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Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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Dame war die Freude an dieser Aufgabe anzusehen. Pippa gesellte sich zu ihnen und begrüßte sie herzlich.
    »Ich bin so glücklich«, sagte Anita atemlos. »Seit Mrs Smith-Bates mit mir übt, scheint alles viel leichter.«
    »Ich heiße Phoebe, meine Liebe«, erinnerte Phoebe sanft.
    Anitas Gesicht färbte sich vor Freude eine Schattierung dunkler. Als sie von Duncan gerufen wurde, ging sie zu ihm und Chris hinüber.
    »Ich freue mich, dich hier zu sehen, Phoebe, aber ich bin erstaunt«, sagte Pippa.
    »Ich arbeite gern mit jungen Menschen.« Phoebe ließ den Blick durch die Bibliothek schweifen.
    Pippa schüttelte den Kopf. »Du machst mir nichts vor. Dass du dich freiwillig mit Sir Michael in einem Raum aufhältst, muss einen triftigen Grund haben. Glaub bloß nicht, dass mir eure kleinen Duelle entgangen sind. Ich weiß, dass du deine Erfahrung gern an Nachwuchsschauspieler weitergibst, aber du bist heute noch aus einem anderen Grund hier: Du willst von Kestrings letzten Auftritt nicht verpassen.«
    »Anita braucht dringend moralische und sprachliche Unterstützung. Ich habe es ihr gestern angeboten, und ich halte meine Versprechen.« Sie legte Pippa die Hand auf den Arm. »Und wer weiß? Vielleicht bin ich es ja auch leid, immer der Streithammel zu sein …«
    »Oma Will wird sich freuen, das zu hören«, sagte Pippa.
    Phoebe deutete auf Dana Danvers und Alain, die auf der Bühne die Schlafzimmerszene zwischen Hamlet und seiner Mutter probten, und fragte: »Wer von den beiden gibt die Gertrud?«
    Pippa lachte und wunderte sich sowohl über die scharfe Beobachtungsgabe der alten Dame als auch über deren Geschicklichkeit, von einem unbequemen Thema zu einem unverfänglichen zu wechseln.
    »Super Requisite«, sagte Chris begeistert und drehte den Totenkopf zwischen den Händen.
    Duncan trommelte mit zwei Unterarmknochen rhythmisch auf die Sitzfläche des benachbarten Stuhls und sang Anita an: »All you need is love … ratadadadah … all you need is love, love … love is all you need …«
    »Ich wünsche mir Nebelschwaden auf der Bühne, wenn ich aus dem Grab krieche«, schwärmte Chris, »und blaudunkles Licht … dazu den Schrei einer Eule …«
    Sir Michael und Hendrik kamen wieder herein, und Pippa fiel auf, dass Sir Michaels Gesicht um Jahre gealtert wirkte. Er sah Phoebe lange an, dann ging er zu seinem Stammplatz am Fenster und ließ sich schwer in den Ohrensessel fallen.
    »Dies ist Hamlet, mein Hotelleiter. Es ist der Hahn, der kräht – von Eulen wurde nichts erzählt«, korrigierte Hendrik hämisch, der Chris’ letzte Bemerkung aufgeschnappt hatte.
    »Es war die Nachtigall und nicht die Lerche, die eben jetzt dein banges Ohr durchdrang« , zitierte Anita aus Romeo und Julia, um Hendriks süffisanter Zurechtweisung die Schärfe zu nehmen.
    » Still, horch!  – Die Eule war’s, die schrie, der Unheilsbote, der grässlich gute Nacht wünscht … « Duncan stieß einen Vogelschrei aus und spielte einen Trommelwirbel, um die düsteren Worte aus Macbeth dramatisch zu untermalen.
    Auch die anderen Mitglieder des Ensembles versammelten sich jetzt um Chris und suchten nach weiteren Tierzitaten aus Shakespeare-Dramen. Es wurde gejault, gebellt, miaut und geheult, bis Barbara-Ellen lachend rief: »Wunderbar. Da sind wir ja schon mitten in der Stimmbildung. Darf ich den gesamten Zirkus hier herüberbitten? Ich möchte mit der Atemdressur beginnen.«
    Endlich hatte Carlos Kwiatkowski den kleinen Laden im Souterrain eines mehrstöckigen Hauses nahe des Busbahnhofs von Cheltenham gefunden. Vorsichtig ging er die nur unzulänglich vom Schnee befreiten Stufen zur Ladentür hinunter und hielt sich dabei am eiskalten Metallgeländer fest. Als er die Klinke herunterdrückte, tat sich nichts. Vergeblich versuchte Carlos, durch die Scheiben in der Tür zu spähen, aber diese waren nicht nur schmutzig, sondern auch mit Stickern verklebt. Er entdeckte in der Mauer einen winzigen Klingelknopf und drückte mehrmals.
    Gerade wollte er resigniert wieder hinaufsteigen, als innen ein Schlüssel umgedreht wurde und die Tür sich einen Spalt weit öffnete. Ein bebrilltes Gesicht schob sich heraus, und der Mann bellte: »Nur mit Termin.«
    »Richard Arnold? Kwiatkowski! PaperRazzi !«, rief Carlos schnell, bevor die Tür sich wieder vor seiner Nase schließen konnte.
    »Dann kommen Sie mal rein«, sagte der Mann und winkte Carlos, ihm zu folgen. Zu Carlos’ Überraschung war der Computerfachmann höchstens Anfang

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