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Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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Feuerzeug vor die Tür gehen und folgte ihr. Die Polizistin stand vor dem Pub und mühte sich, trotz des dichten Schneefalls ihre Zigarette anzuzünden.
    »Ich versuche seit Jahren, es mir abzugewöhnen«, sagte sie, als Pippa zu ihr trat. »Aber ist Versuch nicht nur die Kurzform für Versuchung? Auch eine?«
    »Ich bin Nichtraucherin«, erwiderte Pippa, woraufhin Rebecca den Rauch mit der Hand wegwedelte.
    »Schöne Feier. Da Herr von Kestring bezahlen muss, trinken alle, als gäbe es kein Morgen.« Rebecca lachte vergnügt. »Das gibt eine imposante Rechnung.«
    »Darf ich um eine bitten?« Barbara-Ellen gesellte sich zu ihnen und zupfte eine Zigarette aus der angebotenen Schachtel. »Einmal im Monat. Höchstens«, erklärte sie angesichts Pippas Erstaunen. »Ich brauche meine Stimme … und meine Lungen.«
    »Wird dein Mann Johannes Ärger machen?«, fragte Pippa.
    »Nur über meine Leiche«, antwortete Barbara-Ellen grimmig. »Das wagt nicht einmal Hasso. Er weiß, wie viel mir an dem Jungen liegt.«
    »Wie viel ist das denn genau?« Rebecca versuchte, die Frage harmlos klingen zu lassen.
    »So viel, wie ohne Sex möglich ist«, sagte Barbara-Ellen ernsthaft. »Er ist wie ein kleiner Bruder für mich.«
    Kleiner Bruder …, dachte Pippa. Ich muss endlich daran denken, Freddy ein paar Bilder seiner Göttin zu schicken, wenn ich nicht riskieren will, dass mein kleiner Bruder nicht mehr mit mir verwandt sein möchte.
    »Ihr Gatte hat sich ja schnell mit einem neuen Assistenten beholfen«, bohrte Rebecca unauffällig weiter.
    »Hendrik?« Barbara-Ellen lachte auf. »Wenn er sich mit dem mal keine Laus in den Pelz setzt. Der tut nichts ohne Kalkül. Würde mich nicht wundern, wenn sein Eifer, Hassos Gesicht zu wahren, meinen Mann noch teuer zu stehen käme.«
    »Geht es im Ensemble immer so hoch her?«, fragte Rebecca.
    Barbara-Ellen winkte ab. »Das war noch gar nichts. Wir befinden uns mitten auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten, Detective Inspector, da verschwimmen schon mal die Grenzen zwischen Rolle und Realität. Das darf man alles nicht zu ernst nehmen.«
    Rebeccas Gesicht war anzusehen, dass sie die Lage etwas skeptischer betrachtete.
    Im Pub ging es hoch her, als sie wieder hereinkamen. Ein spontaner Chor hatte sich zusammengefunden, gab fröhliche Folksongs zum Besten und wurde laut bejubelt. An der Bar sah Pippa Phoebe mit Sir Michael stehen, der eindringlich auf die alte Dame einsprach. Aber diese schien nicht hören zu wollen, was er ihr zu sagen hatte, da sie abwehrend den Kopf schüttelte. Als Pippa sich an die Theke stellte und darauf wartete, dass Tom sie bemerkte, sagte Phoebe gerade: »Es gibt Dinge, die ich auch nach sechzig Jahren noch nicht vergessen kann, Michael.«
    Sir Michael versuchte vergeblich, Phoebes Hand zu ergreifen. »Was muss ich tun, damit du mir verzeihst? Wir beide sind alt, uns bleibt vielleicht nicht mehr viel Zeit.«
    »Todesahnungen?«, fragte Phoebe spöttisch. »Du Ärmster. Danach steht mir nicht der Sinn. Ich habe nicht vor, dir Absolution zu erteilen. Das ist nicht meine Aufgabe. Und jetzt entschuldige mich bitte, ich möchte mich amüsieren – und nicht uralte Geschichten aufwärmen.«
    Sie drehte sich um und drängte sich durch die Menge.
    »Himmel, Phoebe«, sagte Sir Michael leise zu sich selbst, »wenn du nur nicht so stolz wärest …« Er bemerkte Pippa direkt neben sich und verstummte.
    »Alles in Ordnung?«, sagte Pippa, nur um die peinliche Stille zu füllen.
    Sir Michael straffte die Schultern. »Alles bestens, meine Liebe«, erwiderte er, »ich muss mich allerdings leider auf den Weg machen, auf mich wartet noch Arbeit. Wir sehen uns morgen.«
    Er ging zur Garderobe, zog seinen Mantel über und verließ die Feier, ohne sich von seinen Kollegen zu verabschieden.
    Mit einem Tablett gut gefüllter Cider-Gläser setzte Pippa sich zu Debbie, Anita, Duncan und Alain. Als der Franzose mit einem Hinweis auf sein Mineralwasser dankend ablehnte, sagte sie: »Probier doch mal einen Schluck. Oder trinkst du grundsätzlich keinen Alkohol?«
    Der Franzose schüttelte den Kopf. »Doch, schon. Aber mein Bier muss dunkel sein und eine Schaumkrone tragen.«
    »Du denkst, das ist Bier?« Duncan lachte dröhnend. »Das ist Apfelwein, mein Hamlet!«
    »Dieser Cider ist Tom Barrels Visitenkarte. Er keltert ihn selber – und hat uns alle davon überzeugt, dass dieses Getränk genauso edel sein kann wie bester Wein«, ergänzte Pippa. »Du müsstest das doch kennen. Ich habe in

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