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Dinotod: Tannenbergs vierter Fall

Dinotod: Tannenbergs vierter Fall

Titel: Dinotod: Tannenbergs vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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haben.“
    „Macht nichts, was gibt’s denn?“
    Tannenberg wandte sich nach links und erblickte einen recht gestresst wirkenden jüngeren Mann, der augenscheinlich ziemlich irritiert war.
    „Ähm, ich ...“
    Eberhard Richter schien die Signale seines Mitarbeiters entschlüsseln zu können. „Sagen Sie schon, was los ist. Das ist Hauptkommissar Tannenberg von der Mordkommission. Wenn Sie also nicht gerade absolut streng geheime Infos dabei haben, können Sie offen reden.“
    „Ja, gut, Herr Richter. Es geht natürlich um die Sonderausgabe Morgen früh. Wie hoch genau soll die Belohnung für“, mit einem skeptischen Blick fixierte er Tannenberg, „›sachdienliche Hinweise‹, wie es im Polizeijargon ja heißt, denn nun sein?“
    „10000 Euro. Ich hab vorhin grünes Licht bekommen.“
    „10000 Euro? Das ist aber ’ne Menge Geld“, stellte Tannenberg anerkennend fest.
    „Das ist ja wohl auch in Ihrem Sinne, Herr Hauptkommissar, oder? Vielleicht gibt es ja dadurch einen entscheidenden Durchbruch.“ Wieder zeigte sich ein überhebliches Grinsen in seinem Gesicht. „Vor dem Sie ja nicht gerade stehen, wie mir scheint.“
    Der Leiter des K 1 verzichtete auf einen passenden Kommentar.
    „Ach übrigens, Herr Hauptkommissar. Wir werden Sie bei der Mördersuche noch anderweitig unterstützen.“
    „Inwiefern?“
    Richter lehnte sich genüsslich in seinen Ledersessel zurück, verschränkte die Arme vor der Brust. „Wir werden zur Unterstützung der kriminalpolizeilichen Ermittlungen ein Detektiv-Spiel veranstalten.“
    „Ein Detektiv-Spiel?“
    „Titel: ›Dem Täter auf der Spur‹.“
    „Was? Sie wollen eine private Mörderjagd veranstalten?“
    „Natürlich! Das ist doch der Renner! Was meinen Sie wohl, wie uns die Leute die Bude einrennen werden. Die sind doch alle ganz geil auf so was!“ Er warf seinen Körper abrupt nach vorne, klatschte fröhlich in die Hände. „Das schlägt hier in der Stadt ein wie eine Bombe!“
    „Aber das ist doch der blanke Zynismus ...“
    „Nein, Herr Hauptkommissar, das ist die wirtschaftliche Realität“, unterbrach der Chefredakteur der PALZ . Wir machen nichts anderes als unsere Konkurrenz! Oder schauen Sie sich mal den Buchmarkt an oder das Fernsehen: da werden massenweise Skandale inszeniert, um Bücher oder Sendungen hochzupuschen!“
    „Mann, Mann, Mann“, entgegnete Tannenberg kopfschüttelnd und warf dabei seinen Blick an die Decke. „Am Schluss hat noch einer von euch die beiden Frauen umgebracht, nur um die Auflage zu erhöhen.“
    „Wer weiß, Herr Kommissar, wer weiß.“
    Tannenberg musste sich dringend ablenken, deshalb wechselte er das Thema. „Waren meine Kollegen eigentlich schon hier bei Ihnen in der Redaktion und haben das Büro Ihrer Mitarbeiterin untersucht?“
    „Ja, ja, gestern Nacht schon. Die haben alles mitgenommen: PC, Laptop, sämtliche Papiere.“
    „Die Computerdateien waren doch bestimmt mit Passwörtern geschützt. Wissen Sie die?“
    „Nee, also die behält jeder Journalist für sich.“ Eberhard Richter blickte hoch zu dem immer noch neben ihm stehenden jüngeren Mann. „Oder wissen Sie, wo ›kiwi‹ ihre Passwörter versteckt hat?“
    Noch bevor dieser antworten konnte, schoss es aus Tannenberg mit einem Aufschrei des Entsetzens heraus: „kiwi?“
    „Ja, ›kiwi‹ war ihr Kürzel“, gab der Chefredakteur erstaunt zurück. „Wieso sind Sie denn so verwundert darüber?“
    „Nichts ...“, erwiderte Tannenberg einsilbig, erhob sich eilig von seinem Stuhl und verließ unter Vorgabe eines wichtigen Termins die Redaktionsräume.
     
    Während der Leiter der Kaiserslauterer Mordkommission diese schockierende Information zu verdauen versuchte, begann, kaum mehr als zwei Kilometer Luftlinie von ihm entfernt, sein Mitarbeiter Adalbert Fouquet gerade mit der Befragung der Gartenschau-Geschäftsführerin.
    „Frau Schmitt, haben Sie irgendeine Idee, was diese beiden Morde mit der Gartenschau zu tun haben könnten?“, fragte der Kriminalbeamte.
    Während diese Sätze seine Lippen passierten, blickte er sich um. Irgendwie erinnerte ihn der Raum, in den er gerade geleitet worden war, an einen Blumenladen. Allerdings nicht an einen konkreten, sondern an einen virtuellen. Denn entgegen seiner Erwartung beschränkten sich die in diesem Büro tatsächlich vorhandenen fleuristischen Exponate auf zwei etwa mannshohe Ficus Benjamini, die auf beiden Seiten eines ausladenden, gläsernen Schreibtischs wie Wachsoldaten postiert waren.
    Was

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