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Dinotod: Tannenbergs vierter Fall

Dinotod: Tannenbergs vierter Fall

Titel: Dinotod: Tannenbergs vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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seinen Oberkörper auf, atmete ein paar Mal tief durch. „Du glaubst wirklich, dass wir noch eine Chance haben?“
    „Aber natürlich, Brüderlein! Die kommen doch nicht auf uns. Warum sollten die auf uns kommen? Es weiß doch keiner was. Und der Kerl hat mir alles verraten, was er gewusst hat. Alles! Der hat mir bei allem, was ihm heilig ist, geschworen, dass er mir alles gebeichtet hat. Und er hat geschworen, dass er niemandem auch nur ein Strebenswörtchen über die Sache oder über unser Treffen gesagt hat.“
    „Glaubst du das?“
    „Aber sicher! Ach, übrigens: Hab ich dir eigentlich schon gesagt, wie wir weiter strategisch vorgehen werden?“
    „Wie? Was meinst du damit?“
    „Durch das plötzliche Ableben unseres Erpressers sind wir zwar wieder relativ sicher vor Entdeckung, aber wir müssen die Bullen unbedingt noch mehr von dieser Spur ablenken.“
    „Und wie?“
    „Ich hab die ganze Nacht darüber nachgedacht. Es gibt keinen anderen Ausweg: Ich werd jetzt gleich nochmal nach Mainz fahren und versuchen, diese Glück-Mankowski plattzumachen.“
    Schieres Entsetzen packte Peter. In Windeseile glich sich seine Gesichtsfarbe der vergilbten Raufasertapete hinter seinem Rücken an. Er fing am ganzen Körper an zu zittern. „Bist du völlig verrückt geworden?“
    „Wieso? Hast du etwa einen besseren Vorschlag?“, entgegnete Paul und verschwand ohne Abschiedsgruß eilig aus der Küche.
     
    „Chef, ich weiß ganz genau, dass ich diesen Namen, also diesen Walther mit dem Buchstaben ›h‹, irgendwann schon einmal geschrieben habe, als ich einen Bericht abgetippt hab“, meldete sich Petra Flockerzie zu Wort. „Ich weiß nur nicht mehr, wann genau das war. Aber das ist ganz bestimmt schon länger her.“
    Tannenberg schoss wie eine Rakete von seinem Schreibtischstuhl aus in die Höhe und hechtete hinüber zu seiner Sekretärin, die mit hochrotem Kopf in den Akten stöberte. Er setzte sich auf den von Mertel verlassenen Platz und begann ebenfalls aufgeregt in den Handakten zu wühlen.
    „Was veranstaltet denn ihr beiden da?“, fragte plötzlich Kommissar Schauß, der von Tannenberg unbemerkt gemeinsam mit seinem Kollegen Armin Geiger den Raum betreten hatte.
    Mit hastig ausgesprochenen, kurzen Sätzen klärte Petra Flockerzie die Neuankömmlinge über den aktuellen Stand der Dinge auf.
    „Flocke, das war mein Bericht“, erklärte Kriminalhauptmeister Geiger, so gelassen, als ob es sich dabei um eine völlige Nebensächlichkeit handelte. „Ich erinnere mich ganz genau: So heißen die Neffen der ermordeten Frauenbeauftragten, die beiden Walther-Brüder.“
    „Was?“
    „Ja, Chef, mit denen hab ich mal kurz telefoniert, als ich die Verwandtschaftsverhältnisse der Toten abgeklärt hab. Das war ziemlich am Anfang der Ermittlungen. Ich erinnere mich deshalb so gut daran, weil Peter und Paul – das sind doch welche aus der Bibel, wenn ich mich nicht irre.“
    „Nein, lieber Geiger, da irrst du dich ausnahmsweise mal nicht: das sind die beiden Apostel Petrus und Paulus“, stimmte Tannenberg zu. „Die sind beide angeblich am selben Tag den Märtyrertod gestorben. Und deswegen haben Peter und Paul auch immer zusammen Namenstag.“
    „Ach so, Chef. Das ist ja interessant.“
    „Los, such mal schnell den Bericht raus, in dem etwas über die beiden drinsteht. Aber meinen ehrlichen Respekt, Geiger: Du hast wirklich ein phänomenales Gedächtnis.“
    „Danke, Chef“, antwortete Geiger mit stolzgeschwellter Brust und ergänzte überheblich: „Sie hätten eben gleich den Richtigen fragen sollen.“
    Ziemlich schnell hatte Geiger seinen Bericht gefunden und ihn gleich, ohne selbst auch nur einen einzigen Blick hineinzuwerfen, an Tannenberg weitergereicht.
    Der fraß sich gierig in die entsprechenden Stellen hinein und gab bereits wenig später seine Zusammenfassung des Gelesenen laut zum Besten: „Es existieren anscheinend nur zwei enge Verwandte, und zwar diese beiden Brüder. Keiner von ihnen ist vorbestraft oder sonstwie bisher negativ aufgefallen. Der eine heißt Paul, ist alleinstehend, gelernter Zimmermann, zur Zeit allerdings arbeitslos. Sein älterer Bruder Peter ist verheiratet, hat zwei Kinder – und ist als Justizbeamter im Amtsgericht beschäftigt.“
    „Was? Im Amtsgericht! Das gibt’s doch nicht“, platzte es aus Mertel heraus.
    „Doch, Karl. Und genau das ist der springende Punkt! Vielleicht ist das ja endlich der lang herbeigesehnte Durchbruch bei unseren Ermittlungen.“ Dann

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