Dinner mit Rose
auf der Fahrt zum Flughafen einstudiert hatte. Er musste gewirkt haben, denn Graeme wurde knallrot und beschuldigte mich, die Fernbedienung des Garagentors mitgenommen zu haben, als ich damals gegangen war. (Was nicht der Fall war, aber ich hätte es getan, wenn ich daran gedacht hätte.)
Kim studiert an der Waikato University Mediendesign. Ihr war aufgegangen, dass Otago zwar weit weg von ihrer Mutter war, zugleich aber auch weit weg von Andy. Als sie das letzte Mal nach Hause kam, war ihr Haar knallrot. Sie weist uns aber ständig darauf hin, dass sie sich noch nicht die Brustwarzen gepierct oder ihre Prüfungen versiebt hat und auch noch nicht schwanger geworden ist – also es könnte alles noch viel schlimmer sein.
Hazel hat das Reiki aufgegeben und einen Töpferkurs an der Highschool belegt. Zum Geburtstag bekam ich einen Tonaschenbecher. Er hatte eigentlich eine Kaffeetasse werden sollen, aber Tassen gelingen ihr noch nicht. Wir bewahren die Schweinegabel darin auf.
Stu ist mit einem skandinavischen Fitnesstrainer namens Björn zusammen. Scheinbar ist er keine Intelligenzbestie, aber er sieht aus wie ein nordischer Gott, hilft alten Damen über die Straße und ist bestückt wie ein Hengst. Bei der Vorstellung kann einem schwindelig werden.
Bretts und Clares viertes Baby ist jeden Tag fällig. Clare hat resigniert; sie sagt, sie hat sowieso vergessen, wie es ist, eine Nacht durchzuschlafen, also kommt es darauf jetzt auch nicht mehr an. Brett sagt, er bekommt einen Tobsuchtsanfall, wenn ihm noch einmal jemand auf den Rücken klopft und fragt, ob er inwischen weiß, woran das liegt. Außerdem hat er gedroht, Scott zu Brei zu schlagen, wenn er sich erdreistet, weitere Witze über die Ironie des Schicksals zu rei ßen, seine Frau einen Tag vor seiner Vasektomie noch schn ell zu schwängern.
Scotty sucht immer noch nach seiner Traumfrau. Er hat immerhin seinen Rattenschwanz abgeschnitten, was seine Chancen erhöhen dürfte.
Ich habe gehört, dass Cilla mit einem netten jungen Schaffarmer von der Küste ausgeht. Sie winkt Matt auf der Straße zu, aber wenn sie und ich uns begegnen, tut sie meistens so, als hätte sie mich nicht gesehen.
Matt und ich leben in Tante Roses Haus. Wir haben ein neues Dach und eine neue Dusche, und irgendwann werden wir es uns auch leisten können, es ordentlich isolieren zu lassen. Es wäre vernünftiger gewesen, das Haus abzureißen und neu aufzubauen, aber das haben wir nicht übers Herz gebracht. Und selbst wenn wir uns dazu entschlossen hätten – die seelischen Schäden bei Percy und den Hunden wären nicht zu verantworten gewesen.
Manchmal bin ich mir sicher, einen Hauch von Tante Roses Parfüm in der Luft wahrzunehmen oder einen flüchtigen Blick auf ein Stück karminroten Satin zu erhaschen, als würde ihr Morgenmantel um eine Ecke wehen. Und sie muss auch dafür verantwortlich sein, dass ich am Tag der Arbeit mit zwei kleinen, mickrigen Zucchinisetzlingen aus dem Baumarkt nach Hause gekommen bin. Während der letzten drei Monate haben wir ungefähr siebenundzwanzig Zucchinis pro Tag geernt, und Matt droht mit Scheidung, wenn ich noch ein einziges Mal eine Zucchiniquiche mache. Ich bin ziemlich sicher, dass er es nicht ernst meint.
Danksagung
G anz herzlich möchte ich mich bei Louise Thurtell und Ali Lavau bedanken, den nettesten und kreativsten Verlegerinnen bzw. Redakteurinnen, die man sich denken kann.
Ich danke Kelly Foster dafür, dass sie meinen Roman lesen wollte und er ihr gefallen hat. Einer Freundin dein eigenes Manuskript zu geben ist noch schlimmer, als den neuen Freund zwecks elterlicher Begutachtung mit nach Hause zu bringen, und wenn sie mir nicht immer Mut gemacht hätte, wäre ich wohl nie so weit gekommen.
Und am meisten danke ich Jarrod, der es klaglos hingenommen hat, dass ich meine gesamte Freizeit am Laptop verbracht habe, und der die ersten fünfzig Seiten gelesen und für gut befunden hat, obwohl keine Kampfszenen darin vorkamen.
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