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Dinner für eine Leiche

Dinner für eine Leiche

Titel: Dinner für eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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werden?
    »Geht es Ihnen gut?«, fragte Mary Jane sorgenvoll. »Wenn Ihnen der Sinn nach einer kleinen Stärkung steht, ich habe noch ein wenig von meinem Lebenselixier auf dem Zimmer.«
    Gloria überlegte nur kurz. »Es geht mir gut, aber ein Schlückchen könnte ich schon vertragen.« Ein zufriedener Ausdruck machte sich auf ihren Zügen breit. »Ich nehme Ihr Angebot gern an. Das wird mir die Glieder stärken.«
    Honey wäre beinahe vom Stuhl gefallen. »Rein medizinisch, natürlich«, meinte sie ein wenig lahm.
    »Medizinisch? Vergiss es!«, erwiderte ihre Mutter. »Jetzt wird gefeiert. Der hat bei mir verschissen bis in die Steinzeit. Und ich bin wieder zu haben. Eine Sache noch«, fügte sie hinzu und wandte sich an ihre Tochter. »Könntest du es noch einmal bei dieser Nummer versuchen? Wenn er an den Apparat geht, gib mir bitte das Telefon, damit ich ihm gehörig die Meinung sagen kann.«
    Honey suchte im Adressbuch von Glorias Handy »Roland in |264| London« heraus. Sie bestätigte und drückte die Anruftaste, während ihre Mutter ihr über die Schulter schaute. Es war, als säße einem ein Geier im Nacken.
    »Ach, und ich dachte, er hätte bei dir verschissen?«, murmelte Honey zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch.
    »Das stimmt, aber ich möchte es ihm selbst sagen.«
    Honey war sich nicht sicher, dass das der einzige Grund war. Ihre Mutter war eine zähe alte Krähe, doch hier ging es um sehr zarte Gefühle. Eine Orgie des Verzeihens war nur ein Riesenbouquet und eine Flasche Champagner entfernt.
    Das Klingelzeichen war eher ein zögerliches Surren als das vertrautere britische Klingeln. Jemand ging an den Apparat. Sie erkannte den Akzent nicht.
    »Wer spricht da bitte?«, fragte der Fremde.
    Honey überlegte blitzschnell. »Landwirtschafts- und Verbraucherministerium, London. Kann ich einen Mr. Mead sprechen?«
    »Der ist gerade weggefahren.«
    »Wissen Sie, wohin er unterwegs ist?«
    »Nach London.«
    Sie dankte ihrem Gesprächspartner, wer immer es auch gewesen war, und beendete den Anruf.
    »Und?«, fragte ihre Mutter.
    »London war das nicht.«
    Ihre Mutter runzelte die Stirn. »Bist du sicher, dass es nicht London war?«
    »Absolut.«
    Nun kochten die wahren Gefühle ihrer Mutter an die Oberfläche. Sie war zutiefst betrübt, und sie war stinksauer. Ganz sicher war sie mit Roland Mead noch nicht fertig, besonders in einem Punkt.
    »Er hat so einen schönen großen weißen Rolls-Royce.«
    Dieser Kommentar überraschte niemanden. Gloria Cross war wie eine Elster, wenn es um Luxusgegenstände ging. Was |265| nützte ihr ein großer Mann mit einem großen Bankkonto, wenn er nicht auch ein großes Auto hatte? Und auf ihrer Prioritätenliste stand nun einmal ein weißer Rolls-Royce ganz weit oben.
    »Ein Riesenauto ist nicht alles.«
    Da kam Smudger hereingestürmt und schwenkte wie wild sein Handy. »Seht euch mal das hier an.« Er rief das Foto auf, das einen von Roland Meads Lastwagen mit tschechischem Nummernschild zeigte. »Das hat mir Richard geschickt, ehe er gestorben ist.«
    Gloria zog einen Schmollmund. »Ich liebe Männer, die international bedeutend sind.«
    Honey war nicht überzeugt. »Na ja, er hält seine osteuropäischen Transaktionen ja ziemlich bedeckt.«
    »Mir hat er davon erzählt«, fuhr ihre Mutter beinahe entrüstet dazwischen.
    Honey hatte gehört, was sie sagte, aber ihre Gedanken rasten bereits mit Höchstgeschwindigkeit. Das hatte etwas zu bedeuten. Mead war ein übler Angeber, und doch rühmte er sich der internationalen Seite seines Geschäftes nicht im Geringsten.
    Sie starrte ausdruckslos vor sich hin. »Ich möchte wissen, warum wohl.«

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    |266| Kapitel 32
    Abendessen bei Steve. Um acht Uhr. Auf alles vorbereitet sein. So erklärte Honey ihren gereiften, aber immer noch ziemlich aktiven Hormonen diese Verabredung.
    Sie hatte sich so schick herausgeputzt, dass es Steve Doherty umhauen würde. Nun wartete sie hier auf ihn, lauerte auf dem Gehsteig vor dem Hotel wie eine Primaballerina in der Kulisse vor dem großen Auftritt. Die Straße war noch nass, aber zumindest hatte der Regen aufgehört. Wie auf Kommando kam ein großes Auto viel zu schnell auf sie zu. Es fuhr haarscharf an den rotweißen Kegeln vorüber, die ein Trupp Straßenarbeiter hinterlassen hatte. Es war auch ein Loch zurückgeblieben, aber nicht irgendein Loch, sondern ein richtig tiefes, das mit Wasser vollgelaufen war. Die Reifen des Autos platschten durch das Wasser. Honey bekam eine

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