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Dinotod: Tannenbergs vierter Fall

Dinotod: Tannenbergs vierter Fall

Titel: Dinotod: Tannenbergs vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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eine Heidenarbeit vor euch: Die verschiedenen Abdrücke bestimmten Personen zuzuordnen etc. etc.“
    „Genau so ist es! Also weiter: Der Täter hat die Frau aus dem Bildungszentrum getragen.“
    „Getragen?“, fragte Kommissar Fouquet sofort ungläubig nach.
    „Ja. Getragen deshalb, weil wir keine Schleifspuren gefunden haben, weder im Gebäude, noch außerhalb auf dem Parkplatz, noch auf der Wiese vor dem Zaunloch.“
    „Was für’n Zaunloch?“
    „Erläutere ich euch gleich, Wolf. Alles der Reihe nach! Aus dem, was ich bislang gesagt habe, ergibt sich meines Erachtens zwingend, dass der Täter sehr kräftig sein muss. Und deshalb denke ich, können wir eine Frau als Täterin schon mal definitiv ausschließen.“
    „Karl, bitte, schildere du uns die Fakten und überlasse uns bitte die daraus zu ziehenden Schlussfolgerungen.“
    „Na, aber sicher, gerne doch, Herr Hauptkommissar“, gab Karl Mertel angesäuert zurück. „Nun zu dem schon angesprochenen Loch im Maschendrahtzaun, Durchmesser etwa einen Meter. Bevor der Herr Kommissariatsleiter mir wieder vorwirft, dass ich mich in seinen Zuständigkeitsbereich einmische, hier sind die objektiven Fakten, aus denen er dann selbst die logischen Schlüsse ziehen kann: An den Rändern dieses Zaunloches haben wir Fasern gefunden, die eindeutig von der Kleidung der Toten stammen. Und darüber hinaus weitere Textilspuren, die wir aber bisher noch nicht zuordnen konnten, die aber sehr wahrscheinlich nicht von der toten Frau stammen.“
    „Aber woher hatte der Täter denn die Zange gehabt, um das Loch in den Zaun zu schneiden?“
    „Gute Frage, Geiger!“, lobte Tannenberg. „Bei dir merkt man eben immer den Praktiker!“
    „Danke, Chef! Der ist bestimmt mit dem Auto zu ihr hingefahren. Und da war die Zange natürlich beim Bordwerkzeug dabei.“
    „Kann sein, ja.“ Tannenberg presste nickend die Lippen zu einer schmalen Linie zusammmen und ging ein paar Schritte grübelnd in seinem Zimmer umher. „Hat irgendeiner der von euch befragten Leute irgendetwas über ein Auto gesagt, das ihm dort in der Nähe aufgefallen ist?“
    Alle Mitarbeiter des K 1 schüttelten wortlos den Kopf.
    „Als wir das mit dem Zaun erfahren hatten, sind wir gleich in diese Kleingartenanlage rein, die sich ja in unmittelbarer Nähe des Zaunlochs befindet und haben uns dort mal umgeschaut“, bemerkte Kommissar Schauß in die Stille hinein.
    „Was heißt das: ›unmittelbare Nähe‹?“, wollte Tannenberg wissen.
    „Das heißt, dass die Laubenkolonie etwa fünfzig Meter von diesem Zaunloch entfernt ist. Sie ist allerdings mit einem hohen Lingusterzaun umgeben.“
    Fouquet fischte ein Faltblatt aus der Innentasche seiner über der Stuhllehne hängenden braunen Lederjacke und reichte es an Tannenberg weiter. „Das hätte ich ja fast vergessen. Diesen Geländeplan hab ich gestern besorgt. Der ermöglicht uns einen sehr schönen Überblick über das gesamte Gartenschaugelände.“
    Er richtete seinen Körper auf, stützte sich mit der linken Hand auf dem Tisch ab, lehnte sich zum Leiter des K 1 hinüber und deutete mit seinem rechten Zeigefinger genau auf den Bereich in der Geländekarte, in dem sich die Kleingartenanlage befand.
    „Sehr gut, Albert.“ Tannenbergs Augen vergruben sich für einige Augenblicke in dem bunten Faltplan.
    Mertel zückte währenddessen einen Kugelschreiber und malte ein Kreuzchen in den rechten oberen Teil der Geländekarte. „Das hier ist in etwa die Stelle, wo jemand das Loch in den Zaun geschnitten hat.“
    „Gut, Leute, sehr gut. – Und, Albert, hat irgendjemand in dieser Laubenkolonie in der Tatnacht etwas gehört oder gesehen, das uns weiterbringen könnte?“
    „Nein, Wolf, leider nicht. Aber wir haben auch bis jetzt noch keinen getroffen, der in dieser Nacht dort geschlafen hat.“
    „Geiger, da gehst du gleich anschließend nochmal hin und hörst dich um. Und zwar intensiv!“
    „Jawohl, Chef!“
    „Gut. – Karl, seid ihr eigentlich schon im Haus der Toten gewesen?“
    „Ja klar, gestern Abend noch. Aber das muss alles erst noch ausgewertet werden. Fest scheint jedoch schon zu stehen, dass anscheinend nichts fehlt, weder bei ihr zu Hause, noch an ihrem Arbeitsplatz. Jedenfalls ist dem Mann – also diesem ...“
    „Wackernagel“, half Tannenberg.
    „Danke! Diesem Herrn Wackernagel ist, zumindest bei einem ersten Schnelldurchgang, nichts aufgefallen, was auf einen Einbruch oder einen Diebstahl hindeuten könnte. Wir haben auch nichts

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