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Dinnerparty

Titel: Dinnerparty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anke Clausen
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klappte sie auf und atmete hörbar aus, als er die Schlagzeile las. In einem Film hätte er die dramatische Entwicklung des Falles spannend gefunden. Nur das hier war echt. Und er hatte keine Ahnung, wo Sophie steckte. Er musste plötzlich an dieses Kinderlied denken. Die Version von den Toten Hosen gefiel ihm besser. Zehn kleine Jägermeister.
    Leise sang er den Refrain.
     
    Einer für alle, alle für einen,
    Wenn einer fort ist, wer wird denn gleich weinen?
    Einmal trifft’s jeden, ärger dich nicht,
    So geht’s im Leben, du oder ich.
     
    Ben schluckte. War das der Schlüssel? Er summte die Melodie.
     
    Drei prominente Dinnergäste
    kamen zum Essen vorbei.
    Die Gastgeberin brach tot zusammen,
    da waren sie nur noch drei …   *
     
    Robert Feller griff zum Hörer, sobald er daheim war, und rief die Hamburger Kollegen an. Schnell wurde er zu Kommissar Funke durchgestellt.
    »Kommissar Feller. Was kann ich für Sie tun?«
    »Guten Morgen. Ich hoffe, Sie können uns weiterhelfen. Wir ermitteln in einem, nein, zwei oder auch drei Mordfällen. Die Opfer waren Gäste einer Koch-Show, die für das Fernsehen aufgezeichnet wurde.«
    »Aha! Sie müssen entschuldigen, aber das klingt gerade etwas wirr.«
    »Das stimmt wahrscheinlich. Nun, Sascha Richter war auch einer der Gäste«, erklärte Robert Feller. »Zwei andere sind ebenfalls tot.«
    »Ich verstehe. Zufälle gibt es! Was soll ich Ihnen sagen? Die Obduktion steht noch bevor. Wir werden unter diesen Umständen natürlich genauer hinschauen. Allerdings war ich selbst vor Ort. Eine Nachbarin hat die Leiche gefunden. Richter ist vom Balkon gefallen, daran besteht kein Zweifel. Er war wahrscheinlich betrunken. Wir haben neben der Leiche Glasscherben gefunden. Natürlich wissen wir das alles erst nach der Obduktion genauer, aber es ist ziemlich sicher, dass er erst nach dem Aufprall am Boden gestorben ist. Schädelbruch. Er lag in einer Pfütze Blut. Er muss noch eine kurze Weile gelebt haben. Wahrscheinlich war er aber ohne Bewusstsein.«
    »Gibt es in seiner Wohnung Zeichen eines Kampfes?«, fragte Robert und streifte sich nebenbei die Turnschuhe von den Füßen.
    »Die Kollegen von der Spurensicherung sind noch vor Ort. Ich habe vorhin mit einem gesprochen. Die Wohnung ist wohl sehr verwahrlost. Einen Kampf scheint es aber nicht gegeben zu haben. Es wurden ein paar Scherben im Müll gefunden und ein umgekippter Blumentopf mit einer ausgetrockneten Zimmerpflanze. Der liegt da aber wohl schon länger. Die Nachbarn haben auch nichts gehört.«
    Robert war fast ein bisschen enttäuscht. Dann war Richter in seinem Suff einfach nur vom Balkon gefallen?
    »Okay. Herr Funke, ich bedanke mich für die Informationen. Könnten Sie uns einen Bericht zufaxen, wenn das Ergebnis der Obduktion feststeht?«
    »Immer langsam. Klar faxen wir den Bericht. Aber eine Kuriosität habe ich doch noch für Sie.«
    Robert war ganz Ohr.
    »Die Kollegen von der Spurensicherung haben im Eisfach eine tote Katze gefunden!«
     
    *
     
     
    Sophie war die ganze Strecke zurück nach Hause gerannt. Ihre Gedanken fuhren Karussell. Die neuesten Ereignisse waren mehr als besorgniserregend. Sie konnte es gar nicht erwarten, Ben davon zu erzählen. Sophie hatte gerade den Schlüssel ins Schloss gesteckt, als die Tür aufflog.
    »Ich warte die ganze Zeit auf dich. Wo warst du denn?«, rief Ben aufgeregt.
    »Wo ich war? Bist du verrückt geworden?«
    Er blieb in der Tür stehen und sah sie verwirrt an.
    »Dürfte ich vielleicht in meine Wohnung?«
    Endlich machte Ben Platz. Sophie ging kopfschüttelnd an ihm vorbei.
    »Ich habe mich mit Rob getroffen, weil …«
    »Rob?«
    »Robert Feller.«
    Ben hob amüsiert die Augenbrauen. »Seit wann nennst du ihn denn Rob?«
    »Das kann dir doch eigentlich egal sein, oder? Hör mir einfach zu, okay? Sascha …«
    »… Richter ist tot. Ich habe die Zeitung gefunden.«
    »Jetzt fall mir doch nicht ständig ins Wort«, fuhr sie ihn an.
    »Was ist mit Richter passiert? Konnte dir Feller da was sagen?«
    »Nein. Er muss erst mit den Hamburger Kollegen sprechen.«
    »Schön. Ich werde dann mal die nächste Wand streichen.«
    »Was ist los mit dir?«
    Ben zuckte mürrisch mit den Schultern.
    »Jetzt sei nicht bockig und komm mit mir in die Küche. Ich habe nämlich noch eine Knallerneuigkeit. Ich brauche nur erst einen Orangensaft.«
    Sophie lehnte sich an den Kühlschrank und trank das Glas leer.
    »Und? Was ist das für ein Knaller?«
    Tat Ben ganz gut, mal für einen

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