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Dinnerparty

Titel: Dinnerparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Clausen
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Im Haus war es ruhig. Es schien außer ihr noch niemand wach zu sein. Sie wusste, dass sie nicht mehr einschlafen würde. Ihr ging viel zu viel im Kopf herum. Sie musste ihrem Chefredakteur erklären, dass es keine Story mehr gab. Sie würden wieder überlegen müssen, mit wem sie das Starporträt für die ›Stars & Style‹ machen könnten, und dabei lief ihnen die Zeit davon. Die nächste Ausgabe musste bald in den Druck. Und dann war da noch Bens Besuch. Sie hatte wirklich keine Zeit zu verlieren. In Hamburg wartete eine chaotische Wohnung auf sie, die sie zumindest ein bisschen für ihre Gäste herrichten wollte. Sophie beschloss, leise nach unten zu schleichen und sich einen Kaffee zu machen.
    Sie nahm ihren Becher mit auf die Terrasse. Im Garten roch es nach Gras und Sommer. Ein neuer Tag. Der erste Tag, den Laura nicht mehr erlebte. Sophie fröstelte, obwohl es bereits warm war. Lauras Leiche war jetzt im Rechtsmedizinischen Institut. Wann war wohl ihre Obduktion? Warum war Laura tot zusammengebrochen? Sophie wusste, dass ihre Gedanken den ganzen Tag nur um diese eine Frage kreisen würden. Sie musste sich auf den neuesten Stand der Dinge bringen lassen. Für Fehmarn war die Rechtsmedizin in Lübeck zuständig und damit ihr alter Freund Lutz Franck. Nicht, dass sie wirklich Freunde waren, im Gegenteil. Sophie wusste, dass Lutz Franck seine Doktorarbeit hatte schreiben lassen. Sie hatte ihn nie darauf angesprochen. Es reichte, dass er wusste, dass sie im Bilde war. Ihm blieb gar nichts anderes übrig, als ihr Informationen zu geben, die er eigentlich nicht weiterleiten durfte. Er hatte viel zu viel Angst, dass sie ihr Wissen publik machen würde. Sophie schüttelte schweigend den Kopf. Sie käme im Leben nicht auf die Idee, Lutz für sein Jahre zurückliegendes Fehlverhalten anzuschwärzen. Er war ein hervorragender Rechtsmediziner und nur das zählte. Trotzdem hatte sie ihren Trumpf im letzten Sommer ausgespielt. Lutz hatte ihr helfen müssen, den Mörder der blonden Kitesurferinnen zu finden. Sophie atmete die herrliche Luft ein und fasste einen Entschluss. Sie würde Lutz auch zu diesem Todesfall ein paar Fragen stellen. Noch war es zu früh, aber in ein paar Stunden würde sie ihn anrufen.
     
    *
     
     
    Stefan wurde wach, als sein Sohn Paul sich energisch zwischen ihn und seine Frau drängelte. Stefan rückte ein bisschen zur Seite, um ihm Platz zu machen, doch ohne Erfolg. Paul starrte ihn wütend an und fing an zu heulen.
    »Mama! Papa ist in meinem Bett!«
    »Papa ist nicht da!«, murmelte Tina müde.
    »Bin ich doch«, erklärte Stefan trotzig und fragte sich, womit er eine solche Behandlung verdient hatte.
    Tina riss die Augen auf. »Stefan? Ach ja, entschuldige bitte. Ich hatte vergessen, dass du hier bist.«
    »Papa weg!«, forderte Paul hartnäckig.
    »Ich freu mich auch, euch zu sehen. Mir war nicht klar, dass ich nicht unangemeldet nach Hause kommen darf. Das wird in Zukunft sicher nicht mehr vorkommen.«
    »Mein Gott, Stefan. Nun beruhige dich!« Tina griff Paul und zog ihn unter ihre Decke. »Alles gut, mein Schatz. Papa meint das nicht so.«
    »Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass ich hier wohne.«
    »Aber doch nicht heute! Wie soll das Kind das denn wissen?«
    Stefan öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Was sollte er auch sagen?
    Paul war wieder eingeschlafen. Tina stieg aus dem Bett, legte den Finger auf ihre Lippen und gab ihm ein Zeichen, ihr zu folgen. Gemeinsam schlichen sie hinunter in die Küche. Tina nahm ihn in den Arm.
    »Schön, dass du da bist.«
    Stefan vergrub seine Nase in ihren kastanienroten Locken und seufzte. »Ich wusste nicht, dass mein Sohn mein Bett zu seinem gemacht hat.«
    Tina grinste und gab ihm einen Kuss. »Nur wenn du nicht da bist. Er ist doch noch so klein.« Sie löste sich aus seiner Umarmung und machte sich an der Kaffeemaschine zu schaffen.
    »Komm, wir setzen uns raus und genießen die Ruhe vor dem Sturm.«
     
    Im selben Moment plärrte das Babyfon los. Finn, der jüngste Spross der Familie, war wach.
    »Ich fürchte, es stürmt bereits«, kommentierte Stefan trocken. »Ich muss jetzt sowieso unbedingt Ingmar anrufen.«
    Tina drückte ihm einen Becher in die Hand und lief die Treppe hoch, um das Baby aus dem Bettchen zu holen. Stefan griff sich das Telefon und wählte die Privatnummer des Staatsanwalts. Ingmar Harder nahm nach dem dritten Klingeln ab.
    »Harder.«
    »Morgen, Ingmar! Stefan Sperber hier!«
    »Was gibt’s?«
    Stefan schilderte

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