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Dinner für eine Leiche

Dinner für eine Leiche

Titel: Dinner für eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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für die Tatzeit von allen Morden. Der letzte hat ihm allerdings einen schlimmen Schlag versetzt.«
    »Kein Wunder. Richard Carmelli war sein Schwager. Hat schon jemand Gina Carmelli befragt?«
    Wieder seufzte Steve, diesmal noch tiefer. »Sie hat die Geschichte ihres Manns bestätigt – vielmehr die Geschichten.« Er lehnte sich in die bequemen, weichen Kissen des cremefarbenen Knole-Sofas zurück. Es war ein teures kleines Stück, das sie |256| auf einer Auktion erworben hatte und für noch mehr Geld neu hatte beziehen lassen. »Gott, ich bin fix und fertig«, murmelte er und schloss die Augen.
    »Ein Bett wäre für dich jetzt genau das Richtige.«
    Ein Auge ging auf und betrachtete sie mit erwartungsvoller Hoffnung. »War das ein Angebot?«
    Sie schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. »Ich dachte, du wärst müde?«
    »Bin ich auch. Könntest du mir noch einen Kaffee einschenken, bitte?«
    Das machte sie und meinte dann, er könnte wirklich ein bisschen Zeit zum Ausruhen brauchen.
    Er murmelte zustimmend und gähnte. Aber im nächsten Augenblick machte er schon einen verlockenden Vorschlag.
    »Wie wär’s mit einem Essen morgen Abend? Bei mir.« Er lächelte verführerisch, die Augen zu einem Schlafzimmerblick gesenkt, der nur zur Hälfte seiner Müdigkeit geschuldet war.
    Sie lächelte zurück. »Das ist aber nett. Das wäre das erste Mal,« sagte sie und ließ einiges an Bedeutung mitschwingen.
    Seine Augenbrauen schossen in die Höhe. »Ach wirklich?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Dass ich zu dir eingeladen bin, Steve. Mein Gott, du bist wirklich müde.«
    Er trank seinen schwarzen Kaffee aus und hielt ihr die Tasse hin. »Bitte noch einen. Ich muss wach bleiben. Ich habe viel zu viel Stress. Der Chief Constable sitzt mir im Nacken.«
    Honey schnitt eine Grimasse. »Könnte schlimmer sein. Mir trampelt hier eine Rentnerin mit gebrochenem Herzen auf den Nerven herum.«
    Wieder dieses Lächeln, das um seine Mundwinkel spielte.
    »Da hast du recht. Wie geht es deiner Mutter?«
    »Staatstrauer. Sie erzählt allen und jedem, dass sie eine Virusinfektion hat und niemanden sehen will, bis sie es überstanden hat. In ein, zwei Tagen geht sie vielleicht wieder zum Golf oder macht ihre Schicht im Second-Hand Rose. Das ist ein Kleiderladen«, |257| erklärte sie, nachdem er ihr einen fragenden Blick zugeworfen hatte.
    Er stellte seine leere Tasse ab. »Tomatensaft, Eigelb und Mehl.«
    Sie begriff, worauf er hinauswollte. »Ja, wenn es nur ein gewöhnlicher Kater wäre. Nützt nichts, wenn einen jemand versetzt hat.«
    Steve drehte sich um und schaute ihr nach, als sie in die Küche ging. Als sie zurückkam, hatte er das Kinn auf die Hände gestützt und folgte jeder ihrer Bewegungen. Seine sexy Augen musterten sie so, dass sie sich ganz … na ja … auch sexy fühlte.
    »Deine Mutter muss mal unter Leute, damit sie über die Sache hinwegkommt.«
    Honey setzte sich neben ihn, streckte den Arm träge auf der Sofalehne aus.
    »Das habe ich ihr auch vorgeschlagen. Sie hätte mir beinahe den Kopf abgerissen. Hat mich angekeift, ich sollte ihr bloß nicht sagen, auf der Welt gäbe es noch mehr Männer, denn alle, die auch nur annähernd ihr Alter hätten, wären schon halbtot.«
    In stummer Ergebenheit streckte Steve die Hand hoch. »Was weiß denn ich von Frauen? Und was von Männern, wenn ich schon mal dabei bin?«
    Honey schenkte noch zwei Tassen frischen Kaffee ein. »Für Alkohol ist es noch zu früh.«
    »Hat der abtrünnige Galan sich wieder mal bei ihr gemeldet?«
    Sie nickte. »Mutter hat sich geweigert, das Gespräch anzunehmen. Lindsey hat mit ihm geredet. Er hat ihr erzählt, er wäre in London.«
    »Das ist auch gut so. Dann ist Schluss mit der Sache und basta.«
    »Nein, da kennst du meine Mutter schlecht. Sie hat versucht, ihn zurückzurufen.«
    Seufzend begann er in seiner rechten Jackentasche zu suchen. |258| »Ich habe hier irgendwo den Bericht des Gerichtsmediziners zu Carmelli.«
    Honey nahm einen Schluck Kaffee und beobachtete ihn, wie er ein Stück Papier auseinanderfaltete, das aus einem Notizbuch herausgerissen war. Seine Bewegungen wirkten sicher und männlich. Positiv. Volle Kraft voraus. Sie errötete. Und das hatte nichts mit dem Kaffee zu tun.
    Seine blitzblauen Augen unter den dunklen Wimpern huschten zwischen ihr und dem Zettel hin und her.
    »Natürlich ist das nicht der offizielle Bericht. Ich habe mir nur das Wichtigste aufgeschrieben.«
    Er lächelte ein bisschen müde, als hätte

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