Dinner for one, Murder for two
Anteilnahme. Danke, im Namen Hettys.« Sie rieb sich die Hände. »Und jetzt auf zu Tom . Alle sind herzlich eingeladen, im Pub Rowdys Leben und Hideaway zu feiern.«
Im großen Gesellschaftsraum des Pubs war eine riesige Tafel in U-Form aufgebaut, die allen Platz bot. Die Stimmung war gelöst, als die Gäste sich ihrer dicken Wintermäntel entledigten, an der Bar ein erstes Getränk holten und in Grüppchen beieinander standen, bevor sie sich nach und nach einen Platz am Tisch suchten.
Debbie drückte Pippa ein Glas Cider in die Hand. »Wie geht es dir, meine Liebe?«
»Erstaunlich gut«, erwiderte Pippa, »ich hatte befürchtet … ich weiß nicht … dass alles ungeheuer sentimental sein würde.«
»Nicht in Hideaway«, sagte Phoebe und hielt Tom Barrel ihr leeres Glas unter die Nase. »Würdevoll ja – sentimental: nein.«
Zufrieden sahen sie sich um. Alle unterhielten sich lebhaft miteinander, prosteten sich zu und warteten auf das Essen. Phoebe runzelte die Stirn, als sie Sir Michaels Blick auffing, der sie quer durch den Raum anlächelte und mit einer Handbewegung aufforderte, den Platz neben ihm einzunehmen. »Für dich habe ich noch lange nicht genug getrunken«, murmelte sie und wandte sich ab.
Die Eingangstür ging auf, und Duncan kam herein. Seine Ankunft wurde frenetisch beklatscht, und der Schotte wehrte verlegen Dankesbezeugungen und Schulterklopfen ab, bevor er sich etwas zu trinken bestellte.
»Du hast wunderschön gespielt«, sagte Pippa und reichte den Cider, den Tom Barrel auf die Theke gestellt hatte, an ihn weiter.
»Es war mir eine Ehre«, antwortete Duncan und leerte sein Glas mit großen Schlucken. »Dudelsackspielen macht durstig«, erklärte er. »Chris und Johannes kommen gleich nach, sie machen noch die Grube zu. Wir sollen ruhig schon mit dem Essen anfangen.«
»Kommt nicht in Frage«, bestimmte Phoebe, »die beiden haben am härtesten gearbeitet. Wir warten.«
Ein Raunen ging durch die Gesellschaft, als das Essen aufgetragen wurde: erst große Schüsseln mit Erbsenpüree und Ofenkartoffeln, dann Platten mit Fasanenbraten und Saucieren mit Bratensauce. Dazwischen standen Krüge mit Cider, aus denen sich jeder selbst bedienen konnte. Rebecca Davis fand einen Platz bei Sam Wilson, Carlos Kwiatkowski und Dr. Mickleton und sprach leise mit den dreien, die ihr aufmerksam zuhörten.
Das Ensemble saß zusammen, bis auf Barbara-Ellen, die sich ein paar Plätze weiter in bester Laune von den betagten Dorfcharmeuren hofieren ließ. Von Kestring trug noch immer einen mürrischen Gesichtsausdruck zur Schau und kaute lustlos auf einem Stück Fasan herum, während er seine Frau beobachtete.
Dann wandte er seine Aufmerksamkeit Dana zu, die das Fleisch des Fasans zwar mit zierlichen Bewegungen zerteilte, aber nichts davon aß.
Pippa stand gerade hinter von Kestring, um von dem antiquiert anmutenden Wandtelefon mit Wählscheibe Hetty anzurufen, als er Dana, ohne auf etwaige Mithörer zu achten, fragte: »Heute Abend? In meinem Zimmer?«
Dana Danvers errötete. Mit einem verlegenen Blick auf Barbara-Ellen flüsterte sie: »Nicht hier. Nicht jetzt!«
Der Regisseur ignorierte ihre Bemühungen um Diskretion und sagte laut: »Gut, dann eben später. Im Taubenhaus.«
»Danke nein. Da ist es mir wirklich zu kalt.«
Von Kestrings Lippen wurden schmal. »Was denn, was denn: heute kein heißes Blut? Ich denke doch …«
Pippa hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten, um von weiteren Details aus von Kestrings Liebesleben verschont zu bleiben. Zu ihrer Erleichterung war die Verbindung nach Berlin endlich hergestellt, und Hetty nahm ab.
Tom Barrel hatte die Dorfbewohner auf das Telefongespräch vorbereitet, er ließ den Geräuschpegel per Handzeichen ansteigen, als Pippa sagte: »Hier ist dein Hideaway, Oma Will.«
Sie hielt den Telefonhörer in die Luft, so dass die alte Dame die ausgelassene Stimmung der fröhlichen Runde hören konnte. Dann erwies sich Tom Barrel als Meister der Improvisation. Er hob die Arme und dirigierte. Eine kurze Stille – dann brüllte ein vielstimmiges »Danke, Hetty!« über den Kanal.
Als Pippa auflegte, herrschte zwischen Dana Danvers und Hasso von Kestring Eiseskälte. Die Schauspielerin hatte sich demonstrativ abgewandt, und der Regisseur sah sich gereizt nach jemandem um, an dem er seinen Ärger auslassen konnte.
Als er Johannes Berkel entdeckte, der sich drei Stühle von ihm entfernt angeregt mit Alain unterhielt, hob der Regisseur sein leeres
Weitere Kostenlose Bücher