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Dinotod: Tannenbergs vierter Fall

Dinotod: Tannenbergs vierter Fall

Titel: Dinotod: Tannenbergs vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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aufgequollenen Adern durchsetzten Handrücken, die an verschiedenen Stellen heftig bluteten. Ohne über die Konsequenzen seiner Handlung nachzudenken, versuchte er in einer geschwind ausgeführten Bewegung mit den Handrücken den Schweiß aus seinem geröteten Gesicht zu wischen.
    Als zwei ältere Frauen, die in unmittelbarer Nähe diesem unwirklichen Schauspiel beiwohnten, das Furcht erregende Ergebnis dieser Aktion sahen, schrien sie sofort entsetzt auf.
     
    Der vom Leiter des K 1 höchstpersönlich entgegengenommene Anruf erreichte die beiden Kriminalbeamten kurz nachdem sie in den Gersweiler Weg eingebogen waren.
    „Die Zentrale. Einsatz! Los, mach sofort kehrt!“, schnauzte Tannenberg seinen jungen Mitarbeiter von der Seite her an.
    Ohne zunächst diesen Befehl zu kommentieren warf Kommissar Schauß das Blaulicht aufs Dach und riss das Steuer herum. Erst danach stellte er eine nicht unbedeutende Frage: „ Wohin kehrt? Zurück in den Almenweg?“
    „Nein, natürlich nicht! Hoch zum Kaiserberg. Schnell!“
    „Warum? Was ist denn passiert?“
    „Irgendeiner hat über Notruf gemeldet, dass dort oben gerade ein Irrer versucht, über den Zaun der Gartenschau zu klettern.“
    „Ja und, was geht uns das an?“
    „Mensch, Junge, der Idiot bedroht die Leute mit einer Waffe! Außerdem sind wir am nächsten dran!“
    „Um Gottes willen! Ein Amokläufer?“
    „Keine Ahnung! Auch das noch! Als ob wir nicht wirklich schon genug um die Ohren hätten.“ Tannenberg nickte in Richtung der rotierenden Signalanlage. „Komm, hol das Ding vom Dach. Sonst kriegt der Kerl bloß noch mehr die Panik.“
    Kommissar Schauß befolgte umgehend die Anweisung. Das von ihm gesteuerte zivile Dienstfahrzeug traf genau zu dem Zeitpunkt auf dem Parkplatz ein, als ein mit einem dunklen Jogginganzug bekleideter Mann gerade den Zaun erfolgreich überwunden hatte.
    „Da ist der Kerl!“, fauchte Tannenberg zu seinem Nebenmann. „Fahr vor zum Tor!“
    Als die beiden Kriminalbeamten den Nordeingang erreichten, mussten sie jedoch feststellen, dass die Zufahrt zum Gartenschaugelände durch einen Holztransporter blockiert war. Vom zuständigen Fahrer weit und breit keine Spur. Also stellten sie ihr Auto auf dem Parkplatz ab und machten sich notgedrungen zu Fuß auf die Verfolgung des vermeintlichen Amokläufers.
    Etwa in Höhe der Stelle, an welcher der Eindringling über den Zaun geklettert war, legten die beiden Polizeibeamten nach ihrem 200-Meter-Spurt eine kurze Verschnaufpause ein. Suchend blickten sie sich um. Nachdem sie sich ein wenig erholt hatten, rannten sie weiter.
    „Polizei. Machen Sie Platz! Wo ist er hin?“, schrie Tannenberg der sensationslüsternen Meute in den Rücken, die sich allem Anschein nach ebenfalls zur Verfolgung des Mannes aufgemacht hatte.
    „Wer?“, gab eine direkt vor ihm gehende, hagere Frau zurück? „Der mit der komischen Kriegsbemalung?
    „Kriegsbemalung?“, blaffte Tannenberg verständnislos zurück. „Wo ist der Mann hin?“
    Aber diese Frage hätte er sich eigentlich sparen können, denn auch ohne die vielen ausgestreckten Arme, die auf seinen Ausruf hin in Richtung des Dinoparks geworfen wurden, hätte er sogleich gewusst, wohin der Mann entschwunden war. Er musste nichts anderes tun, als dieser vielköpfigen Hammelherde zu folgen.
    Die Nachricht hatte sich anscheinend wie ein Lauffeuer auf dem Gartenschaugelände verbreitet. Von überall her kommend hatten sich die Besucher auf dem breiten Schotterweg zusammengerottet, der an der vor einem Jahr neu errichteten riesigen Weidenkirche vorbei zum Neumühlenpark und zum Japanischen Garten führte.
    Die Tannenberg an einen Demonstrationszug erinnernde Menschenansammlung schlängelte sich jedoch nicht hinunter ins Tal, sondern schwenkte plötzlich an einer Wegkreuzung nach rechts zum Aussichtsplateau hin.
    „Gehen Sie zur Seite! Kennt irgendjemand von Ihnen diesen Mann?“, rief Tannenberg keuchend, während er sich von hinten kommend einen Weg durch die Menge zu bahnen versuchte. Obwohl sich viele der Sensationstouristen angeregt miteinander unterhielten, beantwortete niemand seine Frage.
    Michael Schauß hatte inzwischen die Zentrale verständigt und massive Verstärkung angefordert. Zwar konnte er natürlich nicht wissen, wie sich diese Angelegenheit weiter entwickeln würde, aber ihm war völlig klar, dass die beiden Kriminalbeamten alleine wohl nicht die geringste Chance haben würden, diesen Pulk von Voyeuren in den Griff zu

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