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Dinotod: Tannenbergs vierter Fall

Dinotod: Tannenbergs vierter Fall

Titel: Dinotod: Tannenbergs vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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Haken.“
    Der Chefredakteur genoss sichtlich dieses Spiel mit seinem Gegenüber, denn er legte eine Pause ein, wartete auf eine Reaktion. Diese folgte auch auf dem Fuße, denn Tannenberg konnte die Spannung kaum mehr ertragen. Er sprang auf, baute sich in voller Körpergröße vor Richter auf.
    „Welchen Haken? Los, sagen Sie schon.“
    „Na ja, die Jungs hatten seit einigen Jahren erfolgreich dafür gesorgt, dass nicht die qualifiziertesten Bewerberinnen die attraktivsten Stellen bekamen, sondern irgendwelche unfähigen Tantchen, die man dann voller Freude in der Öffentlichkeit zerpflücken konnte. – Mit dieser fiesen Tour wollten die Mitglieder dieses Geheimbundes die Frauenquoten-Regelung unterminieren.“
    „Das gibt’s ja gar nicht!“
    „Doch, doch. Sie können sich vorstellen, was das für einen Wirbel verursacht hat, als Charlotte nach und nach diese ganzen Machenschaften aufgedeckt hat.“
    „Da hat sie sich wohl einige Feinde gemacht.“
    „Das kann man wohl sagen! Ja, und das war sicher auch einer der Gründe, weshalb sie überhaupt zu uns in die Provinz gekommen ist.“
    „Sicher ...“
    „Außerdem hat unsere Herausgeberin ihr ein sehr interessantes finanzielles Angebot gemacht. Charlottes Mut hat ihr wohl sehr imponiert. Und sie hat mir gegenüber auch erwähnt, dass Charlotte hier unten bei uns bestimmt für frischen Wind sorgen würde.“
    Tannenberg meinte, diese Argumentation vor kurzem schon einmal vernommen zu haben. Deshalb schmunzelte er kopfschüttelnd.
    Eberhard Richter lächelte ebenfalls. „Na ja, und unserer Auflagehöhe würde ein schönes Skandälchen, zum Beispiel im Kaiserslauterer Rathaus, wohl auch nicht schaden – meint unsere Herausgeberin.“
    „Sie hätten dagegen aber auch nichts einzuwenden, oder?“
    Richter grinste vielsagend über das ganze Gesicht.
    „Wissen Sie, ob Frau Kindelberger-Wintergerst an einem derartigen Enthüllungsartikel bereits gearbeitet hat?“
    Der Chefredakteur schob wichtigtuerisch die Augenbrauen nach oben, schürzte hochmütig die Lippen. „Also ich weiß, dass sie schon kräftig recherchiert hat. Und einen Top-Informanten hatte sie auch schon – angeblich.“
    „Haben sie den Namen?“
    Richter schüttelte verneinend den Kopf. „Da hat sie absolut nichts rausgelassen. Tut mir wirklich leid! Aber Informanten waren für sie die absoluten Heiligtümer, die sie niemals gegen deren Willen preisgegeben hätte. Da war sie ganz eisern. Ein ausgesprochener Profi eben.“
    „Sagen Sie mal, wissen Sie eigentlich, ob Ihre Charlotte ...“
    „Wie soll ich denn diese merkwürdige Pointierung verstehen, Herr Hauptkommissar? Ich bin verheiratet“, warf der Chefredakteur protestierend ein.
    „Was? - Ach so. Entschuldigung. Ich wollte Ihnen damit wirklich nichts unterstellen.“
    „Schon gut.“
    „Aber Sie müssen sehen, dass dieser Bereich natürlich von besonderem Interesse für unsere Ermittlungsarbeit ist. Ich meine, die Frage, wie es bei ihr mit Männergeschichten aussah. War da irgendjemand im Spiel? Wissen Sie etwas Konkretes darüber?“
    Richter zog die Schultern nach oben, spreizte dazu theatralisch die geöffneten Hände auseinander, schüttelte den Kopf. „Also dazu kann ich Ihnen beim besten Willen nichts sagen. Sie ist ja erst seit ein paar Wochen hier. Ich weiß nur aus ihrem privaten Bereich, dass sie ...“
    Er warf die Stirn in Falten, schien angestrengt nachzudenken. „Ich meine mich daran zu erinnern, dass sie eine Wohnung gesucht hat, aber bislang noch nicht fündig geworden ist. Sie hat, glaube ich jedenfalls, immer noch in irgendeiner Pension gewohnt.“
    „Nun gut, ich wollte Sie auch noch etwas anderes fragen: Wissen Sie, ob Ihre Mitarbeiterin die ermordete Frauenbeauftragte des Bildungszentrums, eine gewisse Helene Bender-Bergmann, näher gekannt hat?“
    „Herr Hauptkommissar, ich weiß schon genau, um welche Person es sich bei dem ersten Mordopfer gehandelt hat. Schließlich haben wir über die werte Dame einen großen Artikel veröffentlicht.“
    Tannenberg ging auf die spitzfindige Bemerkung des PALZ -Chefredakteurs nicht ein. „Und, haben sich die beiden Frauen nun gekannt, oder nicht?“
    „Die haben sich bestimmt gekannt. Schließlich sind sie ja beide bei diesem Kongress aufgetreten.“
    „Herr Richter“, rief plötzlich eine laute Männerstimme aus dem Flur. Deutlich moderater ergänzte sie kaum einen Wimpernschlag später „Entschuldigung, Herr Richter, ich wusste nicht, dass Sie Besuch

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