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Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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Frankreich schon göttlichen Cidre getrunken.«
    »Hast du Cidre gesagt?« Alains Gesicht hellte sich auf. »Ich stamme aus der Bretagne, und wir machen den besten Cidre der Welt.« Er griff nach einem Glas und stürzte den Inhalt in einem Schwung hinunter, setzte ab, wischte sich den Mund und griff das nächste. »Und dieser Tom Barrel hat viel von uns gelernt!«
    »Du bist Bretone?!« Duncans Pranke ergriff die Hand des attraktiven Franzosen und schüttelte sie begeistert. »Darauf müssen wir trinken, mein keltischer Bruder. Tom Barrel ist ein echter Manxman  – direkt von der Isle of Man. Wir sind alle eine Familie. Weißt du, dass die Bretagne von uns Brittany oder Little Britain genannt wird? Oder in meiner Sprache: a’ Bhreatainn Bheag  – klingt das nicht so prächtig wie dein Land?«
    Alain Bettencourt wirkte etwas überrumpelt von der rauen Herzlichkeit des Schotten, wehrte sich aber nicht, als Duncan eine weitere Runde Cider anschleppte.
    »Zwillinge – seit der Geburt getrennt«, raunte Debbie Pippa zu, »ich sag ja: immer für eine Überraschung gut, deine Gaukler.«
    Da Alain streng auf seine Figur achtete und nur wenig gegessen hatte, tat der Apfelwein schnell seine Wirkung.
    »Ich werde ein einzigartiger Hamlet sein!«, verkündete er lautstark, und Duncan applaudierte begeistert.
    »Die Kelten-Connection rockt die Bühne!«, setzte Duncan noch eins drauf.
    Arm in Arm wankten sie zum Tresen, nachdem sie gemeinsam beschlossen hatten, sich hochprozentigeren Genüssen zuzuwenden und ihren Manx-Bruder Tom um Beratung zu bitten.
    Pippa sah ihnen amüsiert hinterher und bemerkte, dass sie nicht die Einzige war. Auch Hendrik und von Kestring beobachteten die beiden neuen Freunde, als sie vorbeitorkelten. Der Regisseur und sein aktueller Assistent hatten dabei den exakt gleichen Gesichtsausdruck: ein hämisches Grinsen.

ippa ging zögerlich die Auffahrt zum Harmony House Hotel hinauf. Einerseits neugierig, scheute sie sich andererseits vor dem ersten Zusammentreffen mit Hasso von Kestring nach der gestrigen Feier.
    Ihre große Hoffnung lag darin, dass der Regisseur von Lysander an diesem Montag in seine Schranken gewiesen werden könnte und ihre Pflichten nach seiner Ablösung zu reinem Vergnügen würden.
    Pippa hatte den Vorplatz des Hotels erreicht, als das Portal sich öffnete und das Ehepaar von Kestring die Freitreppe hinunter zum davor wartenden Taxi ging.
    »Das Gespräch mit Smith-Bates wird nicht lange dauern«, sagte von Kestring zu Barbara-Ellen und rieb sich aufgeräumt die Hände, was ihm einen erstaunten Seitenblick seiner Gattin einbrachte.
    Auch Pippa war verblüfft. Der Regisseur sah nicht aus wie jemand, der befürchtete, seines Amtes enthoben zu werden – im Gegenteil: Er war bester Laune.
    »Guten Morgen, Pippa!«, rief von Kestring heiter, wandte sich aber sofort wieder seiner Frau zu. »Du machst so lange Sprechübungen mit deinen Kollegen. Das dürfte dir nicht schwerfallen, schließlich hast du sie bei mir schon oft genug erlebt.«
    Charmant ist anders, dachte Pippa ironisch. Wenn das ein Kompliment sein soll, gibt es für dich noch einiges zu lernen, Hasso. Mich würdest du so jedenfalls nicht zurück in dein Zimmer locken.
    »Sollte es bei mir wider Erwarten doch länger dauern und du mit deinem Latein am Ende sein«, fuhr von Kestring fort, »wird unsere liebenswerte Betreuerin«, er verbeugte sich leicht vor Pippa, »gewiss ein Unterhaltungsprogramm aus einem ihrer wagemutigen Hüte zaubern. Und wenn ich zurück bin, wird weiter geprobt.«
    Pippa erwiderte die Verbeugung mit einem knappen Nicken. Lügst du dir selber in die Tasche, dachte sie, oder hast du tatsächlich nicht verstanden, dass Lysander heute entscheidet, ob du überhaupt hierher zurückkommen darfst?
    »Mach dir um uns keine Sorgen«, sagte Barbara-Ellen, trotz seiner Worte keineswegs verärgert, »konzentriere dich lieber darauf, deine Haut und deinen Job zu retten.« Sie sah ihn eindringlich an. »Ich hoffe sehr, dass du dich darauf besinnst, aus welchem Grunde wir hier sind.«
    Von Kestring winkte ab und lächelte triumphierend. »Vertrau mir, meine Liebe. Wenn ich aus Stratford wiederkomme, beginnt für uns beide eine neue Zeit – das garantiere ich dir. Ich werde in Stratford alles in die Waagschale werfen, was ich habe, weiß und bin. Und das wird todsicher reichen.«
    »Auch für eine Tour des Stücks durch Europa?«, fragte Barbara-Ellen zweifelnd.
    »Ha! Ein kleiner Schritt für mich – ein

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