, als sie Hetty Wilcox in der ersten Reihe der Wartenden entdeckte: Die alte Dame trug eine Chauffeursjacke samt passender Mütze und hielt ein Schild mit der Aufschrift »Ms Pippa Bolle« in die Höhe.
    »Oma! Du bist verrückt!«, rief Pippa und schloss ihre zierliche Großmutter in die Arme. »Bist du etwa mit dem Bentley hier?«
    »Selbstverständlich. Ehre, wem Ehre gebührt«, sagte Hetty Wilcox und hielt ihre Enkelin auf Armeslänge von sich weg. »Kind, lass dich anschauen. Wie groß du geworden bist!«
    »Leider ausschließlich in der Breite.« Pippa seufzte theatralisch, freute sich aber über das Ritual aus Kinder- und Jugendtagen, das bei keiner Begegnung fehlen durfte.
    Hetty winkte ab. »Richtige Frauen haben Kurven. Du wirst sämtlichen Junggesellen in Hideaway den Kopf verdrehen!«
    Gemeinsam schoben sie den Gepäckwagen in Richtung Ausgang, und Hetty musterte die beiden Koffer und die Kiste.
    »Lass mich raten«, sagte sie, »im großen Koffer sind deine Hüte.«
    »Eine kleine Auswahl«, bestätigte Pippa.
    Hetty Wilcox schüttelte den Kopf. »Sosehr ich die Hüte mag – ich finde es schade, dass du dein wunderschönes Haar darunter versteckst. Weißt du, dass nur etwa zwei Prozent der Weltbevölkerung naturrote Haare haben?«
    »Klar, und die restlichen achtundneunzig Prozent hacken deshalb auf uns herum. Wenn man schon im Kindergarten mit dem Spitznamen Feuermelder gebrandmarkt wird, sind Hüte und Mützen schnell deine besten Freunde.«
    »Ich weiß, Dear.« Hetty tätschelte liebevoll Pippas Arm. »Deshalb habe ich mir die Haare vom lieben Gott dauerhaft entfärben lassen.« Sie zupfte an ihrem schlohweißen Mozartzopf. »Jetzt sehe ich endlich distinguiert aus, findest du nicht?«
    »Das war doch immer schon so!«, protestierte Pippa und musterte ihre Großmutter, die problemlos als ältere Schwester ihrer Tochter Effie durchgegangen wäre: Beide waren zierlich, mit schmalen Hüften und schlanken Beinen, eleganten Händen und feinen, alterslosen Gesichtszügen. Dieses vorteilhafte Erbgut war dummerweise nur auf Freddy übergegangen, während Pippa die robuste Statur ihres Vaters hatte. Nur bei den roten Haaren hatte die kosmische Gen-Lotterie eine Ausnahme gemacht … ausgerechnet.
    Hetty deutete auf den kleinen Koffer: »Deine Kleidung.«
    »Genau. Zwei Pullover, eine Jeans, drei Satz Unterwäsche. Was ich darüber hinaus benötige, hole ich mir bei dir aus dem Schrank. Ich liebe deine weiten Kaftane und Hauskleider. Ich hoffe, du hast wieder welche aus Samtdecken genäht? Die mag ich am liebsten. Ich werde mich damit auf dein Samtsofa kuscheln, Cider trinken und ganz in Ruhe ein gutes Buch lesen, um auf der letzten Seite das wohlige Gefühl getaner Arbeit zu genießen.«
    »Und von den Büchern deiner Leseliste hast du die Mehrzahl in dieser Kiste, möchte ich wetten«, sagte Hetty. »Lass mich überlegen … Tolstoi, Anna Karenina . Und Musils Mann ohne Eigenschaften ?«
    Pippa hob lachend die Hände. »Tolstoi habe ich mittlerweile tatsächlich gelesen – aber nach all dem, was ich in den letzten Jahren erlebt habe, wird die eifersüchtig liebende Karenina niemals meine Favoritin. Und den Mann ohne Eigenschaften lasse ich mit diesem Problem weiter allein fertig werden. Nein, diese Kiste ist voller Krimis und Unterhaltungsromane. Plus eine Shakespeare-Gesamtausgabe.«
    »Den hättest du nun wirklich auch in meinem Bücherregal gefunden,

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